
Rodney Elongo-Yombo (rechts) bejubelt seinen Treffer mit BVB-Kapitän Franz Pfanne. © Thomas Bielefeld
Einstand nach Maß: Deshalb hat die BVB-U23 Rodney Elongo-Yombo verpflichtet
Borussia Dortmund
Erst mittags kam die Spielberechtigung, wenige Stunden später trifft BVB-U23-Neuzugang Rodney Elongo-Yombo in Wiesbaden zum 1:1. Seine Treffsicherheit ist nicht der einzige Grund für die Verpflichtung.
Auch eine gute Viertelstunde nach Abpfiff stand Rodney Elongo-Yombo noch voll unter Strom. Auf dem Rasen hatte er sein Tagwerk verrichtet. Jetzt wartete gleich die nächste Herausforderung. Der 20-Jährige war nach dem Schlusspfiff ein gefragter Gesprächspartner, musste erstmals in seiner Karriere vor die Kamera treten, um ein Interview zu geben. Kein Wunder, schließlich hatte er beim 1:1-Remis der BVB-U23 beim SV Wehen Wiesbaden gleich eine Hauptrolle gespielt. Nun musste er die Fragen der Reporter beantworten.
BVB-Neuzugang Rodney Elongo-Yombo und der Tag der Premieren
Das war für ihn nicht das einzige „Erste Mal“ an diesem Tag. Es war vielmehr das Resultat weiterer Premieren. Erst wenige Stunden zuvor hatte Borussia Dortmund die Verpflichtung des Offensivspielers, der zuvor sich zuvor als Gastspieler bei der BVB-U23 fitgehalten hatte, bekanntgegeben. Und erst am Nachmittag war die Spielberechtigung durch den DFB eingetroffen, so dass Elongo-Yombo am Abend in der Brita-Arena erstmals in einem Pflichtspiel für den BVB zum Einsatz kommen konnte.
63 Minuten musste er sich gedulden, dann kam tatsächlich der große Moment. BVB-Trainer Christian Preußer nahm gleich drei Wechsel auf einmal vor. Auch die Nummer 27 tauchte auf der Anzeigetafel auf, die neue Rückennummer Elongo-Yombos. Und so gab er sein Debüt in der 3. Liga gegen den SV Wehen Wiesbaden. Kurz zuvor waren die Dortmunder durch einen kuriosen Patzer von Luca Unbehaun mit 0:1 in Rückstand geraten.
BVB-Offensivkraft Elongo-Yombo erhält Vertrag bis 2024
Rodney Elongo-Yombo, in der Jugend ausgebildet beim FC Ingolstadt, dem SSV Ulm und der Spielvereinigung Greuther Fürth, legte sich gleich ins Zeug, suchte den Zweikampf und den Weg nach vorne. „Er ist zielstrebig, dribbelstark und hat viel Tempo“, hatte Ingo Preuß bereits in der Saison-Vorbereitung aufmerksam registriert. Der Sportliche Leiter der BVB-U23 fand Gefallen an den unbekümmerten Auftritten des Gastspielers. Der 20-Jährige bestätigte die guten Eindrücke im Trainingslager in Kirchberg und traf auch in den Testspielen gegen Fortuna Düsseldorf II und Austria Salzburg. Elongo-Yombo nutzte seine Chance und zeigte, dass er einen echten Mehrwert darstellen kann.
Deshalb verpflichtete ihn der BVB und stattete ihn mit einem Zwei-Jahres-Vertrag bis 2024 aus. Dass er wirklich eine Verstärkung ist, zeigte Elongo-Yombo auch in Wiesbaden umgehend. Gerade mal 14 Minuten benötigte er für seinen ersten Pflichtspiel-Treffer in Schwarzgelb. Kolbeinn Finnsson leitete die Szene mit einem Diagonalball auf Michael Eberwein ein. Der legte ab für Elongo-Yombo. „Hinter mir hat einer gesagt, dass ich ihn durchlassen soll. Aber ich dachte mir, wenn ich schon im Sechzehner stehe, dann mache ich den auch rein“, bekannte Elongo-Yombo im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten.
BVB-U23-Trainer Preußer lobt: „Ein super Einstand für Rodney“
Zuletzt spielte der 20-Jährige bei Greuther Fürths Zweitvertretung in der Regionalliga Bayern, erzielte dort in 34 Partien acht Tore. Die Intensität in der 3. Liga sei ungleich höher. „Es ist auf jeden Fall ein anderes Niveau, viel schneller“, urteilte der Angreifer. „Aber wenn du solche Jungs neben dir hast, dann ist es leicht“, schickte er umgehend einen Dank an die Mitspieler. Die hätten ihn umgehend integriert und auch im Training stets motiviert.
Er wolle dem Team helfen und mit dem BVB im weiteren Saisonverlauf fleißig Punkte sammeln. Der erste Zähler ist eingeheimst – (auch) dank seines Treffers. U23-Coach Christian Preußer war ebenfalls zufrieden mit dem Debüt seines Neuzugangs. „Rodney ist offensiv variabel einsetzbar, das macht ihn für uns so interessant. Und er weiß auch taktisch, was auf den verschiedenen Positionen zu tun ist. Mit dem Tor gegen Wiesbaden war es für ihn persönlich natürlich ein super Einstand“, lobte Preußer.
Weiter an sich arbeiten muss der 20-Jährige aber trotzdem. „Defensiv kann er sich noch verbessern“, war Preußer nicht entgangen, dass noch Entwicklungspotenzial vorhanden ist. Für den Anfang aber darf Rodney Elongo-Yombo zufrieden sein. Erstes Spiel, erstes Tor und dann auch noch Interviews gemeistert. Hätte schlechter laufen können.
Cedric Gebhardt, Jahrgang 1985, hat Germanistik und Politikwissenschaft an der Ruhr-Uni Bochum studiert. Lebt aber lieber nach dem Motto: „Probieren geht über Studieren.“ Interessiert sich für Sport – und insbesondere die Menschen, die ihn betreiben. Liebt Wortspiele über alles und kann mit Worten definitiv besser jonglieren als mit dem Ball. Schickt deshalb gerne humorige Steilpässe in die Spitze.
