Geht mit dem BVB erneut auf Rekordjagd: Jadon Sancho. © imago images/Moritz Müller

Borussia Dortmund

Neuer BVB-Angriff auf den Titel: Sancho kann den Unterschied ausmachen

Der BVB-Verbleib von Jadon Sancho ist die große Überraschung des bisherigen Transfersommers. Der 20-Jährige könnte das entscheidende Puzzle-Teil für den Angriff auf die Rekord-Bayern sein.

Dortmund

, 17.09.2020 / Lesedauer: 4 min

Im Südwesten Manchesters haben sie auch vier Wochen nach dem von Michael Zorc ausgesprochenen „Machtwort“ so ihre Probleme damit, sich mit der Sachlage abzufinden. Als am Montag der vermeintlich echte Twitter-Account von Borussia Dortmund postete, Jadon Sancho stehe nicht im Kader für das BVB-Pokalspiel in Duisburg, um seinen „bevorstehenden Wechsel zu Manchester United abzuwickeln“, sammelte der Tweet binnen weniger Minuten mehr als 100 „Gefällt mir“-Reaktionen und 40 Retweets. Der Schwindel mit dem Fake-Account „@PVB09“ flog aber dann doch recht schnell auf.

Der BVB benötigt einen fitten und frischen Jadon Sancho

Irgendwie möchten die Anhänger der „Red Devils“ nicht wahrhaben, dass Sancho mindestens die nun beginnende Bundesliga-Saison weiter im Dortmunder Trikot spielen wird. Denn was bedeuten schon die Worte eines deutschen Sportdirektors, wenn einer der traditionsreichsten Klubs Englands im Werben um den derzeit begehrtesten Jung-Profi Europas wirklich ernst machen sollte.

Ob es so einen Vorstoß aus Manchester seit dem im Trainingslager verkündeten definitiven Verbleib des 20-Jährigen für die kommende Spielzeit gegeben hat, ist nicht überliefert. Sancho jedenfalls trat am Montag in seinem 100. Pflichtspiel für die Borussia natürlich zum Dienst an, er traf per Elfmeter zum 1:0 und durfte nach 64 eher unspektakulären Minuten vorzeitig unter die Dusche. Die Spiele, in denen Trainer Lucien Favre ihn dringender benötigt als beim Pokal-5:0 gegen den Drittligisten Duisburg, sie werden mit Sicherheit kommen im Herbst und Winter. Und dann braucht Favre einen fitten und frischen Jadon Sancho.

Sancho kann sich mit BVB-Verbleib schnell anfreunden

Deutsche Journalisten hatten seit dem verkündeten Ende der Wechselfrist für Sancho noch keine Gelegenheit, den jungen Engländer zu fragen, was er selbst denn eigentlich bevorzugen würde. Borussia Dortmund hat Sancho von den Medien fern gehalten, er hat allerdings ein Interview mit „Soccerbible“ gegeben, in dem die Frage nach dem geplatzten Wechsel zu Manchester United allerdings gar nicht auftauchte. Es gab deutlich wichtigere Dinge zu klären, wie zum Beispiel die Frage nach seiner aktuellen Schuhmarke ...

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Bis heute allerdings gab es nach Informationen der Ruhr Nachrichten nicht eine konkrete Aussage Sanchos in Richtung des BVB, dass er definitiv in diesem Sommer mit der Rückkehr auf die Insel plane. Das ihm in mehreren Gesprächen aufgezeigte Szenario eines Verbleibs in Dortmund, wenn bis zum 10. August die Ablöseforderungen der Borussia (120 Millionen Euro) nicht erfüllt würden, soll Sancho als fair akzeptiert haben. Und bislang machte er auf dem Platz nicht den Eindruck, als fühle er sich an seinem Arbeitsplatz nicht mehr wohl - auch wenn seine Vorbereitung eher durchwachsen verlief.

Jadon Sancho beim BVB: 79 Torbeteiligungen in 100 Pflichtspielen

Sanchos Verbleib, erst recht, wenn er im Laufe der Saison seine Kreativität und Torgefahr ähnlich zur Geltung bringen kann wie in der abgelaufenen Spielzeit, machen den BVB in den Augen der meisten Experten zu einem echten Konkurrenten für die Bayern. Der BVB hat erneut weitsichtig und klug eingekauft mit den Verpflichtungen von Thomas Meunier und Jude Bellingham, er hat damit erkannte Schwachstellen im Kader behoben - doch es ist Sanchos Verbleib, der das entscheidende Puzzle-Stück sein könnte.

Beeindruckende Zahlen von Jadon Sancho aus der Saison 19/20. © Deltatre

Das 1:0 gegen Duisburg am Montagabend war in seinem 100. Pflichtspiel für Borussia Dortmund Jadon Sanchos 79. (!) Torbeteiligung. Das ist eine Quote, die nur die absoluten Top-Stars der Szene annähernd auf den Rasen bringen, noch nicht aber in dem Alter, in dem Sancho aktuell ist. Dem jungen Engländer scheinen, wenn er einen guten Tag erwischt, keine Grenzen gesetzt, alle bekannten sprengte er bislang mühelos.

Sancho möchte in jeder Hinsicht noch professioneller werden

Wenn er schon über seine Wechselpläne nichts verraten wollte, so gab Jadon Sancho doch einige andere interessante Einblicke in sein Seelenleben. Mit 20, sagte Sancho etwa, sähe er sich längst noch nicht am Ziel und am Ende seiner Möglichkeiten, auch wenn er sich den Status Quo „mit der vielen harten Arbeit über die vergangenen Jahre auch verdient habe“.

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Und es war interessant zu lesen, dass der flinke Flügelflitzer offenbar erkannt hat, dass zu einem kompletten Superstar mehr gehört, als „nur“ mit außergewöhnlich viel Talent gesegnet zu sein. Sancho möchte in jeder Hinsicht noch professioneller werden. Die Eskapaden, wie es sie auch in Dortmund in noch zu großer Zahl gab, sollen der Vergangenheit angehören. „Langsam aber sicher“ lerne er hinzu, hat Jadon Sancho gesagt, „ich muss noch an einigen Dingen arbeiten, wo ich professioneller werden will.“

Jadon Sancho geht mit dem BVB erneut auf Rekordjagd

Der BVB wird die Worte gern vernommen haben. Sorgen, dass Sancho das Jahr aussitzen könnte, hat es in der BVB-Führung nicht gegeben. Und nach den bisherigen Eindrücken spricht wenig dagegen, dass sich Borussia Dortmund auf eine weitere produktive Saison von und mit Jadon Sancho freuen kann. Die Fans von Manchester United werden das aber wohl erst akzeptieren, wenn am 5. Oktober das Transferfenster endlich schließt.

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