Ohne Schulz und Guerreiro? Neue Zeitrechnung auf der linken BVB-Seite

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Ohne Schulz und Guerreiro? Neue Zeitrechnung auf der linken BVB-Seite

rnBorussia Dortmund

Niklas Süle ist schon da, Nico Schlotterbeck könnte bald folgen. Auch auf der linken Defensivseite dürfte sich der BVB neu aufstellen. Wie geht es mit Nico Schulz und Raphael Guerreiro weiter?

Dortmund

, 20.04.2022, 20:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Da reiben sich selbst die eingefleischten BVB-Fans verwundert die Augen. Wer ist denn dieser Tom Rothe, der da für die Bundesliga-Partie gegen den VfL Wolfsburg auf dem Spielbogen steht - nicht unten bei den Ersatzspielern, sondern in der ersten Elf!? Die Suchmaschinenanfragen nach Tom Rothe schnellen in die Höhe. Alle wollen wissen, wer dieser 17-Jährige ist, den Marco Rose da aus dem Hut gezaubert hat. Dass daraus später eine dieser Geschichten wird, die nur der Fußball schreibt, konnte man zu diesem Zeitpunkt kaum ahnen. Doch dieses Fußball-Märchen hat einen problematischen BVB-Ursprung: die Linksverteidiger-Situation.

BVB-Trainer Rose setzt mit Rothe-Einsatz ein klares Zeichen

Denn nach Jahren der Ruhe auf der Linksverteidiger-Position besteht dort mittlerweile massiver Handlungsbedarf. Zumindest sieht Marco Rose das so. Andernfalls hätte Dortmunds Trainer sich für die medial deutlich unspannendere und eigentlich auf der Hand liegende Alternative zum verletzten Raphael Guerreiro entschieden: nämlich für Nico Schulz. Wie schon so oft in dieser Saison. War der eine verletzt, spielte der andere. Bis zum Samstag. Da startete Rose mit Rothe eine neue Zeitrechnung.

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Und in der spielt Nico Schulz keine Rolle mehr. Das wird Marco Rose öffentlich nicht bestätigen und seine Entscheidung für Tom Rothe vermutlich damit begründen, dass der ehemalige deutsche Nationalspieler Schulz, der 2019 für 25 Millionen Euro von der TSG Hoffenheim zu Borussia Dortmund gewechselt ist, gerade selbst erst aus einer Verletzung kommt und ein Startelfeinsatz gegen Wolfsburg noch zu früh gewesen wäre. Doch die Nominierung des U19-Nachwuchsspielers - und dessen war sich auch der BVB-Trainer bewusst - war ein ganz klarer Fingerzeig in Richtung Schulz.

Nico Schulz ist BVB-Verkaufskandidat Nummer eins

Dass Borussia Dortmund den 29-Jährigen gerne schon in den vergangenen beiden Transferperioden verkauft hätte, ist ein offenes Geheimnis. Nachdem nun sogar Roman Bürki einen neuen Verein gefunden hat, führt Schulz mittlerweile die Rangliste der Verkaufskandidaten an. Der BVB würde auf viel Geld verzichten, um den Fehleinkauf in diesem Sommer von der Gehaltsliste zu bekommen - und dem möglichen neuen Klub in Sachen Ablösesumme ein gutes Stück entgegenkommen. Das Problem: Auch Schulz muss bereit sein, auf Geld zu verzichten. Denn einen ähnlich hochdotierten Vertrag wie bei Borussia Dortmund wird Schulz derzeit nirgendwo erhalten.

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Die dann frei werdende Planstelle könnte künftig Youngster Rothe einnehmen. Ob als Backup für Raphael Guerreiro oder möglicherweise für einen Neuzugang - das werden die kommenden Wochen zeigen. Nach Informationen der Ruhr Nachrichten ist eine Vertragsverlängerung mit Guerreiro über 2023 hinaus keinesfalls kein Selbstläufer.

BVB zögert bei Guerreiro mit Angebot zur Vertragsverlängerung

Die extreme Verletzungsanfälligkeit des portugiesischen Nationalspielers hält die BVB-Verantwortlichen noch davon ab, dem 28-Jährigen ein neues Angebot vorzulegen. Zudem halten sich hartnäckig Gerüchte über Guerreiros nur bedingt professionellen Lebensstil. Nicht auszuschließen also, dass Borussia Dortmund Guerreiro für den Transfermarkt freigibt, um im Sommer noch Kasse mit ihm zu machen. Sein Marktwert liegt aktuell bei 35 Millionen Euro.

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Geld, das der BVB für den ganzheitlich angestrebten Kaderumbruch gut gebrauchen könnte. Geld, das der BVB bei einem Abgang Guerreiros aber in großen Teilen auch in einen gleichwertigen Ersatz reinvestieren müsste. Denn so weit ist Tom Rothe noch lange nicht.