
Kämpferischer BVB füllt Neustart auf dem Platz mit Leben
Kommentar
Der ausgerufene BVB-Neustart ist mit Leben gefüllt. Den Schulterschluss mit den Fans nach dem 4:1 gegen Leipzig haben sich die Borussen hart erarbeitet. Jürgen Koers kommentiert.
Vielleicht zeigte es diese Stimmung, die erst verhalten im Stadion erklang und sich dann hörbar durchsetzte. „Bürki, Bürki“ riefen die BVB-Fans auf der Südtribüne. Zwei Jahre lang konnte man das Verhältnis zwischen dem Torhüter und den Anhängern als angespannt bezeichnen, der Schweizer gehörte nicht zu den Lieblingen der Fanschar. Doch mit der zweiten exzellenten Partie hintereinander verdiente sich der Schlussmann die Anfeuerungsrufe. Alles auf Anfang zwischen Bürki und Borussias Anhang. Auch alles neu beim BVB?
Neustart mit Leben gefüllt
Es ist zu viel passiert beim Ballspielverein Borussia seit Mitte Mai, um es in Kürze aufzuzählen. Deshalb allein der Blick auf das, was sich abzeichnet: Der ausgerufene Neustart ist mit Leben gefüllt, nicht nur ein Lippenbekenntnis. Wie die Dortmunder in dieser Woche gegen Fürth und gegen Leipzig bei spürbarem Widerstand und in schwierigen Ausgangslagen nicht einknickten, sondern zurückschlugen, das imponiert. Über Mentalität und Charakter, Typen und Tatkraft kann man viel reden - der Beweis übertrumpft alle Worte.

Den Schulterschluss mit den Fans und das emotionale Bad vor der Südtribüne nach dem Schlusspfiff haben sich die Borussen hart erarbeitet und auch erspielt. Es steckt schon eine Menge vom Geiste Lucien Favres in der Mannschaft, auch wenn der perfektionistische Fußballlehrer „mehrere Stunden“ damit verbringen könnte um aufzuzählen, was seine Elf taktisch noch alles besser machen könnte.
Qualität auf den Rasen gebracht
Eine wichtigere Vorleistung hat sie unabhängig von 4-3-3-System, pressingresistentem Aufbauspiel oder Einbeziehung des Torhüters erbracht: Der BVB scheint in der Lage, seine Qualität auf den Rasen zu bringen, auch bei Gegenwind, Rückstand und nachvollziehbarem Ruckeln zu Saisonbeginn.
Wenn dann noch Roman Bürki den Rücken freihält, Marco Reus trifft, die Viererkette zum Stabilitätspakt wird und im Mittelfeld energiegeladene und ballhungrige Dortmunder ihre Duelle gewinnen - dann ist ein Anfang gemacht für den BVB.
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Schon als Kind wollte ich Sportreporter werden. Aus den Stadien dieser Welt zu berichten, ist ein Traumberuf. Und manchmal auch ein echt harter Job. Seit 2007 arbeite ich bei den Ruhr Nachrichten, seit 2012 berichte ich vor allem über den BVB. Studiert habe ich Sportwissenschaft. Mein größter sportlicher Erfolg: Ironman. Meine größte Schwäche: Chips.
