Paris droht gegen den BVB ein Fiasko Dennoch hat PSG weitere 500 Millionen Euro sicher

Paris droht gegen den BVB ein Fiasko: Dennoch hat PSG weitere 500 Millionen Euro sicher
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Mehr als 200 Milliarden Euro ist Qatar Sports Investments schwer. Der katarische Staatsfonds regiert seit 2011 den französischen Meister Paris Saint-Germain. An der Spitze des Klubs steht seit der Übernahme Präsident Nasser Al-Khelaifi. Er ist 2011 mit einem klaren Auftrag angetreten: dem Gewinn der Champions League.

BVB-Gegner investiert 350 Millionen Euro

Vor der aktuellen Spielzeit hat der Anteilseigner kurzerhand rund 350 Millionen Euro für Neuzugänge locker gemacht. Teuerster Einkauf war der Frankfurter Randal Kolo Muani mit einer Ablösesumme von schicken 95 Millionen Euro. Das wirkt im Vergleich zu früheren Transfers eher schüchtern. 2017 gab der Klub alleine für den brasilianischen Superstar Neymar 222 Millionen Euro aus. Das ist der bisher teuerste Transfer der Fußballgeschichte. Es folgt der von Kylian Mbappe für 180 Millionen Euro von der AS Monaco zu PSG. Die Transferausgaben seit 2011 insgesamt: rund zwei Milliarden Euro.

Al-Khelaifi hat es definitiv geschafft, Paris Saint-Germain zu einer der hippsten Fußballadressen weltweit zu machen. Es ist modern, mit den stylischen Paris-Trikots durch die Straßen zu laufen. PSG ist eine Lifestyle-Marke, spätestens seit dem Deal 2018 mit Jordan Brand, einer Untermarke von Nike.

BVB-Konkurrent hat 65,5 Millionen Follower bei Instagram

Während der Spielzeit 2021/22 wurden weltweit mehr als eine Million Trikots des Klubs verkauft. Auf der Social-Media-Platform Instagram hat Paris 65,5 Millionen Follower. Deutschlands populärster Klub ist hier der FC Bayern München mit rund 51 Millionen Followern. Der BVB liegt bei knapp 20 Millionen. An der Spitze rangiert Real Madrid (149 Millionen).

Nasser Al-Khelaifi begrüßt mit einem Trikot den neuen Trainer Luis Enrique.
Präsident Nasser Al-Khelaifi (r.) hat PSG noch nicht zum Champions-League-Titel geführt – das soll der spanische Trainer Luis Enrique für ihn erledigen. © imago / Just Pictures

Dennoch hat Al-Khelaifi das große Ziel in schöner Regelmäßigkeit verfehlt. 2020 war die Mannschaft unter Thomas Tuchel ganz nah dran, verlor aber im Finale gegen den FC Bayern München mit 0:1. In den vergangenen beiden Jahren war jeweils im Achtelfinale Schluss. Und jetzt droht in Dortmund ein Fiakso – das Aus in der Gruppenphase. Das widerfuhr dem Klub zuletzt in der Spielzeit 2004/05, als mit dem Geld noch nicht so herumgeworfen wurde, als würde im Keller der Pariser Geschäftsstelle eine Druckmaschine stehen.

Die Ausgangslage ist klar: Verliert Paris heute Abend (21 Uhr, Signal Iduna Park, live auf DAZN) in Dortmund und es gibt einen Sieger in der Parallelpartie zwischen Newcastle gegen Mailand, dann spielt PSG im neuen Jahr nur in der Europa League. Dasselbe Schicksal ereilt den Klub, wenn die Begegnung gegen den BVB remis endet und Newcastle gewinnt. Tritt eines der beiden Szenarien ein, wäre das eine riesige Blamage für die Geldverbrenner und den spanischen Trainer Luis Enrique.

BVB-Gegner Paris zeigt zähen Fußball

In der Ligue 1 rangiert Paris zwar mit vier Zählern Vorsprung gegenüber OGC Nizza auf Platz eins, glanzvollen Fußball bietet das Starensemble in aber viel zu selten. Am vergangenen Wochenende gab es einen hart erkämpften 2:1-Erfolg gegen den Tabellenneunten FC Nantes. Kolo Muani schoss mit seinem vierten Saisontor in der 83. Minute den glanzlosen Sieg heraus. Eine der besten Leistungen dieser Saison lieferte Paris ausgerechnet im Hinspiel gegen den BVB ab. Auf der anderen Seite gab es die bitteren Niederlagen in Newcastle (1:4) und Mailand (1:2).

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Dass die Mannschaft überhaupt noch auf Platz zwei der Gruppe F liegt, hat das Team dem polnischen Schiedsrichter Szymon Marcinak zu verdanken, der den Parisern vor zwei Wochen im Heimspiel gegen Newcastle in der achten Minute der Nachspielzeit einen sehr fragwürdigen Elfmeter zusprach. Superstar Kylian Mbappe verwandelte zum 1:1. So liegt das Team vor dem abschließenden Spieltag weiter zwei Zähler vor der Konkurrenz.

500 Millionen Euro aus den USA für PSG

Sportlich spricht aktuell also sehr wenig dafür, dass Paris unter katarischer Hand endlich die Champions League gewinnt. Dafür rollt das Geld immer weiter. Die Privatkapitalfirma „Arctos Partners“ ist beim Klub eingestiegen, soll aber keinen Einfluss auf die Sportpolitik des Vereins erhalten, teilte der französische Hauptstadtklub in der vergangenen Woche mit. Die Sportzeitung L’Équipe berichtet, dass Arctos 12,5 Prozent der Anteile bei PSG erhält und rund 500 Millionen Euro investiert. Das Unternehmen aus den USA besitzt Beteiligungen an Sportorganisationen weltweit, darunter in der MLB, NBA, MLS, NHL und der Formel 1. Die Geschäfte laufen also gut in Paris, im Gegensatz zur sportlichen Entwicklung.

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