Gedenkminute für Maradona – BVB-Sportdirektor Zorc erinnert sich an Duell

Fußball

Diego Maradona ist tot, der Weltstar wird nur 60 Jahre alt. In der Bundesliga wird es eine Gedenkminute geben, BVB-Stars nehmen Abschied und Michael Zorc erinnert sich an ein Duell.

Dortmund

, 26.11.2020, 09:40 Uhr / Lesedauer: 3 min
Trauernde stehen in Neapel unter einem Wandgemälde des Straßenkünstlers Jorit mit der Darstellung von Diego Maradona und zünden Leuchtfackeln an.

Trauernde stehen in Neapel unter einem Wandgemälde des Straßenkünstlers Jorit mit der Darstellung von Diego Maradona und zünden Leuchtfackeln an. © picture alliance/dpa

Diego Armando Maradona. Ein Name, dem ein besonderer Zauber innewohnt. Die argentinische Fußballlegende hat in ihrem Leben viele Höhen erlebt auf dem Platz. Daneben aber auch leider etliche Tiefen. Dem Heldenstatus tat das über die Jahre keinen Abbruch. Im Gegenteil. Jetzt ist Maradona tot, gestorben am 25. November 2020, im Alter von 60 Jahren. Auf der Welt nehmen viele Fans Abschied und auch etliche BVB-Stars melden sich zu Wort. Die argentinische Regierung ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Auch in der Bundesliga wird es eine Gedenkminute geben.

BVB-Stars trauern um Weltstar Diego Maradona – Gedenkminute in der Bundesliga

Der Tod von Diego Maradona bleibt auch in Fußball-Deutschland nicht ohne folgen. „Mit einer Gedenkminute werden Bundesliga und 2. Bundesliga vor den Begegnungen am kommenden 9. Spieltag an Diego Maradona erinnern. Die Mannschaften werden zudem mit Trauerflor auflaufen“, teilte die DFL am Donnerstagabend mit.

BVB-Sechser Axel Witsel postete derweil bei Instagram ein Foto von sich, Arm in Arm mit Diego Maradona, schrieb dazu: „Ruhe in Frieden, Diego Maradona. Eine wahre Ikone und Legende des Fußballs.“ Maradonas Landsmann und BVB-Leihspieler Leonardo Balerdi schrieb: „Mach’s gut, Genie, mögest du in Frieden ruhen! Die Fußballwelt wird dir für alles, was du getan hast, immer dankbar sein!“ Ähnliches ließ auch BVB-Star Jadon Sancho verlauten. Der Engländer veröffentlichte eine alte Spielszene von Maradona, schrieb dazu: „Herzliches Beileid an seine Familie. Ich habe Diego nie kennengelernt, habe ihn mir als Kind aber immer auf YouTube angesehen – er hat mich definitiv inspiriert.“

So erging es vielen. Auf den Bolzplätzen der späten 1980er- und frühen 90er-Jahre gab es wohl kein Kind, das nicht wie Maradona über das Feld wirbeln wollte. Der quirlige Zehner hat fußballerische Dribblekunst auf ein anderes Niveau gehoben, kein anderer zelebrierte so eine Show auf dem Rasen. BVB-Sportdirektor Michael Zorc erinnert sich an eine Begegnung mit Maradona. „Ich habe mal gegen ihn in Barcelona gespielt. Viele Zweikämpfte habe ich nicht gewonnen. Er war zu meiner Zeit der beste Fußballer der Welt“, sagte Zorc.

Ex-BVB-Coach Klopp zum Tod von Maradona: „Er war einer der Größten“

Ex-BVB-Coach Jürgen Klopp, der mit dem FC Liverpool als Trainer nach Dortmund zurückkehren wird, würdigte nach dem Tod Maradonas auch dessen großen Verdienste rund um den Fußball. „Ich liebe Fußball, solange ich denken kann, und er war einer der Größten überhaupt“, sagte der Trainer des englischen Fußball-Meisters FC Liverpool zum Tod der argentinischen Fußball-Legende. „Wir alle hatten diese absoluten Helden, die den Fußball ganz einfach aussehen ließen“, sagte Klopp weiter. Dazu würden auch der brasilianische Fußball-Star Pelé sowie Franz Beckenbauer zählen. Sie hätten das Spiel auf einer völlig anderen Ebene verstanden, und genau das habe Maradona auch getan, sagte Klopp. „Er hat den Fußball eindeutig auf ein anderes Level gebracht.“

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In Neapel, wo Maradona aufgrund seiner sportlichen Erfolge mit dem örtlichen Fußballverein einen gottgleichen Status genießt, gingen die Fans spontan auf die Straße und zündeten Bengalos, tauchten Teile der Stadt in ein orangenes Feuer der Trauer. Ein Video, das auf der Webseite der Zeitung „La Repubblica“ am Mittwochabend zu sehen war, zeigte Dutzende Menschen in der Nähe eines Wohnblocks, an dessen Fassade ein meterhohes Gemälde des ehemaligen Spielers des SSC Neapel prangt, mit bengalischen Lichtern. Andernorts kamen Menschen im Spanischen Viertel zusammen. Auch vor dem Stadion San Paolo trafen sich Fans und legten Kerzen nieder, wie im Fernsehsender TG24 zu sehen war. Unterdessen schlug Neapels Bürgermeister Luigi de Magistris via Twitter einen neuen Namen für das Stadion in der süditalienischen Stadt vor. „Lasst uns das San-Paolo-Stadion Diego Armando Maradona widmen“, schrieb er. Maradona spielte von 1984 bis 1991 beim SSC Neapel. Er half dem süditalienischen Club, in der Serie A in den Jahren 1987 und 1990 die Titel zu gewinnen. 1989 gewann er mit den Neapolitanern unter anderem den UEFA-Pokal.

Weltstar Maradona ist tot: Die Fußballwelt trauert um die „Hand Gottes“

Maradona war erst Anfang November im Krankenhaus ein Blutgerinnsel aus dem Gehirn entfernt worden. Nachdem dieses nach Angaben der Ärzte erfolgreich operiert wurde, verzögerte sich aber die Entlassung des ehemaligen Fußballstars. Sein Arzt Leopoldo Luque hatte dies mit „Verwirrung“ und „Entzugserscheinungen“ des Patienten begründet. Das Leben des früheren Weltmeisters war von einer langen Geschichte der Drogen- und Alkoholabhängigkeit geprägt; Maradona hatte immer wieder mit Gesundheitsproblemen zu kämpfen. So erlitt er zwei Herzinfarkte, erkrankte an Hepatitis und ließ sich wegen schweren Übergewichts einen Magen-Bypass legen. Er hatte sich nach Angaben seines Sprechers zuletzt von seiner Gehirn-OP in seinem Haus am Stadtrand von Buenos Aires erholt. Beruflich war Maradona zuletzt als Trainer des argentinischen Fußballklubs Gimnasia y Esgrima La Plata tätig. Unvergessen machte ihn seine Aktion im WM-Viertelfinale 1986, als er den Ball gegen England mit der Hand ins Tor beförderte. Danach behauptete er, die „Hand Gottes“ sei im Spiel gewesen.

Mit dpa-Material.

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