Jetzt offiziell: Andre Schürrle wechselt zum BVB
Vertrag bis 2021
Jetzt ist es offiziell: Einen Tag nach der spektakulären Rückkehr von Mario Götze hat Borussia Dortmund einen weiteren deutschen Nationalspieler unter Vertrag genommen. Andre Schürrle wechselt vom VfL Wolfsburg zum BVB und unterschreibt einen Vertrag bis 2021. Der 25-Jährige ist der achte Dortmunder Neuzugang in der Sommer-Wechselperiode - und der letzte.
Somit bekommt Trainer Thomas Tuchel seinen Wunschspieler, den er in gemeinsamen Mainzer Zeiten zum Bundesliga-Spieler gemacht hatte. Beide kennen und schätzen sich seit Jahren - ein wesentlicher Aspekt des in Dortmund nicht gänzlich unumstrittenen Transfers. Schürrle wird - nach seinem Urlaub - Anfang August gemeinsam mit Götze ins BVB-Training einsteigen.
"Er hat kein Ego"
"Andre hat die gleiche Gabe wie Mkhitaryan. Er ist in der körperlichen Lage, viel und intensiv zu spielen. Er hat eine konstante Quote an Toren und Vorlagen. Und er hat kein Ego. Wenn sie hinter Mkhitaryan oder ihm verteidigen, haben sie es leichter. Er ist Mannschaftssportler durch und durch und hat trotzdem eine gute Torquote. Von diesen Spielern gibt es nicht viele, deshalb bin ich froh, dass wir Schü verpflichten konnten."
Überraschend kommt auch dieser Transfer nicht. Das Interesse des BVB an Schürrle war seit Wochen bekannt, zuletzt pokerten beide Klubs nur noch um die Ablöseformalitäten. Geeinigt hat man sich nach Informationen dieser Redaktion letztlich auf eine Summe von 30 Millionen Euro. Beide Klubs wahren damit ihr Gesicht.
"Andre Schürrle ist ein deutscher Nationalspieler mit herausragendem Offensivpotenzial, der zudem sehr passsicher ist und sich auch in der Defensivarbeit immer wieder geschickt einbringt. Trotz seiner erst 25 Jahre verfügt er über große internationale Erfahrung. Seine Qualität wird für unsere Mannschaft sehr wertvoll sein. Dieser Transfer komplettiert unsere Offensive für die Saison 2016/2017", sagt BVB-Sportdirektor Michael Zorc.
"Spannender Kader"
"Borussia Dortmund ist einer der Top-Vereine in Europa mit einem starken und extrem spannenden Kader. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie viel Kraft der BVB durch das Zusammenspiel mit seinen Fans entwickeln kann und freue mich schon jetzt, das alles zum ersten Mal nicht als staunender Gegner, sondern als Teil des Ganzen erleben zu dürfen. In den kommenden Jahren möchte ich mit Borussia Dortmund Erfolge feiern und kann es kaum erwarten, mit dem Training zu beginnen und die Menschen davon zu überzeugen, dass es richtig war, mich zu verpflichten", sagt Schürrle.
Schürrle war Anfang 2015 für rund 32 Millionen Euro Ablöse vom FC Chelsea zu den "Wölfen" gewechselt und kam seither in 63 Pflichtspielen zum Einsatz. Dabei gelangen dem 25-Jährigen 13 Treffer. Bei der Europameisterschaft in Frankreich ist Schürrle lediglich als Joker zum Einsatz gekommen.
Achter Neuzugang
Schürrle ist nach Götze, Bartra, Mor, Merino, Rode, Dembele und Guerreiro der achte BVB-Neuzugang in diesem Sommer. Zu diesen meist jungen Spielern gesellt sich in Schürrle ein gestander Akteur, der 174 Einsätze in der Bundesliga, 44 in der englischen Premier League sowie 55 A-Länderspiele vorzuweisen hat.
Demgegenüber stehen die drei Abgänge Mats Hummels, Ilkay Gündogan und Henrikh Mkhitaryan. Insgesamt bewegten die Dortmunder in beide Richtungen jeweils rund 110 Millionen Euro - so viel wie nie zuvor.
Karriere wieder in Schwung bringen
Während sich auf der Abgabenseite noch etwas tun kann und wird, hat der BVB seine eigenen Aktivitäten mit der Verpflichtung von Schürrle beendet.
Ähnlich wie sein Kumpel Mario Götze, mit dem er zuletzt gemeinsam Urlaub in Kalifornien machte, will auch Schürrle in Dortmund seine Karriere wieder in Schwung bringen. Nach anderthalb unbefriedigenden Jahren in Wolfsburg und einer enttäuschenden EM forcierte er daher einen Neuanfang beim BVB und setzte den VfL, der ihn nach neun Rückrundentoren in der Vorsaison ursprünglich nicht abgegeben wollte, letztlich erfolgreich unter Druck.
Reus ist direkter Konkurrent
Schürrle trifft in Dortmund auch auf seinen Freund Marco Reus - mit dem er künftig um einen Platz in der Startelf kämpfen wird. Denn auch er soll bei der Borussia primär über die linke Seite angreifen. Allerdings ist auch ein Einsatz im Sturmzentrum denkbar, fünf seiner neun Treffer in der Vorsaison erzielte er aus der Zentrale heraus.