Mit großen Hoffnungen war Karim Adeyemi zu Borussia Dortmund gewechselt. Als junger Nationalspieler sollte der pfeilschnelle Profi das Angriffsspiel des BVB beschleunigen. Das gelang auf Anhieb, bei seiner Bundesliga-Premiere gegen Bayer Leverkusen sorgte er in gerade einmal 23 Minuten bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung für jede Menge Wirbel und ein Abseitstor. Doch eben jene Zehenverletzung machte dem 20-Jährigen in den folgenden Wochen zu schaffen, er fehlte und kam auch nach seiner Genesung nicht nachhaltig in Tritt.
BVB-Angreifer Adeyemi: „Habe etwas nachzuholen“
Im BVB-Podcast hat sich Adeyemi jetzt zu den Gründen für seinen holprigen (Re-)Start geäußert: „Am Anfang war es sehr unglücklich. Man wünscht sich natürlich, dass man zu einem neuen Verein kommt und es sofort passt. Aber es gibt so Tage und Monate, wo nicht alles glattläuft. Damit musste ich erst mal klarkommen.“ Die Gründe dafür sind für Adeyemi vielschichtig: „Man kann es auf die Verletzung schieben, darauf, dass ich neu gekommen bin und nicht direkt perfekt in die Mannschaft gepasst habe.“
Jetzt aber sei er im „Angriffsmodus“: „Ich habe etwas für die letzten sechs Monate nachzuholen. Ich will richtig in Dortmund ankommen und der Mannschaft helfen.“ Dafür gilt es, häufiger seine größte Waffe, die Geschwindigkeit, einzusetzen. Bestes Beispiel: 36 Minuten reichten nach seiner Einwechslung beim 2:2 gegen den FC Bayern, um seinen Gegenspieler Josip Stanisic wieder und wieder zu düpieren und über die rechte Seite für Gefahr zu sorgen. Das weiß auch Adeyemi: „Außen hat man oft Möglichkeiten, Duelle zu suchen. Es ist wichtig, Chancen zu kreieren. Dafür braucht es keine Tricks.“
Adeyemi vergleicht sich mit Mbappé
Ähnlich wie Lionel Messi, der vor allem in seinen besten Jahren Gegenspieler dank seiner Kombination aus Geschwindigkeit, Technik und niedrigem Körperschwerpunkt stehen ließ. Für Adeyemi ist „La Pulga“ noch heute der „beste Spieler der Welt“. Er selbst ordnet seinen Spielstil eher einem anderen Weltklasseangreifer zu: „Ich passe da eher zu Kylian Mbappé. Er ist ein sehr, sehr guter Spieler.“
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Zumindest aktuell ist Adeyemi deutlich von Spielern dieser Kategorie entfernt. Für den WM-Teilnehmer dürfte es jetzt darum gehen, Spielzeiten zu sammeln und sich als Option für BVB-Trainer Edin Terzic anzubieten. Das wird mit Blick auf den verschärften Konkurrenzkampf kein Selbstläufer, vor allem Tempodribbler Jamie Bynoe-Gittens drängt nach seiner langwierigen Schulterverletzung zurück in die Mannschaft.
BVB mit „geiler Truppe“
Doch das gelichtete Lazarett bewertet Adeyemi nur positiv: „Jetzt sind viele Spieler zurück, die verletzt waren, die werden uns auf jeden Fall weiterhelfen. Deshalb bin ich sehr optimistisch“, so der frühere Salzburger, der vom Zusammenhalt beim BVB schwärmt. „Wir haben eine geile Truppe. Uns macht die Teamchemie aus, das hat man nicht überall. Jeder versteht sich mit jedem.“
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