Held Weidenfeller - BVB zittert sich ins Achtelfinale
DFB-Pokal
Borussia Dortmund hat sich nach einer enttäuschenden Leistung mit viel Mühe ins Achtelfinale des DFB-Pokals gezittert. Erst nach Elfmeterschießen besiegte der BVB den mutigen und taktisch klug agierenden Zweitligisten Union Berlin mit 4:1 (1:0, 1:1, 1:1)
Die Dortmunder Rumpfelf ohne zehn verletzte oder kranke Spieler feierte nach 120 schwachen Pokalminuten ihren Elfmeterhelden Roman Weidenfeller. Vor der brodelnden Kulisse der Südtribüne parierte der erfahrene Schlussmann gleich die ersten beiden Elfmeter der Berliner Kroos und Fürstner. Auich Hosiner als dritter Schütze zeigte Nerven und traf unter dem gellenden Pfeifkonzert nur die Latte. Für den BVB verwandelten Dembele, Ginter und Götze bombensicher.
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DFB-Pokal, 2. Runde: BVB - 1. FC Union Berlin 4:1 n.E. (1:1, 1:1)
Bilder der Pokal-Partie zwischen Borussia Dortmund und dem 1. FC Union Berlin.
Torjubel nach dem Tor zum 1:0 durch Michael Eberwein ( 34, Borussia Dortmund) (Mitte) mit Gonzalo Castro ( 27, Borussia Dortmund)und Lukasz Piszczek ( 26, Borussia Dortmund), Borussia Dortmund vs. 1. FC Union Berlin, Fussball, DFB Pokal, 26.10.2016, Dortmund Copyright: xDeutzmannx/xEibner-Pressefotox EP_cdn
Zuvor hatte ein Eigentor des Berliners Parensen die Dortmunder in Führung gebracht (44.). Für ihren couragierten Auftritt belohnten sich die Hauptstädter mit dem nicht unverdienten 1:1-Ausgleich, als Steven Skrzybski aus gut 30 Metern volley ins Tor traf (81.). Am Ende fuhren sie dennoch mit leeren Händen heim.
Verspäteter Anpfiff
Als um 20.44 Uhr beide Mannschaften eigentlich hätten zum Anstoß parat stehen müssen, klafften noch riesige Lücken in den Zuschauerreihen - die Folge eines Polizeieinsatzes vor dem Gästeblock, wo Berliner Anhänger die Einlasskontrollen überwinden wollten. Erst mit 15-minütiger Verzögerung ging es danach los, und es verfestigte in der ersten Hälfte der Eindruck einer BVB-Mannschaft, die aufgrund der vielen Umstellungen wenig eingespielt wirkte und ohne klares Konzept und eine Spielidee den Ball nach vorne trieb.
Sechs Veränderungen hatte Trainer Thomas Tuchel diesmal vorgenommen, eine mehr noch als am Samstag in Ingolstadt - das spülte unter anderem einen Nuri Sahin ins Team, der seinen ersten Einsatz überhaupt in dieser Saison hatte. Schnell merkten die Dortmunder, dass ihnen da eine Elf gegenüber stand, die nach BVB-Ballverlusten (von denen es reichlich gab) blitzschnell umschalten konnte.
Larsen mit Glück zum 1:0
Vor allem über die Seite von Felix Passlack entwickelten die Unioner viel Gefahr - scharfe Flanken von Trimmel (17.) und Zejnullahu (25.) lösten in der Mitte einen Flächenbrand aus, den die Borussia nur mit Mühe gelöscht bekam. Vieles blieb Stückwerk im Spiel des BVB, so gab es die besten Chancen vor dem 1:0 nicht zufällig durch Fernschüsse von Götze (38.) und Sahin (42.). Beim 1:0 bediente Götze außen den 18-jährigen BVB-Debütanten Jakob Bruun Larsen aus der U19. Dessen scharfe Hereingabe fälschte in Parensen ein ehemaliger BVB-Juniorenspieler zum 1:0 ab (44.).
Tuchel reagierte und stellte hinten auf eine Dreierkette um - das sollte mehr Präsenz im defensiven Mittelfeld bringen. Der Funke sprang aber weiter nicht auf den Rasen über. Immerhin gelang es der Borussia, die überfallartigen Konter der Berliner weitgehend einzudämmen - beim vermeintlichen Ausgleich aber wirkte die Defensive erneut unsortiert. Gut, dass Passgeber Pedersen nach einem langen Flankenwechsel im Abseits stand. Der Treffer von Punec zählte nicht (69.).
Schock sitzt tief
Doch die Berliner legten noch einen Gang zu. Und als der eingewechselte Steven Skrzybski aus spitzem Winkel volles Risiko ging und aus gut 30 Metern einfach mal abzog, landete der Ball tatsächlich im Netz - 1:1 (81.). Der Schock saß tief bei der Borussia, die sich dann aber noch einmal aufbäumte: Mor traf jedoch aus drei Metern (!) nur den Pfosten (87.) - es ging in die Verlängerung.
Dort strapzierte Roman Weidenfeller die Nerven der Fans. Seinen Ausflug weit aus dem Tor konnte Skrzybski nicht bestrafen (100.). Castro verzog auf der Gegenseite (113.) - das Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen.