Gregor Kobel pariert den Schuss von Havard Nielsen.

BVB-Torhüter Gregor Kobel (r.) pariert den Schuss von Hannovers Havard Nielsen. © imago / Treese

Einzelkritik: Kobel rettet schwachen BVB – Süle und Can stehen neben sich

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Gregor Kobel sichert dem BVB das Pokal-Achtelfinale. Dortmund enttäuscht trotz des 2:0-Erfolgs in Hannover über weite Strecken. Niklas Süle und Emre Can stehen neben sich. Die Einzelkritik.

Hannover

, 19.10.2022, 20:02 Uhr / Lesedauer: 3 min

Borussia Dortmund tanzt weiterhin auf drei Hochzeiten. Beim 2:0 (1:0)-Erfolg im DFB-Pokal bei Hannover 96 tut sich der BVB allerdings enorm schwer – und muss sich beim überragenden Gregor Kobel bedanken. Die Einzelkritik:

Gregor Kobel: In Berlin kalt erwischt, in Hannover früh warm geschossen. Der Klasse-Reflex gegen Nielsen (6.) gab ihm Sicherheit, auch seine Fußabwehr gegen den Norweger verhinderte einen Gegentreffer (31.). Die Parade gegen Beier (32.) machte die dritte Großchance der Niedersachsen in der ersten Hälfte zunichte. In der zweiten Hälfte gegen Nielsen (69.) und spektakulär auch gegen Köhn Sieger (85.). Der BVB-Matchwinner. Note: 1,0


Thomas Meunier: Die oft über seine Seite angreifenden Hannoveraner beschäftigten ihn defensiv stark. Mit viel Laufarbeit schloss er so manche Lücke, nach vorne hielt er sich doch merklich zurück. Beim Luftduell mit Börner vom Ellenbogen des 96-Spielers im Gesicht getroffen, es ging nicht mehr weiter (59.). Note: 4,5


Niklas Süle:
Schwacher Auftritt. Vor Nielsens XXL-Chance sprang er unter dem Ball hindurch (6.), in seiner Abwehrzone fand Hannover immer wieder Lücken. Bezeichnend sein Harakiri-Pass quer vor dem eigenen Strafraum (39.). Positiv: Der Block gegen Muroyas Schuss war wichtig (31.), eine seiner wenigen guten Szenen. Auch beim völlig missglückten Rückpass auf Kobel von allen guten Geistern verlassen (52.). Note: 5,0


Nico Schlotterbeck:
Zwei Mal bügelte er für seinen ausgespielten Innenvertediger-Kollegen aus. Bemüht, mit vertikalen Bällen den Aufbau voranzutreiben. Bei Nielsens Großchance (6.) allerdings auch mit einem Stellungsfehler, im Fünf-Meter-Raum ließ er auch Weydandt bei dessen Großchance zwei Meter zu viel Platz (53.). Note: 4,0


Raphael Guerreiro: Wenn man ihn Fußball spielen ließ, blühte er auf. So beim Doppelpass mit Brandt, dem der Außenristpass auf Donyell Malen folgte. Da fand er perfekt die Lücke in Hannovers Defensive (36.). Nach der Pause defensiv mit großer Laufarbeit. Note: 3,0


Emre Can:
So einfach wie gegen Nielsen ließ er sich einige Male ausspielen, wirkte oft unkoodiniert in seinen Bewegungen. Direkt nach Wiederanpfiff beinahe mit dem Eigentor, als er die Hereingabe von Weydandt zur Ecke retten wollte (46.). Sein ungestümer Lauf in die gegnerische Hälfte endete zwangsläufig mit einem Ballverlust – eine typische Szene. Note: 5,0


Salih Özcan:
Nielsen stahl sich in seinem Rücken davon, nicht die einzige Szene des ersten Durchgangs, in der er die Orientierung verlor (31.). Kobel bügelte aus. Sein unnötiges Dribbling im Anschluss führte zu einem Ballverlust im Aufbau und einer weiteren guten Chance für die Gastgeber (32.). Nicht viel besser nach der Pause. Note: 4,5


Thorgan Hazard: Erst sein dritter Startelf-Einsatz der laufenden Saison. Das Bemühen war erkennbar, auch in der Arbeit gegen den Ball. Offensiv am 1:0 beteiligt, als er Hannovers Neumann den Ball abluchste und Moukoko auflegte (11.). Danach unauffällig. Note: 4,0


Julian Brandt:
Reaktionsschnell leitete er einen Aufbaupass auf Moukoko weiter, daraus entstand der Dortmunder Führungstreffer. Im Zentrum wie immer mit viel Laufarbeit, die zündende Idee nach vorne sprang bis zur Pause nicht dabei heraus. Aus taktischen Gründen machte er nach einer Stunde Platz für Jude Bellingham. Note: 4,0


Donyell Malen:
Seine ersten drei Zweikämpfe verlor er viel zu leicht, sein Linksschuss nach gutem Lauf in die Tiefe strich nur knapp am Hannoveraner Tor vorbei – seine beste Szene einer ansonsten unauffälligen ersten Hälfte (36.). Defensivarbeit bleibt bei ihm ein Riesenthema, Hannovers Dehm ließ er bei Weydandts Großchance total unbedrängt in die Mitte köpfen (53.). Zielstrebig sein Vordringen in den Strafraum, der Abschluss rauschte am langen Pfosten vorbei (65.). Note: 3,5

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Youssoufa Moukoko: Neben Kobel Dortmunds Bester der ersten 45 Minuten. Beim Tor noch im Glück, dass Arrey-Mbi entscheidend ins kurze Eck abfälschte. Ansonsten aber sehr präsent mit zwei guten Abschlüssen (17./23.). Gegen die körperlich robusten 96-Innenverteidiger behauptete er sich auch im Zweikampf gut. Hing dann aber lange in der Luft, weil aus dem Mittelfeld kaum noch Bälle in seine Zone kamen. Note: 3,0


Jude Bellingham:
Bekam die dringend benötigte Pause, war aber nach der Einwechslung der Leader, der er sein will: Zog geschickt das Foul zum Elfmeter und verwandelte selbst (70.). Das war die Vorentscheidung. Note: 2,5


Mats Hummels
(62. für Meunier), Giovanni Reyna (67. für Malen), Karim Adeyemi (67. für Hazard) und Felix Passlack (90. für Moukoko) bleiben ohne Note.