Eintracht-Leihspieler So plant der BVB mit Ansgar Knauff

Eintracht-Flitzer Ansgar Knauff: So ist der BVB-Plan mit der Leihgabe
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Die süße Torte wird am 10. Januar in Dubai serviert. Ansgar Knauff feiert im Winter-Trainingslager der Frankfurter Eintracht im Nad al Sheba Sports Complex seinen 21. Geburtstag. Wenn Knauff die Kerzen auf der Torte auspustet, dann dürften ihm auch einige sportliche Wünsche in den Sinn kommen. Eine starke Rückrunde im Eintracht-Trikot wird weit oben auf der Liste stehen. Und sicher auch sein Arbeitsplatz ab dem 1. Juli: Frankfurt oder Dortmund?

BVB hat Knauff im Blick

Dass sich der U21-Nationalspieler dieser Frage überhaupt ausgiebig widmen kann, unterstreicht nur die positive Entwicklung Ansgar Knauffs. Denn seitdem ihn der BVB im Januar dieses Jahres an die Hessen verliehen hat, wirft die Vereinbarung exakt das ab, was sich alle Beteiligten von eben jener erhofft haben. Knauff sammelt viel Spielpraxis, beweist seine Qualität, lernt noch kräftig hinzu, steigert seinen Marktwert auf mittlerweile 10 Millionen Euro. Die Eintracht hat einen Spieler bekommen, der ihr sportlich merklich hilft. Und der BVB sieht sein Eigengewächs, das seit dem 14. Lebensjahr in Dortmund fußballerisch ausgebildet worden ist, immer besser werden. Erfolgreicher hätte dieses Leihgeschäft Stand jetzt also kaum laufen können, denn in Dortmund kam Knauff zuvor an den etablierten Offensivkräften unter dem damaligen Trainer Marco Rose nicht nachhaltig vorbei.

Zumal Knauff sich jüngst auch aus dem ersten Tief seiner noch jungen Profikarriere herausgearbeitet – und damit wertvolle Erfahrung gesammelt hat. Als Eintracht-Coach Oliver Glasner zu Saisonbeginn auf eine Vierer-Abwehrkette umstellte, da war kein passender Platz mehr im System für den 20-Jährigen, der zuvor zumeist als rechter Schienenspieler zum Einsatz gekommen war. Und der ein wichtiger Faktor auf dem Weg zum Triumph in der Europa League gewesen war. Nur noch Kurzeinsätze blieben aber nun für den Youngster. Als Glasners taktische Veränderung nicht funktionierte und er alsbald die Viererkette wieder zu den Akten legte, stoppte Knauff eine Oberschenkelverletzung auf dem schnellen Weg zurück in die Stammelf. Auch gegen den BVB musste der Tempodribbler zuschauen.

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Doch aus dem Tief meldete er sich schließlich in beeindruckender Manier zurück. Kurz vor der WM-Pause war seine Verletzung ausgeheilt, er schoss den Siegtreffer beim 2:1 gegen Augsburg, spielte stark gegen Hoffenheim und bereitete in der Champions League gegen Sporting Lissabon das entscheidende Tor vor, das der Eintracht das Ticket für das Achtelfinale bescherte. Oft gelang ihm das über die für ihn bis dahin ungewohnte linke Außenbahn – die Erkenntnis: Rechtsfuß Knauff kann offensive Gefahr auf hohem Niveau über beide Seiten bringen, und das macht ihn für jeden Profikader besonders wertvoll.

Entscheidung pro oder contra BVB?

Die Entscheidung über seine sportliche Zukunft wird sich Ansgar Knauff nicht leicht machen – aber er muss sie in Kürze zwingend treffen. Option A: Ein fester Wechsel nach Frankfurt direkt im Anschluss an seine Leihe, die am 30. Juni ausläuft. Bei der Eintracht zählen sie auf seine Dienste, er könnte bei einem Topteam der Bundesliga und auch international weiter durchstarten. 36 Pflichtspieleinsätze in diesem Jahr für Frankfurt zeigen: Er ist eine Stammkraft am Main. Die mögliche Ablöse für Knauff wäre zwischen den Klubs allerdings frei auszuhandeln, da im Leihgeschäft keine anschließende Kaufoption vereinbart wurde.

Ansgar Knauff jubelt mit Frankfurt-Fans.
Riesiger Jubel bei Knauff und den SGE-Fans nach dem Gewinn der Europa League. © IMAGO/Revierfoto

Der BVB hat also das Heft des Handelns fest in der Hand, Knauffs Vertrag in Dortmund läuft noch bis zum Sommer 2024. Und da wären wir schon bei Option B: Der gebürtige Göttinger kehrt zur neuen Saison als gereifter Profi zu Borussia Dortmund zurück. BVB-Trainer Edin Terzic hat genau diesen Wunsch schon längst im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten öffentlich gemacht: „Es ist unser klarer Plan, dass er ab dem Sommer wieder zu unserem Kader zählt.“ Der damals als Interimscoach agierende Terzic förderte Knauff und ließ ihn am 20. März 2021 als Profi debütieren. Knauff dankte seinem Coach für die Einwechslung gleich mit der Torvorlage zum 2:2 beim 1. FC Köln in letzter Minute. In der neuen Saison könnte Knauff für schärferen Konkurrenzkampf auf den Dortmunder Außenbahnen sorgen und Karim Adeyemi und Donyell Malen, die bislang hinter den Erwartungen geblieben sind, Dampf machen. Nach Informationen der Ruhr Nachrichten stricken die BVB-Bosse an genau diesem Vorhaben. Ansgar Knauff kommt zurück nach Dortmund mit der Perspektive, dann eine deutlich wichtigere Rolle in Schwarzgelb bekleiden zu können als vor seiner Leihe. Dazu soll sein Vertrag mit der Borussia langfristig ausgedehnt werden. Die Gespräche mit dem Flügelflitzer, der womöglich sogar auf der Position des in Dortmund so dringlich gesuchten rechten Verteidigers geprüft werden könnte, sollen zu Beginn des Jahres anlaufen.

SGE will Knauff halten

Das Szenario, dass Knauf den BVB im Sommer 2024 ablösefrei verlässt, will der Klub unbedingt verhindern. Aufgeben wollen die Frankfurter jedoch im Kampf um den Youngster nicht so einfach. Sportvorstand Markus Krösche hat ihm bereits persönlich signalisiert, ihn halten zu wollen. Jetzt liegt der Ball bei Ansgar Knauff.

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