Leipzigs BVB-Gastspiel unter besonderen Vorzeichen

Premiere mit Vorgeschichten

Selten hatte eine fußballerische Premiere so viele Vorgeschichten. Wenn RB Leipzig am Samstag (18.30 Uhr) zum ersten Mal in einem Bundesligaspiel im Dortmunder Stadion auf den BVB trifft, steht nicht nur sportlich viel auf dem Spiel.

DORTMUND

, 02.02.2017, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Im Hinspiel vergab Andre Schürrle (r.) eine große Chance, der BVB unterlag mit 0:1.

Im Hinspiel vergab Andre Schürrle (r.) eine große Chance, der BVB unterlag mit 0:1.

Borussias Trainer Thomas Tuchel wäre fast in Leipzig gelandet, BVB-Boss Hans-Joachim Watzke äußert sich immer wieder kritisch zum RB-Projekt und die schwarzgelben Fans, die das Hinspiel boykottierten, gehen auf die Barrikaden.

Blickpunkt Trainer: Nach seinem Aus in Mainz 2014 galt Thomas Tuchel als Wunschkandidat für den Trainerposten in Leipzig. Es habe intensive Gespräche gegeben, berichtete RB-Vorstandschef Oliver Mintzlaff. Mal habe sich Tuchel vorstellen können, zu dem damaligen Zweitligisten zu wechseln, dann wiederum nicht.

Vor dem Aufeinandertreffen am Samstag stichelt Mintzlaff in den Medien: "Ich bin nicht traurig, dass es im Sommer 2015 nicht geklappt hat." Tuchel landete schließlich beim BVB, RB steht als Tabellenzweiter aktuell elf Zähler vor dem Vierten und ist mit Coach Ralph Hasenhüttel sehr zufrieden.

Blickpunkt Taktik: Im Hinspiel legten die roten Bullen beim 1:0 das BVB-Spiel lahm, indem sie die Schaltzentrale Julian Weigl konsequent attackierten und zustellten. Ein Muster, an dem sich in der Folge viele weitere Dortmunder Gegner orientierten, ohne dass Tuchel bislang ein wirksames Gegengift gefunden hätte.

Der Pressingfußball der Leipziger scheint in dieser Saison gegenüber dem Ballbesitz-Spiel des BVB im Vorteil zu sein. RB-Trainer Ralph Hasenhüttel bewies auch zu Ingolstädter Zeiten großes Geschick darin, die Borussen zu ärgern.

Blickpunkt Bosse: Leipzigs Chef Mintzlaff strebt dank der Millioneninvestitionen mittelfristig den Deutschen Meistertitel an und tritt damit in direkte Konkurrenz zu Borussia Dortmund, das sich als legitime Nummer zwei der Branche hinter dem Krösus FC Bayern München sieht.

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BVB-Training in Brackel am 1. Februar

Bilder des BVB-Trainings in Brackel am 1. Februar.
01.02.2017
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Bilder des BVB-Trainings in Brackel am 1. Februar.© Foto: Guido Kirchner
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Schlagworte Borussia Dortmund

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte sich bereits mehrfach zu abfälligen Äußerungen über RB hinreißen lassen, differenzierte sein Urteil in dieser Woche allerdings: „Dass ich den Grundsätzen des Systems RB Leipzig kritisch gegenüberstehe, ist ja keine neue Erkenntnis“, so Watzke auf der Spobis, "aber ich habe auch gleichzeitig einen sehr hohen Respekt vor den sportlich handelnden Personen. Ralf Rangnick und Ralph Hasenhüttl, das sind sehr, sehr gute Leute. Sie haben eine Top-Mannschaft und klasse Leute, die das hervorragend umsetzen."

Blickpunkt Fans: Zum Hinspiel lud die aktive Fanszene von Borussia Dortmund in die Rote Erde ein, um aus der Heimat am Radio das Geschehen in Leipzig zu verfolgen. Auch die Anhänger anderer Teams brachten in den vergangenen Monaten mehr oder weniger gelungen ihren Protest zum Ausdruck.

"Immer perversere Auswüchse"

Für das Rückspiel ruft die Südtribüne Dortmund erneut zu Aktionen auf. "Wir müssen in aller Deutlichkeit zeigen, dass wir das Konstrukt "RasenBallsport" und die Art von Fußball, die RB verkörpert, voll und ganz ablehnen", heißt es in einem Aufruf.

Dort ist auch die Rede von "immer perverseren Auswüchsen" im kommerzialisierten Fußball. Leipzig hat 1899 Hoffenheim längst als favorisiertes Hass-Objekt abgelöst, der aktuelle Siegeszug der Sachsen trägt nicht zur Befriedung bei. "Red Bull Leipzig" sei der deutlichste Beweis dafür, dass sich der Fußball in die falsche Richtung bewege, „weg von den Fans, weg vom sportlichen Wettbewerb, hin zum Geld“. Jürgen Koers

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