Fan-Protestmarsch: Polizei ermittelt gegen Unbekannt

BVB gegen Leipzig

Die Polizei bewertet den für Samstag geplanten Protestmarsch von BVB-Fans als Demonstration und sucht einen offiziellen Anmelder. Ein Fan-Bündnis der Südtribüne will mit ihm ein Zeichen gegen die Vereinspolitik von RB Leipzig setzen. Die Polizei ermittelt inzwischen wegen einer Straftat.

DORTMUND

, 12.10.2017, 17:17 Uhr / Lesedauer: 2 min
Fans der Südtribüne und Ultra-Gruppen rufen zur Teilnahme an einem Fanmarsch auf.

Fans der Südtribüne und Ultra-Gruppen rufen zur Teilnahme an einem Fanmarsch auf.

Aktualisierung Freitag, 12:14 Uhr: Verstoß gegen das Versammlungsgesetz

Die Polizei bewertet den Fanmarsch gegen RB Leipzig als Demonstration. Rechtliche Grundlage dafür ist das Versammlungsgesetz. Weil die Demonstration nicht rechtzeitig angemeldet und dennoch öffentlich zur Teilnahme aufgerufen worden ist, versucht die Polizei nun, an die Organisatoren der Demonstration heranzukommen und ermittelt gegen Unbekannt. Der Aufruf zu einer nicht angemeldeten Demonstration ist eine Straftat. Die Polizei kann Demonstrationen nicht genehmigen, allerdings Verbote und Auflage aussprechen.

Der Polizei ist nicht bekannt, über welche Straßen der Fanmarsch ziehen wird, und wie viele Fans an der Protestaktion teilnehmen. "Wir müssen flexibel reagieren", sagte eine Polizeisprecherin. Welche Straßen zur Sicherheit der Demonstranten gesperrt sein werden, kann nicht gesagt werden, weil bisher niemand mit der Polizei über die Route gesprochen hat. Möglich sind Hohe Straße - Ardeystraße - Strobelallee oder Hohe Straße - Kreuzstraße - Wittekindstraße.

Anwohner und Autofahrer sollten in diesen Bereich ab 16 Uhr mit Staus und Wartezeiten durch Straßensperren rechnen.

So haben wir am Donnerstag berichtet: Polizei wird Fanmarsch wohl nicht auflösen

Ultras und andere Fans von Borussia Dortmund weichen in ihrer Kritik am Kommerz bei RB Leipzig nicht einen Deut zurück und rufen am 8. Spieltag in der Fußball-Bundesliga zu einem Protestmarsch auf. Treffpunkt ist um 15 Uhr beim Fanprojekt an der Hohen Straße / Dudenstraße in der Dortmunder Innenstadt, der Start um 16 Uhr.

Die Dortmunder Polizei bewertet den Protest auf den Straßen zwischen Fanprojekt und Stadion als Demonstration. Grundlage dafür ist das per Grundgesetz garantierte Versammlungsrecht - und sie sucht einen Demonstrations-Anmelder, der einen Versammlungsleiter benennt und Ordner einsetzt. Die Polizei kann Auflagen erteilen und muss auf Pflichten hinweisen: So sind Alkoholkonsum und Pyrotechnik verboten. 

Und die Polizei muss die Demonstration schützen. Mit Protest gegen die Demonstration durch RB Leipzig-Fans ist nicht zu rechnen, allerdings ist der Verkehr zu regeln. Dafür muss die Polizei die Demo-Route kennen. Doch selbst wenn die Polizei keinen Anmelder findet, wird der Fanmarsch stattfinden. Dass die Polizei die Versammlung am Samstag auflöst, ist unwahrscheinlich. "Eine Demonstration bringt Pflichten mit sich", sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag.

Thilo Danielsmeier vom Dortmunder Fanprojekt geht davon aus, dass die Teilnehmer des Fanmarschs friedlich bleiben. "Da ist der harte Kern der Ultraszene unterwegs. Dieser harte Kern war im Februar an den Ausschreitungen auf der Strobelallee nicht beteiligt, sondern längst im Stadion", sagte der Leiter des Fanprojekts.

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