Borussia Dortmunds U23 hat eine lange Zeit turbulente Saison mit dem vorzeitigen Klassenerhalt in der 3. Liga abgeschlossen. Das 1:2 beim VfL Osnabrück am Samstag hatte für den BVB nur noch statistischen Wert. Direkt nach der Partie an der Bremer Brücke hat das Team mit einem gemeinsamen Mannschaftsabend beim Italiener die Sommerpause eingeläutet. Derweil sind die Planungen für die neue Saison in vollem Gange.
BVB-Torjäger Njinmah verabschiedet sich
Der Mannschaft steht in diesem Sommer ein Umbruch bevor. Im Rahmen des Mannschaftsabends wurden Justin Njinmah, Marco Pasalic, Niklas Dams, Can Özkan, Timo Bornemann, Aday Ercan und Niklas Lübcke verabschiedet. Da Borussias Reserve zur neuen Saison lediglich mit vier Ü23-Spielern plant, wird es in den kommenden Wochen noch weitere Veränderungen geben.
In Franz Pfanne, Michael Eberwein, Antonios Papadopoulos, Cyrill Akono und Mario Suver stehen gegenwärtig bereits fünf Spieler im Aufgebot, die 23 Jahre oder älter sind. „Vier ältere Spieler sind völlig in Ordnung, die wollen wir schon haben, das ist unser Plan“, erklärt Ingo Preuß. Heißt im Umkehrschluss: Die BVB-U23 wird sich neben Dams noch von mindestens einem weiteren Akteur trennen müssen.
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In Frage kommen dabei vor allem Akono und Suver. Beide haben zuletzt kaum eine Rolle gespielt. Stürmer Akono hat seit seinem Wechsel im Winter aus Verl lediglich 392 Einsatzminuten verteilt auf zwölf Einsätze bestritten, er blieb dabei torlos. Die Bilanz von Innenverteidiger Suver – im vergangenen Sommer vom 1. FC Nürnberg gekommen – ist bei 377 Minuten und 14 Einsätzen ähnlich überschaubar.
Unsichere BVB-Zukunft bei Papadopoulos
Nach Informationen der Ruhr Nachrichten steht auch ein Wechsel von Antonios Papadopoulos im Raum. Dem Deutsch-Griechen, der im August einen Profi-Vertrag unterschrieben hat, bieten sich einige Optionen im Ausland. Bei der U23 ist er als Anführer unumstritten. Sein Verbleib hängt er aber auch maßgeblich von der Entwicklung bei den Profis ab. Dort ist „Papa“ aktuell hinter Mats Hummels, Niklas Süle und Nico Schlotterbeck Innenverteidiger Nummer vier. Holt die Borussia einen weiteren Innenverteidiger, dürfte Papadopoulos wechseln.
Auch bei Soumaila Coulibaly stehen die Zeichen in diesem Sommer auf Veränderung. Der Franzose, im Juli 2021 von Paris Saint-Germain gekommen, war in der U23 auch aufgrund von Verletzungen nur sporadisch (16 Spiele) im Einsatz. Zudem hat er keine realistische Aussicht darauf, einen festen Platz im Profi-Kader zu ergattern. Beim Bundesliga-Debüt in Stuttgart patzte der 19-Jährige folgenschwer und kam ansonsten nur im Champions-League-Gruppenspiel in Kopenhagen zu einem Kurzeinsatz.
BVB-Youngster auf der Kippe
Nach einer für sie enttäuschenden Saison werden auch die Youngster Lion Semic (266 Minuten in acht Spielen) und Göktan Gürpüz (393 Minuten in 14 Partien) in diesem Sommer genau abwägen (müssen), wie sinnvoll eine weitere Saison in Dortmund ist. Dasselbe gilt für Moses Otuali (422 Minuten in 17 Spielen), der seit seinem Wechsel im Winter vom Hamburger SV II nur selten überzeugte.
Noch offen ist der Verbleib von Ole Pohlmann. Der BVB hat dem 22-Jährigen bereits vor geraumer Weile ein aus Sicht des Vereins attraktives Angebot zur Vertragsverlängerung vorgelegt. Nach starker Saison lotet Pohlmann aus, welche Alternativen sich ihm bieten. Der Mittelfeldspieler hat das Interesse anderer Klubs geweckt und sieht sich mittelfristig in der Bundesliga. Das Angebot der Dortmunder soll eine Perspektive Richtung Profis enthalten. „Ich bin zuversichtlich, dass das klappt“, sagte Ingo Preuß unlängst bei „MagentaSport“.

In den Zuständigkeitsbereich von Sportdirektor Sebastian Kehl fällt die Personalie Jayden Braaf. Die Zukunft des Niederländers, der bei der Borussia sportlich auf ganzer Linie durchfiel und im Winter in die Serie A an Hellas Verona verliehen wurde, ist ungewiss. Da der 20-Jährige als äußerst schwieriger Charakter gilt und in seinem halben Jahr beim BVB auch privat für einige Verfehlungen sorgte, besteht kein gesteigertes Interesse, ihn wieder zurückzunehmen. Nach RN-Informationen will Dortmund nichts unversucht lassen, Braaf bei einem anderen Klub unterzubringen. Auch in Italien kam er seit seinem Wechsel im Januar nicht über die Reservistenrolle hinaus – er bringt es auf 287 Einsatzminuten in sechs Spielen.
Trio kommt zur BVB-U23
Derweil hat die BVB-U23 in Angreifer Justin Butler (FC Ingolstadt), Innenverteidiger Felix Irorere (Karlsruher SC) und Mittelfeldspieler Franz Roggow (FC St. Pauli) die ersten drei Neuzugänge verpflichtet. „Wir müssen immer wieder neu anfangen. Wir brauchen sieben, acht neue Spieler“, sagt Ingo Preuß. Der BVB hält noch Ausschau nach einem Innen- und einem Außenverteidiger sowie zwei Angreifern. Aus der eigenen U19 rücken Torhüter Marian Kirsch, die beiden Innenverteidiger Nnamdi Collins und Hendry Blank sowie Flügelstürmer Samuel Bamba auf.
Ein paar Wochen bleiben dem Ingo Preuß und Trainer Jan Zimmermann noch, um das Personal für die neue Saison in der 3. Liga zusammenzustellen. Ein Ziel formuliert Preuß schon jetzt: „Ich wünsche mir, dass wir eine solidere Runde spielen als dieses Jahr – nicht mit diesen Abstiegsängsten, denn das hemmt jeden.“
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