Pokalspiel Lotte gegen BVB kurzfristig abgesagt
"Platz ist völlig durchweicht"
Für den Schiedsrichter und den Deutschen Fußball-Bund war die Sicherheit der beiden Mannschaften nicht gewährleistet. Das mit Spannung erwartete Pokal-Viertelfinale zwischen SF Lotte und dem BVB ist abgesagt worden. Von den Zuschauern gab es Pfiffe. Als Nachholtermin ist der 14. März im Gespräch.

Regen und Schnefall führten zur Spielabsage in Lotte.
Die gut Vernetzten unter den gut 10.000 Zuschauen im Frimo Stadion wussten schon um 20.06 Uhr, was die Stunde geschlagen hatte. Der Deutsche Fußball Bund hatte da über seine Social-Media-Kanäle die Nachricht von der Absage des Pokal-Viertelfinals zwischen den SF Lotte und Borussia Dortmund bereits verbreitet. Ein Schneeschauer rund zwei Stunden vor dem Anpfiff hatte dem ohnehin lädierten Rasen den Garaus gemacht.
Kurzes Pfeifkonzert
Es wurde unruhig auf den Tribünen, vereinzelte Sprechchöre von der "Fußball-Mafia DFB" zeugten aber eigentlich nur von der Unkenntnis der Sachlage und verstummten ebenso schnell, wie sie laut geworden waren.
Sechs Minuten später sorgte auch der Stadionsprecher für Klarheit. Seine Erklärung löste ein kurzes Pfeifkonzert aus, insgesamt aber nahmen die zitternden Fans auf den Tribünen die Mitteilung von der Spielabsage erstaunlich gelassen hin. Hektik brach eigentlich nur bei den Ordnern aus, die angewiesen wurden, die Ausgänge sofort weit zu öffnen, um den sicheren Abzug der Fans zu gewährleisten.
"Für die Fans extrem schade"
Als um 20.12 Uhr auch offiziell der Daumen gesenkt wurde, hatten die ersten Spieler der Borussia sich schon wieder umgezogen. Von einer richtigen Entscheidung sprach später BVB-Kapitän Marcel Schmelzer. "Wir hätten sehr gern gespielt", meinte er, "und es ist für die Fans natürlich extrem schade, dass die Absage so kurzfristig kam. Spätestens nach dem Warmmachen hätte jeder gesehen, dass es besser war, hier nicht zu spielen."
Sportdirektor Michael Zorc und Kapitän @Schmelle29 erklären und bewerten die Entscheidung von Schiedsrichter Dr. Felix Brych. #sflbvbpic.twitter.com/rGa5zJvlbB
— Borussia Dortmund (@BVB)
Schiedsrichter Dr. Felix Brych hatte Vertreter der beiden Mannschaften und auch die DFB-Offiziellen in seiner Schiedsrichterkabine über seine Entscheidung informiert. "Das oberste Gebot ist die Gesundheit der Spieler", sagte Brych später, "es gab keine Standfestigkeit, damit war die Sicherheit der Spieler nicht gegeben." Der Schiedsrichter erntete viel Lob von Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der Brych "ein großes Kompliment für diese mutige Entscheidung" aussprach. "Es wäre gesundheitsgefährdend gewesen, hier zu spielen."
Zweiter Anlauf am 14. März?
Das sahen eigentlich alle so, auch die Spieler aus Lotte, die sich vorerst um diesen besonderen Abend betrogen fühlen mussten. Der zweite Anlauf könnte am 14. März stattfinden, diesen Nachholtermin brachten sowohl Watzke als auch Sportdirektor Michael Zorc ins Spiel.
Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes kündigten schon für Mittwoch eine Lösung an. Sehr wahrscheinlich ist allerdings, dass der zweite Versuch dann nicht in Lotte stattfinden wird. Auch wenn Watzke den Sportfreunden seinen höchsten Respekt für die Abwicklung dieser schwierigen Situation aussprach, hielt er auch nicht damit hinterm Berg, dass er eine Verlegung in eine größere Arena mit Rasenheizung bevorzugt.
Rasenheizung im Sommer
Die soll in Lotte - auch mit Hilfe der unerwarteten Pokal-Millionen - im Sommer eingebaut werden. "Der Platz", so Watzke, "wird in zwei, drei Wochen nicht anders aussehen."
Auf Wiedersehen aus #Lotte. Auf ein Neues in zwei Wochen. #SFLBVB#VolleLottepic.twitter.com/Hlc8CmuHnJ
— Ruhr Nachrichten BVB (@RNBVB)
Schon am Montag hatte ein Regen- und Hagelschauer dem ramponierten Geläuf im Frimo Stadion zugesetzt. Gut zwei Stunden vor dem geplanten Anpfiff ging dann noch ein Schneeschauer hernieder. Es schneite so stark, dass die Spielfläche sofort von einer dünnen Schneeschicht bedeckt war. Mit einer Absage rechnete da dennoch noch niemand.