Fall Mkhitaryan: Vertrag beinhaltet auch Pflichten
Kommentar
Beim FC Bayern gibt es einen Spieler, der noch ein Jahr unter Vertrag steht und gerne bleiben möchte, aber unbedingt gehen soll. Bei Borussia Dortmund hingegen will ein Fußballer unbedingt den Verein wechseln, obwohl er noch bis 2017 unter Vertrag steht. Er darf nicht fort. Die Personalien Mario Götze und Henrikh Mkhitaryan sind so ähnlich wie unterschiedlich und zeigen: Verträge sind im Profifußball viel zu selten noch das Papier wert, auf dem sie gedruckt sind.

Henrikh Mkhitaryan hat noch ein Jahr Vertrag beim BVB.
Am Pranger stehen oft die Spieler und ihre Berater. Vollkommen zurecht. Sie müssen akzeptieren, dass ein Arbeitspapier nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten beinhaltet. Der BVB handelt goldrichtig, wenn er sich nicht auf Spielchen von Agenten wie Mino Raiola einlässt. Klubs müssen ihr Konzept durchziehen und kühl kalkulieren. Das große Ganze, die Mannschaft, muss immer wichtiger bleiben als die Wünsche wankelmütiger Kicker und ihrer windigen Einflüsterer.
Henrikh Mkhitaryan hat dem BVB, der auch in schlechten Zeiten an ihm festhielt und mit einem Vertrauensvorschuss bedachte, viel zu verdanken. Erst in seiner dritten Spielzeit im Ruhrgebiet rechtfertigte er mit 55 Scorerpunkten in 52 Partien die Rekordablöse von 27,5 Millionen Euro. Dass er in wichtigen Spielen wie in Liverpool und im Pokalfinale teils abtauchte und Verantwortung scheute, kann er geradebiegen. Mit einer weiteren guten Saison beim BVB. Danach ist er ein freier Mann.