BVB-Spielerzeugnis für die erste Saisonhälfte Karim Adeyemi bringt Stärken nicht zur Geltung

BVB-Spielerzeugnis für die erste Saisonhälfte: Karim Adeyemi bringt Stärken nicht zur Geltung
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Hinter Borussia Dortmund liegt eine turbulente erste Saisonphase. Zwar hat der BVB die Erwartungen in den Pokalwettbewerben erfüllt, doch in der Bundesliga ist die Mannschaft von Edin Terzic als aktuell Tabellensechster weit hinter den eigenen Ambitionen zurückgeblieben. In unserem Spielerzeugnis blicken wir auf die ersten Monate der Saison 22/23 zurück. Heute im Fokus: Karim Adeyemi.


So lief die erste Saisonphase für Karim Adeyemi: Borussia Dortmunds Spielanlage beruht in aller Regel darauf, den Gegner zu dominieren und mit einer aggressiven und schnellen Spielweise zu überrumpeln. Das sind im Prinzip ideale Voraussetzungen für einen Spieler wie Karim Adeyemi, der mit Tempo über die Flügel kommt und das Offensivspiel seiner Mannschaft beleben soll. Von RB Salzburg mit viel Vorschusslorbeeren verpflichtet, musste der 20-Jährige jedoch recht schnell feststellen, dass in der deutschen Bundesliga im Gegensatz zur österreichischen von den Gegenspielern mehr Widerstand geleistet wird. In der Folge hatte Adeyemi lange mit Anpassungsproblemen zu kämpfen. Obendrein bremste den Nationalspieler zu Saisonbeginn zusätzlich für einige Wochen eine Zehen- und Fußverletzung aus. Die gesamte erste Saisonhälfte waren Adeyemi fehlender Rhythmus und fehlende Bindung anzumerken. Auch an kritischer Selbstreflexion nach eigenen Patzern (wie etwa gegen Union Berlin) mangelte es.


Das sagt die Statistik: Die Zahlen untermauern, dass Karim Adeyemi bisher noch kein wesentlicher Faktor im Dortmunder Spiel ist. In elf Bundesliga-Partien hat er noch keinen Treffer erzielt und keinen vorbereitet. Der 20-Jährige kommt auf zwölf Torschüsse und eine Großchance. Seine lediglich vier Flanken sind ein erschreckender Wert. Siebenmal wurde er ausgewechselt – nur Donyell Malen (neunmal) wird von BVB-Trainer Edin Terzic noch häufiger vom Platz genommen. Zwei Erfolgserlebnisse aber hat Adeyemi immerhin vorzuweisen: Sowohl in der Champions League beim 4:1 in Sevilla als auch im DFB-Pokal beim 3:0 gegen 1860 München gelingt ihm ein Treffer.


Das sind die Stärken und Schwächen: Mit 35,5 km/h ist Adeyemi der schnellste aller Borussen. An sein Maximaltempo reicht sonst nur Emre Can (35,1km/h) heran. Das prädestiniert ihn für einen Tätigkeitsbereich auf der Außenbahn. Dass zu dessen Jobprofil auch die Arbeit gegen den Ball gehört, hat Adeyemi allerdings noch nicht vollumfänglich verinnerlicht. Er muss sich nach Ballverlusten umgehend an die Fersen seiner Gegenspieler heften, statt sie gewähren zu lassen. Und auch die vor der Saison von allen Beteiligten herausgehobene Torgefahr versprüht Adeyemi bis dato noch nicht.


Ausblick und Perspektive: Dass Karim Adeyemi mit seinen technischen Fähigkeiten, allen voran aber mit seinem Tempo und seinen Abschlussqualitäten eine echte Waffe sein kann, hat er in Salzburg bewiesen. Für ihn geht es nun darum, die eigenen Vorzüge regelmäßiger zum Vorschein zu bringen – so wie etwa beim 2:2 gegen die Bayern, als nach seiner Einwechslung durch seine Impulse die erhoffte Wende kam. Darüber hinaus muss er die eigenen Stärken mit der nötigen Gewissenhaftigkeit für Defensivaufgaben paaren. Andernfalls kommt Adeyemi angesichts der Konkurrenz auf den Flügeln auch weiterhin eher nur als Back-up in Betracht.


RN-Note: 5,0

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