© Kirchner/David Inderlied
Borussia Dortmund
Nach BVB-Desaster in München: Reservisten hoffen auf eine neue Chance
Das 0:4-Desaster von München bringt BVB-Trainer Favre ins Grübeln. Welcher Spieler zeigt die nötige Einstellung? Wem würde eine Denkpause guttun? Die Reservisten hoffen auf eine neue Chance.
Ob Jacob Bruun Larsen mit eben dieser Hoffnung am Sonntag zur dänischen U21-Nationalmannschaft abgereist ist, wurde nicht überliefert. Verwunderlich wäre es jedoch nicht. Denn die Totalausfall-Offensive der Borussia in München taugte am vergangenen Samstag durchaus als indirekte Werbung für ihn.
Bruun Larsen gilt als Lieblingsschüler von Lucien Favre
Bruun Larsen hatte in München auf der Bank schmoren und von außen zusehen müssen, wie seinen Angriffskollegen so gut wie nichts gelang. Nur eineinhalb Torschüsse binnen 90 Minuten. Der 21-Jährige könnte sich also ins Schaufenster stellen und sich dank starker Auftritte für die jungen Dänen gegen die Ukraine und Malta seinem Vereinstrainer öffentlich aufdrängen.
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Bruun Larsen gilt ja ohnehin als einer der Lieblingsschüler Lucien Favres - obwohl dieser ihn zuletzt nicht mehr oft auf den Rasen schickte. Nur drei Kurzeinsätze in der Bundesliga stehen für den Angreifer bislang in dieser Saison zu Buche, ein Tor beim 4:0 gegen Leverkusen legte er auf - das war es. Acht Mal saß er nur auf der Ersatzbank, sein jüngster Einsatz über mehr als 60 Minuten liegt bereits ein halbes Jahr zurück.
Bruun Larsen hat „mehr Power als Mario Götze“
„Man ist frustriert, wenn man eine Weile nicht gespielt hat, das ist klar. Alles, was ich tun kann, ist, hart zu trainieren und zu arbeiten“, sagte Bruun Larsen gegenüber der dänischen Zeitung „BT“. Und weiter: „Ich könnte mir alle möglichen Ausreden einfallen lassen, aber es würde meine Spielzeit sowieso nicht beeinflussen.“
Die akute Schwäche seiner stürmenden Konkurrenten könnte nun aber seine Situation beim BVB verbessern. Vielleicht setzt Favre durch Bruun Larsen, dem er jüngst „mehr Power als Mario Götze“ attestierte, ein personelles Zeichen, dass es ein „Weiter so“ nach dem München-Spiel nicht geben kann. Auch auf dem rechten Flügel könnte der fleißige Bruun Larsen zeigen, welch großes Potenzial er besitzt, schließlich lief Jadon Sancho dort seiner Bestform zuletzt weit hinterher. Und Sanchos zu lässiges Auftreten in München stieß auch vereinsintern auf geballte Kritik. Warum also nicht Bruun Larsen?
Auch Marcel Schmelzer könnte es in der aktuellen Schieflage der Borussia zurück aufs Radar schaffen. Denn der BVB lechzt derzeit auf dem Spielfeld nach Typen, die die Ärmel aufkrempeln, die malochen. Und Schmelzer steht exakt dafür. Der dienstälteste Borusse ist seit 14 Jahren im Klub, nicht nur Torhüter Roman Bürki hält ihn für „ein Vorbild“. Obwohl sportlich seit Monaten außen vor - sein letztes Pflichtspiel über die vollen 90 Minuten liegt ein Jahr zurück - stünde Schmelzer bereit. Seine Verletzung am Hüftbeuger ist auskuriert, die Motivation des früheren Kapitäns ist ungebrochen, er gilt als einer der trainingsfleißigsten Profis im Kader.
Kehl lobt BVB-Urgestein Marcel Schmelzer
Sebastian Kehl, Leiter der BVB-Lizenzspieler, sparte nicht mit Lob für den 31-Jährigen, der in dieser Saison erst magere drei Minuten mitspielen durfte. „Marcel möchte kein Mitleid“, erklärte Kehl kürzlich der WAZ, „Ich schätze sehr an ihm, dass er sich nicht hängen lässt.“ Und dann schob Kehl noch nach: „Er lebt für diesen Klub. Solche Typen brauchen wir.“ Vielleicht gerade jetzt auch auf dem Platz als Mitreißer, Routinier und Führungskraft für den Rest des mitunter verunsichert auftretenden Kaders?
Und es gibt noch weitere Spieler, die sich nun Hoffnung auf mehr Einsatzzeit machen dürften. Mittelfeldspieler Mahmoud Dahoud beispielweise, der auch erst dreimal in der Liga zum Einsatz kam in dieser Saison.
BVB spielt schon am Freitag gegen Paderborn
Oder Dan-Axel Zagadou (20). Der hünenhafte, zweikampfstarke Innenverteidiger weilt wie Bruun Larsen gerade auf Werbetour. Mit der französischen U21 spielt er in der EM-Qualifikation gegen Georgien und die Schweiz. Überzeugt er, dürfte Lucien Favre auch über ihn ernsthaft nachdenken, wenn es um die Startaufstellung des BVB für das Flutlichtduell mit dem SC Paderborn geht am 22. November.
Weitere Kandidaten, die noch auf ihr Debüt für den BVB warten: Mateu Morey und Leonardo Balerdi. Morey hat seine Schulterverletzung auskuriert und befindet sich seit einigen Wochen wieder voll im Training, Balerdi hat zuletzt in der U23 überzeugende Leistungen gezeigt.
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