Lars Ricken über die Krise der BVB-U23

Dortmunds Nachwuchskoordinator

Der Start war holprig. Die zweite Mannschaft des BVB kommt einfach nicht ins Rollen. Auf den Sieg in Kray (1:0) folgte der Rückschlag gegen die Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach (1:2). Platz 18 nach neun Spieltagen: "Damit haben wir nicht gerechnet“, gibt Lars Ricken zu. Wir haben mit dem Nachwuchskoordinator des BVB gesprochen.

DORTMUND

, 25.09.2015, 15:50 Uhr / Lesedauer: 3 min
BVB-Nachwuchskoordinator Lars Ricken.

BVB-Nachwuchskoordinator Lars Ricken.

Bei der ersten Mannschaft läuft es zurzeit super, auch die Jugendmannschaften bereiten viel Freude. Ist die U23 zurzeit so etwas wie das Sorgenkind des Vereins? Dass es nach dem Abstieg aus der 3. Liga eine schwierige Saison werden kann und sich die Mannschaft erst einmal zurechtfinden muss, war uns schon klar. Dass man nach neun Spieltagen aber darüber reden muss, ob die Mannschaft Regionalliga-Qualität besitzt, damit haben wir in dieser Form nicht gerechnet.

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Vor der Saison war es der Anspruch oben mitzuspielen, jetzt findet man sich im Abstiegskampf wieder. Ist die Mannschaft bereit dafür? Sie sprechen es an: Es geht um Bereitschaft. Wir haben zwar jedes Mal eine relativ junge Mannschaft auf dem Platz, allerdings hat ein Großteil davon schon in der 3. Liga oder höher gespielt. Kevin Großkreutz hat das ein oder andere Mal ausgeholfen, genau wie Matthias Ginter oder zuletzt Moritz Leitner. Die Mannschaft hat also die notwendige Qualität. Es muss aber auch die Bereitschaft in der Mannschaft bestehen, das auf den Platz zu bringen, was man sich unter der Woche im Training erarbeitet hat. In der zweiten Halbzeit gegen Borussia Mönchengladbach II hat man wie auch in anderen Spielen gesehen, dass das Potenzial vorhanden ist, allerdings nur phasenweise. Jetzt ist es wichtig, dieses Niveau über 90 Minuten zu bringen.

Der Wille ist der Mannschaft nicht abzusprechen. Welche Erklärung haben Sie, dass es aber nicht gelingt, konstant gute Leistungen abzuliefern? Wir haben bislang erst sehr wenige Tore geschossen. Neben der angesprochenen Bereitschaft muss die Mannschaft die Effizienz im Abschluss steigern. Dann werden wir auch kurzfristig wichtige Punkte holen.

Inwiefern hakt es mittlerweile auch in den Köpfen der Spieler? Der Mannschaft war gegen Mönchengladbach aufgrund der aktuellen Tabellensituation schon eine gewisse Verunsicherung anzumerken. Davon muss sie sich befreien und gemeinsam als Team aus dieser Situation herauskommen. Wenn das gelingt, kann uns das auch stärker machen.

Trainer David Wagner fordert für seine junge Mannschaft die nötige Zeit ein. Wie viel Zeit schenkt der Verein dem Trainer? Wir brauchen jetzt überhaupt nicht über den Trainer zu diskutieren. Da wird es keinerlei Alibis für die Mannschaft geben. Die Mannschaft ist in der Verantwortung, die Vorgaben des Trainers so umzusetzen, dass positive Ergebnisse erzielt werden.

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Regionalliga, 10. Spieltag: Borussia Dortmund II - Borussia M'gladbach II 1:2 (0:2)

Bilder der Partie zwischen dem BVB II und Borussia Mönchengladbach II.
23.09.2015
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Bilder der BVB II-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach II.© Foto: Schütze
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Bilder der BVB II-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach II.© Foto: Schütze
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Sie gelten als absoluter Befürworter der U23. Welchen Stellenwert genießt die zweite Mannschaft aktuell bei Borussia Dortmund? Die Durchlässigkeit und die Effektivität unserer U23 hinsichtlich der Ausbildung von Bundesligaspielern sprechen klar für die Erhaltung der zweiten Mannschaft. Viele Spieler, die heute in der ersten oder zweiten Bundesliga spielen, sind in der U23 des BVB ausgebildet worden. Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, dass fußballerische Ausbildung bei uns nicht nach der U19 aufhört. In den seltensten Fällen ist ein 18- oder 19-jähriger Spieler fester Bestandteil einer Bundesligamannschaft. Gerade in diesem Alter sind noch unglaubliche Entwicklungssprünge möglich. Wenn die Spieler aus dem Jugendbereich herauskommen, fällt die Schule weg und es sind wesentlich größere Trainingsumfänge möglich.

Würde es eine U23 des BVB auch in der Oberliga geben? Wir machen uns darüber im September keine Gedanken. Wir haben uns klar positioniert: Die U23 ist ein wichtiger Eckstein in unserer Ausbildungsphilosophie. Am liebsten würden wir nur die Erik Durms und Jonas Hofmanns hervorbringen, die bis zu den Profis durchstarten, allerdings bilden wir inzwischen für die ganze Bundesliga aus, wovon wir im Endeffekt auch finanziell profitieren.

Die vergangenen Jahre in der 3. Liga stellten allerdings einen höheren Anreiz für Talente dar als der Abstiegskampf in der Regionalliga … (lacht) Natürlich. Deshalb wollen wir zeitnah gute Ergebnisse liefern, damit wir uns mittelfristig aus diesen Tabellenregionen verabschieden können. Wenn die Zukunft der U23 von der Ligazugehörigkeit abhängig wäre, hätten wir die Mannschaft zu dieser Saison abmelden können. Auch in der Regionalliga wird guter und ehrlicher Fußball gespielt. Es ist ganz wichtig, am Wochenende ein Spiel auf hohem Niveau zu haben.

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