Thomas Meunier ließ sich am Samstag nur kurz in Dortmund-Brackel blicken. Der Belgier wurde behandelt, sein Arbeitstag war danach schon wieder beendet. Als die Mannschaft zum ersten Training nach Ende der USA-Reise den Platz betrat, fuhr der Rechtsverteidiger schon wieder vom Gelände.
BVB mehrere Wochen ohne Meunier
Meunier hat sich in Amerika eine „schwere Muskelverletzung“ zugezogen, wie der Klub vor einigen Tagen mitteilte. Das wird ihn noch für mehrere Wochen von Training und Spiel fernhalten. Der Rechtsverteidiger wird nicht nur das Pokalspiel beim Neu-Regionalligisten TSV Schott Mainz am Samstag kommender Woche sicher verpassen, auch der Bundesliga-Start gegen den 1. FC Köln am Wochenende danach ist für den 31-Jährigen außer Reichweite. Eine Position, auf der Borussia Dortmund ohnehin Handlungsbedarf ausgemacht hat, wird dadurch zu Saisonbeginn zur echten Problemstelle.
Optimal aufgestellt war der BVB rechts hinten ohnehin nicht – doch die Verletzung Meuniers trifft Dortmund gleich auf zweifache Weise. Für die beiden Außenverteidigerpositionen stehen Trainer Edin Terzic in Marius Wolf, dessen Vorbereitung bislang durchwachsen verlaufen ist, Allzweckwaffe Julian Ryerson, der auf beiden Seiten spielen kann, und Neuzugang Ramy Bensebaini aktuell nur drei Spieler zur Verfügung.
Morey vorerst keine BVB-Alternative
Als zusätzliche Option in der Hinterhand fehlt auch Mateu Morey, der im Training vor der Abreise nach Amerika einen Rückschlag erlitt und gar nicht mitflog. Der Spanier setzte in Dortmund seine Reha fort, aufgrund seiner aktuellen Verfassung und der langen Verletzungspause von über zwei Jahren wird er aber auch auf absehbare Zeit noch keine Alternative darstellen. Vom Idealzustand ist Borussia Dortmund auf den defensiven Außenbahnen damit meilenweit entfernt.

Doppelt bitter: Meuniers Verletzung bremst Sportdirektor Sebastian Kehl auch in dem Bestreben aus, den Klub auf der rechten Abwehrseite neu aufzustellen. Meuniers Vertrag endet im kommenden Sommer, ihm liegt intern die Zusicherung vor, den Klub bei einem entsprechenden Angebot verlassen zu dürfen. Um den Belgier, mit einem Jahressalär von rund acht Millionen Euro einer der Besserverdiener im Kader, von der Gehaltsliste zu bekommen, ist ihm auch ein deutliches Entgegenkommen bei der Ablöseforderung signalisiert worden.
Fresneda ist dem BVB zu teuer
Doch die Schwere seiner Verletzung könnte die BVB-Transferpläne torpedieren. Anfang September endet die Sommer-Transferperiode, nach aktuellem Stand wird Meunier bis dahin noch nicht wieder fit sein. Handeln können die Schwarzgelben auf der Rechtsverteidiger-Position aber erst, wenn Klarheit darüber besteht, wie es weitergeht. Die Frage ist, ob sich ein Verein findet, der das Risiko eingeht, einen aktuell nicht gesunden Spieler, der die komplette Vorbereitung noch nachholen müsste und darüber hinaus bestimmte Gehaltsvorstellungen hat, zu verpflichten.
Nachdem das Dortmunder Interesse an Ivan Fresneda (18, Real Valladolid) aufgrund der hohen Ablöseforderungen der Spanier erkaltet ist, wurde die Borussia zuletzt mit Neu-Nationalspieler Josha Vagnoman vom VfB Stuttgart in Verbindung gebracht. Der soll sich allerdings für einen Verbleib in Stuttgart ausgesprochen haben, zudem ist der 22-Jährige seit mehreren Wochen verletzt. Bis zu seinem Comeback soll es noch bis Mitte September dauern. Vagnoman laboriert an einem Ermüdungsbruch im Mittelfuß. Eine Soforthilfe wäre also auch er nicht.
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