Funkstille zwischen Tuchel und Chefscout Mislintat
Schweigen auf der BVB-Chefetage
Unter den Entscheidungsträgern bei Borussia Dortmund herrscht Zwist: Cheftrainer Thomas Tuchel und Chefscout Sven Mislintat reden nicht mehr miteinander, Recherchen dieser Redaktion bestätigten eine entsprechende Meldung des "Kicker" (Dienstagsausgabe). Der 43-jährige Mislintat darf sich nicht mehr auf dem Trainingsgelände der Borussia in Brackel aufhalten. Hier gibt es die Hintergründe.

In Brackel unerwünscht: Chefscout Sven Mislintat.
Mislintat, der bereits seit 2009 für den Klub arbeitet und noch einen Vertrag bis 2019 besitzt, ist auch nicht mehr an den Halbzeit-Analysen beteiligt. Auslöser des Streits soll eine Personalentscheidung sein, die bereits neun Monate zurückliegt. Ende Januar stand der Mittelfeldspieler Oliver Torres kurz vor einem Wechsel zu Borussia Dortmund, nur noch finale Details waren zu klären. Auf den letzten Metern aber platzte der Deal. Seitdem ist das Verhältnis zwischen Cheftrainer und Chefscout dermaßen abgekühlt, dass bis heute noch keine Wiederannäherung stattgefunden hat.
Im operativen Tagesgeschäft bleibt der Streit weitgehend folgenlos, da Mislintat BVB-Sportdirektor Michael Zorc zuarbeitet und nicht Tuchel. Auch hatte er schon vor dem Streit sein Büro in der Geschäftsstelle am Rheinlanddamm und nicht am Trainingsgelände.
Und auch Mislintats Zukunft im Verein ist nicht gefährdet: Wie der "Kicker" berichtet, soll Mislintat, der vom HSV umworben wird, in Kürze als "Leiter Profifußball" arbeiten, eine Stelle, die höher zu bewerten ist als seine jetzige. Neuer Chefscout soll Markus Pilawa werden, der bereits seit vier Jahren der Scouting-Abteilung des BVB angehört.