Sorgfältig vorbereitet und peu á peu treibt Sebastian Kehl die Kaderplanung bei Borussia Dortmund voran. Zu den intensiv diskutierten Positionen gehört auch die der Rechtsverteidiger. Hier dürften gleich mehrere Veränderungen anstehen. Vor dem heutigen Spiel gegen Eintracht Frankfurt (18.30 Uhr, live auf Sky) rückt auch Ansgar Knauff wieder in den Blickpunkt, den der BVB bis zum Sommer an die Hessen ausgeliehen hat.
Wolf ist einer der BVB-Aufsteiger
Erster Anwärter für die Position hinten rechts bleibt nach seiner bisher überzeugenden Rückrunde Marius Wolf (27). Der Neu-Nationalspieler gehört zu den Aufsteigern der Saison im BVB-Kader. Er bringt für diese Rolle die nötige Intensität und Laufstärke mit, körperliche Robustheit, Kopfballstärke und auch einen gesunden Vorwärtsdrang.
Gerade im Winter für rund fünf Millionen Euro von Union Berlin verpflichtet, genießt auch Julian Ryerson (25) hohes Ansehen und volle Wertschätzung. Sein Trumpf ist die Variabilität, er kann auch auf der linken Seite verteidigen. Nach sehr ordentlichem Start konnte er wie die gesamte Mannschaft zuletzt nur bedingt überzeugen, seine Verlässlichkeit ist aber ein großer Trumpf.
Meunier ist in der BVB-Hierarchie abgestürzt
Tief gefallen in der Hierarchie ist der einstige Stammspieler Thomas Meunier (31). Seit seinem Jochbeinbruch im Oktober stand er für Borussia Dortmund nur noch zweimal auf dem Platz, für zwei Kurzeinsätze über insgesamt 16 Minuten. Beim Belgier, bis 2024 unter Vertrag, geht die Tendenz klar zu einem Wechsel im Sommer. Meunier, derzeit erneut verletzt, lotet bereits einige Optionen aus. Dank seiner Reputation als Nationalspieler könnte er noch eine Ablöse von bis zu zehn Millionen Euro einbringen, außerdem könnte der BVB sein üppiges Gehalt (geschätzt bis zu acht Millionen Euro) einsparen.

Ebenfalls verlassen könnte den BVB Mateu Morey. Der 23-jährige Spanier (Vertrag bis 2024) hat seit seiner Horror-Knieverletzung vor knapp zwei Jahren nur 45 Minuten in der U23 gespielt. Folge-Verletzungen und Trainingsrückstand haben den talentierten Morey weit zurückgeworfen. Er steht wieder im Mannschaftstraining. Aber mittlerweile gilt es als unsicher, dass er in Dortmund nochmal zum Zug kommt. Er dürfte den Klub verlassen.
Große Konkurrenz beim BVB für Knauff
Eher keine Perspektive bei der Borussia besitzt und sieht auch Ansgar Knauff (21). Das Eigengewächs, seit Januar 2022 an Eintracht Frankfurt ausgeliehen, hatte beim Europa-League-Sieger eine sehr gute Phase, quält sich wie der gesamte Klub gerade aber durch ein Zwischentief. Seinen Stammplatz hat der pfeilschnelle Rechtsfuß verloren. Die Aussicht, bei einer Rückkehr nach Dortmund noch mehr Konkurrenz vor der Nase zu haben, schreckt ihn nach Informationen der Ruhr Nachrichten eher ab.

Außerdem gibt es seine Idealposition als „Schienenspieler“ rechts (oder links) vor einer Dreierkette bei der Borussia selten. Da er noch bis 2024 beim BVB unter Vertrag steht, müsste die Eintracht eine Ablöse zwischen fünf und zehn Millionen Euro zahlen. Aktuell laufen Gespräche. Eine Offerte der Eintracht im einstelligen Millionenbereich, über die berichtet wurde, ist bis Mitte der Woche in Dortmund nicht eingegangen.
BVB zeigt großes Interesse an Fresneda
Keine Rolle spielt beim BVB weiterhin der auf beiden defensiven Außenbahnen einsetzbare Felix Passlack. Das Eigengewächs hat es im wiederholten Anlauf nicht geschafft, sich auf dem höchsten Niveau durchzusetzen. Im Sommer wagt der 24-Jährige den Neustart beim Reviernachbarn VfL Bochum.

Ein heißer Kandidat für die Nachfolge von Meunier und Morey bleibt weiterhin der junge Spanier Ivan Fresneda (18). Sein Abschied von Real Valladolid in diesem Sommer ist trotz Vertrags bis 2025 beschlossen, erfuhren die Ruhr Nachrichten. Zahlreiche Vereine buhlen um den U-Nationalspieler, darunter neben dem BVB auch Bayer Leverkusen und der FC Arsenal. Fresnedas Marktwert ist seit dem Winter um das Zehnfache gestiegen, er soll inzwischen weit mehr als zehn Millionen Euro kosten. Eine Summe, die Borussia Dortmund aus den Verkäufen von Meunier und Knauff direkt reinvestieren könnte.
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