Der BVB kann nicht auf Erling Haaland verzichten. © imago images/Revierfoto
Borussia Dortmund
Erling Haaland ist unersetzbar: Wann bekommt der BVB-Stürmer eine Pause?
Dauerbrenner Erling Haaland bereitet Trainer Marco Rose Kopfzerbrechen. Ausgerechnet die starken Leistungen des BVB-Stürmers könnten zum Problem werden.
Zehn Pflichtspiele, 894 Einsatzminuten. Für Marco Rose sind das beunruhigende Zahlen, denn sie dokumentieren das schon in der Frühphase der Saison gefährlich hohe Belastungslevel von Stürmer Erling Haaland. Schon seit Wochen schleppt Borussia Dortmunds Trainer die Frage mit von Spiel zu Spiel, wann der Zeitpunkt passend sein könnte, um seinem unersetzbaren Top-Torjäger mal eine Pause zu geben.
BVB-Stürmer Erling Haaland ist immer gierig
Die Dringlichkeit ist nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Haaland ist immer gierig, bis zur letzten Minute, auch bei klaren Spielständen tritt er ungern ins zweite Glied. Kürzlich im Länderspiel gegen Gibraltar, das die Norweger mit 5:1 für sich entschieden, traf er dreifach. Das dritte Tor erzielte er in der Nachspielzeit, dabei hätte ihn sein Trainer Stale Solbakken nach gut einer Stunde ruhigen Gewissens vom Platz nehmen können. Als die Partie beim Stand von 4:1 im Prinzip entschieden war. Dagegen hätte auch Rose im fernen Dortmund nichts gehabt.
Doch Haaland mag ungern auf Einsatzminuten und die Möglichkeit, durch noch mehr Treffer weiter an seiner Legende zu stricken, verzichten. Auch Rose kennt die Problematik. Die Notwendigkeit von Pausen ist die eine, sie Haaland so zu verkaufen, dass der sich gern und freiwillig mal auf die Bank setzt, allerdings eine ganz andere Geschichte. Schon in der vergangenen Saison ließ sich der 20-Jährige quasi nur von Verletzungen bremsen. So weit soll es aber diesmal nicht kommen.
Auch BVB-Dauerbrenner Haaland spürt die Belastung
Erstmals in dieser Saison allerdings, das war am Mittwochabend, machte der junge Norweger keinen Hehl daraus, dass die bisherigen Saisonwochen anstrengend waren. Er spielte in allen vier bisherigen Bundesliga-Spielen durch, auch im Pokal und im Supercup. In Istanbul nahm ihn Rose in der 86. Minute vom Platz. Auch in den drei Länderspielen im September stand er quasi komplett auf dem Rasen. Der weiche und sandige Boden im Vodafone Park setzte am Mittwoch allen besonders zu. Müde sei er, bekannte der 20-Jährige nach dem Spiel. Damit befand er sich in guter Gesellschaft.
BVB-Coach Rose hat das natürlich auch registriert. „Wir sind in ständigem Austausch“, sagt der 45-Jährige, eigentlich ist die Formel für ihn simpel: „Wichtig ist, dass Erling zu hundert Prozent die Dinge umsetzt, die wir sehen wollen, wenn er auf dem Platz steht. Vor allem auch gegen den Ball.“ In dem Moment, wo das nicht mehr erkennbar sei, so Rose, „müssen wir reagieren.“
BVB-Coach Rose muss viele Faktoren berücksichtigen
Es sind allerdings deutlich mehr Faktoren, die der Dortmunder Trainer berücksichtigen muss. Haaland ist nicht der einzige Spieler mit vielen Minuten in den Beinen. Sein Offensivkollege Marco Reus, in der Defensive Manuel Akanji, im Mittelfeld Mahmoud Dahoud oder Jude Bellingham, sie alle haben den Großteil der bisherigen Pflichtspiele absolviert. Unter der Entscheidung, Spieler pausieren zu lassen, sollte die Statik des Dortmunder Spiels möglichst nicht leiden, das gilt insbesondere jetzt auch für das nächste Bundesliga-Spiel.
Vielleicht wäre die Partie gegen Union Berlin eine gute Gelegenheit für eine Haaland-Pause, doch das ist eher unwahrscheinlich. Denn Rose beklagt vor dem Duell mit dem Überraschungs-Europapokal-Teilnehmer durch die Muskelverletzung von Julian Brandt einen weiteren Ausfall in der Offensive, wo schon Steffen Tigges und Gio Reyna verletzt sind und Thorgan Hazard erst seit Donnerstag wieder ins Training zurückgekehrt ist. Allzu viele Variationsmöglichkeiten hat Rose auf den Offensivpositionen weiterhin nicht.
Dem BVB fehlen die Haaland-Alternativen
Dazu kommt, dass mögliche Alternativ-Kandidaten zu Haaland noch auf dem Weg zu Form und Wettkampfhärte sind. Youssoufa Moukoko hat in Istanbul zumindest schon mal den nächsten Schritt gemacht in 20 Minuten Einsatzzeit. Bei Moukoko gilt aus anderen (Alters)-Gründen, ihn nicht zu überfordern. Explizit sprach Dortmunds Trainer am Freitag allerdings über Donyell Malen, der nach seinem EM-Urlaub mit reichlich Rückstand zum BVB stieß, sich obendrein an einen neuen Klub und eine deutlich intensivere Spielweise gewöhnen muss. In Ansätzen, sagt Rose, sei in der Türkei schon zu sehen gewesen, welche Qualitäten der Niederländer mitbringt. Der Eingewöhnungsprozess ist aber noch längst nicht abgeschlossen. Vor allem, was das Spiel gegen den Ball anbelangt.
Malen zeigte in Istanbul, dass er mit seiner Explosivität ein belebendes Element der Offensive sein kann, die Arbeit für die Defensive kennt der flinke Angreifer aus Eindhoven allerdings wohl nicht in dem Maße, wie sie von Rose eingefordert wird. Das gilt auch für Moukoko, was ein Duo Moukoko/Malen eher unwahrscheinlich macht. Rose nimmt vor allem Malen in die Pflicht. „Will er ein Stammspieler über 90 Minuten sein, muss er besser gegen den Ball werden“, sagt sein Trainer. „Das ist eine klare Forderung von mir.“
Haaland beim BVB wohl auch gegen Union Berlin gesetzt
So ruht die Last der größten Verantwortung wohl auch am Wochenende noch auf den breiten Schultern Haalands. Vier Tage Erholung seit Mittwoch sollten und müssen reichen. Die gute Nachricht außerdem: Nach dem Spiel kann der Norweger ganze sechs Tage regenerieren.
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