Pro und Kontra

Hat der BVB die falschen Spieler verpflichtet?

Borussia Dortmund im Sturzflug. Nach dem 13. Spieltag stehen die Schwarzgelben auf dem letzten Tabellenplatz. Es stellt sich die Frage nach den Ursachen für diesen beispiellosen Absturz. Im Blickpunkt: Die bislang wirkungslosen, aber teuren Neuzugänge. Hat Borussia Dortmund im Sommer die falschen Spieler verpflichtet? Lesen Sie dazu und Pro und Kontra.

DORTMUND

, 01.12.2014 / Lesedauer: 3 min

Haben einen schwierigen Start beim BVB: Ciro Immobile (l.) und Adrian Ramos.

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Alleine für Immobile wanderten 19,4 Millionen an Turin. Ersetzen konnte der italienische Nationalspieler Robert Lewandowski bisher noch nicht ansatzweise. Zwei Tore in der Bundesliga und drei in der Königsklasse stehen für Dortmunds Königstransfer bisher auf der Habenseite. Einen Stammplatz konnte sich Immobile noch nicht erkämpfen.

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Ebenso wenig wie Ramos. Auch der Kolumbianer kommt auf zwei Saisontore und blieb bisher den Beweis schuldig, warum Borussia 9,7 Millionen an Hertha BSC überwies. Im Mittelfeld ist Shinji Kagawa nur ein Schatten früherer Tage.

Der kleine Japaner fühlte sich in Manchester nie heimisch, entwickelt bei seinem zweiten Stelldichein in Dortmund aber auch noch keine Wohlfühlatmosphäre. Furios gestartet mit seinem Tor gegen Freiburg zeigt die Formkurve des Wirbelwinds nach unten. Innenverteidiger Matthias Ginter bildet da keine Ausnahme. Unter anderem der Patzer des 20-Jährigen gegen Frankfurt zum 0:2 beweist: Dortmund hat sich (bisher) verspekuliert mit den Sommerneueinkäufen. 

Den Dortmunder Absturz auf den letzten Tabellenplatz mit einer verfehlten Einkaufspolitik zu begründen, wäre nicht nur viel zu einfach, es ginge auch an der Sache vorbei. An den Neuen liegt es am allerwenigsten.

Die jüngere Vergangenheit hat bereits häufiger bewiesen, dass Neuzugänge beim BVB immer etwas länger brauchen, bis sie das Dortmunder Spiel verinnerlicht haben und auf den Platz bringen können. Robert Lewandowski erging es so, auch Ilkay Gündogan zündete erst mit deutlicher Verzögerung. Beide profitierten damals davon, in eine funktionierende Mannschaft eingebaut werden zu können. Doch beim BVB funktioniert aktuell nichts, weder hinten noch vorne.

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Wie soll sich ein talentierter, aber keinesfalls gefestigter Matthias Ginter im neuen Umfeld zurechtfinden, wenn an seiner Seite erfahrene Profis wie Neven Subotic und Lukasz Piszczek völlig von der Rolle sind? Wie soll ein von Vorlagen abhängiger Stürmer wie Ciro Immobile seine Treffsicherheit in diesem Umfeld unter Beweis stellen? Und wie soll da ein kreativer Feingeist wie Shinji Kagawa zurück in die Spur finden, der in Manchester mental zeitweilig so am Boden war, dass er kaum mehr lächeln konnte?

Natürlich, die BVB-Krise darf kein Alibi für schwache Leistungen sein. Weder für Ginter noch für Ramos, Immobile oder Kagawa. Vorangehen aber müssen andere.