Reumütiger BVB-Rückkehrer

Mario Götze unterschreibt "gegen alle Widerstände"

Der spektakulärste Bundesliga-Transfer des Sommer ist perfekt: Am Donnerstagmittag verkündete Borussia Dortmund die Rückkehr von Mario Götze. Die vor drei Jahren so jäh geschiedene Ehe wird neu aufgelegt, doch nicht alle beklatschen das Liebes-Comeback. Sportlich allerdings hat der Transfer enormes Potenzial.

SHANGHAI

, 22.07.2016 / Lesedauer: 3 min

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Der Tross des BVB hatte gerade in diversen Hotels in Shanghai eingecheckt, da trudelte auf den Smartphones die langersehnte Bestätigung aus der Heimat ein. Mario Götze kehrt von seinem dreijährigen und insgesamt enttäuschend verlaufenen Intermezzo in München in die Stadt zurück, in der er einst groß wurde – als Mensch wie als Fußballer.

Keine Überraschung mehr

Vor ein paar Monaten hätte wohl so mancher Reisebegleiter der Borussia die Nachricht nicht ernst genommen, sondern an eine Sinneswahrnehmung aufgrund des langen Trips nach China geglaubt. Jetzt jedoch überraschte die Vollzugsmeldung niemanden mehr. Seit Monaten wurde der Wechsel in der Öffentlichkeit vorbereitet. Am Donnerstag gaben schließlich auch die Rechtabteilungen der Klubs grünes Licht für die Verkündigung des aufsehenerregenden Deals.

Nach langen Gesprächen einigte man sich nach Informationen dieser Redaktion auf eine Ablösezahlung in Höhe von 22 Millionen Euro. Der Gesamtbetrag des Rückhol-Geschäfts kann noch etwas höher ausfallen, wenn gewisse Erfolgs-Faktoren eintreten. Götze unterschreibt beim BVB einen Vier-Jahres-Vertrag bis zum Sommer 2020, sobald er aus dem EM-Urlaub zurück ist und den obligatorischen Medizincheck absolviert hat. Anfang August soll der 24-Jährige dann in den Trainingsbetrieb bei der Borussia einsteigen.

Keine gewöhnliche Rückholaktion

Es ist kein gewöhnlicher Transfer – und auch keine ganz normale Rückkehr, mit denen der BVB ja eine gewisse Erfahrung hat. Anders als es in der jüngeren Vergangenheit bei Nuri Sahin oder Shinji Kagawa der Fall war, wird Götze nicht von allen Dortmunder Fans bejubelt. Im Gegenteil: Die Zahl der Kritiker unter den schwarzgelben Anhängern ist hoch. Noch immer wird Götze übel genommen, dass er – und wie er - 2013 ausgerechnet zum größten Rivalen gewechselt war.

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Der Weltmeister von 2014 ging am Donnerstag bereits einen ersten Schritt auf diesen Teil der BVB-Fans zu und bat um eine neue Chance. „Mein Wechsel damals war eine bewusste Entscheidung, hinter der ich mich heute nicht verstecken möchte“, erklärte Götze auf seiner Facebook-Seite, „Aber heute würde ich sie so nicht mehr treffen.“ Er wolle versuchen, alle Menschen durch Leistung zu überzeugen.

BVB mit Charme-Offensive

Flankiert werden die sportlichen Anstrengungen von einer Charme-Offensive abseits des Platzes. „Mario ist jetzt wieder ein Teil von uns“, sagte Marcel Schmelzer, einer der Kapitänsanwärter der Borussia, in Shanghai, „er sollte genauso unterstützt werden wie jeder andere von uns auch. Es wird daher in den nächsten Wochen und Monaten sicher noch einige Gespräche geben.“  

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Beim BVB ist man ungeachtet dieser nicht zu überhörenden Nebengeräusche davon überzeugt, Götze dabei helfen zu können, an die Großtaten während seiner ersten BVB-Zeit anzuknüpfen. „Ich bin überzeugt, wenn er sich mit Haut und Haaren wieder auf diesen Klub einlässt“, sagte Trainer Thomas Tuchel, „dann wird die Energie entstehen, die es benötigt, um ihn wieder auf sein höchstes Niveau zu heben.“

Streben nach "Nähe und Wärme"

Götze habe ganz bewusst den schwierigen Schritt zurück gewählt – „gegen alle Widerstände“, wie es Tuchel nannte -, weil er auf der Suche gewesen sei nach „mehr Nähe und Wärme“. Genau die kann ihm die Mannschaft bieten. Geht die Rechnung auf, könnte sich die Götze-Rückkehr im Rückblick nicht nur als der spektakulärste, sondern auch als der beste BVB-Transfer des Sommers 2016 entpuppen.

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