BVB-Kapitän Marco Reus gibt Anweisungen.

Marco Reus gehört bei Borussia Dortmund zu den Topverdienern. © imago / Revierfoto

Deutliches Plus: BVB nennt Gehälter der Profis und der Chefetage

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Beim BVB entfallen 80 Prozent der Personalkosten auf die Profiabteilung. Die Kosten für den Kader sind im Geschäftsjahr 21/22 gestiegen, wie auch die Gehälter der Vereinsbosse.

Dortmund

, 30.09.2022, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Borussia Dortmund hat in seinem aktuellen Geschäftsbericht erstmals explizit die Aufwendungen für die Sparte Profifußball benannt. Demnach hat der BVB in der vergangenen Saison für sein gesamtes Personal mit mehr als 800 Mitarbeitern 231 Millionen Euro aufgewendet. Davon entfiel mit 181 Millionen Euro der allergrößte Anteil auf die Lizenzspielerabteilung. Gegenüber dem Vorjahr erfuhr dieser Posten eine Steigerung um rund 3,5 Prozent. In der Saison 2018/19 lag der Personalaufwand noch bei 194 Millionen Euro.

Ein BVB-Profi verdient im Schnitt rund 500.000 Euro pro Monat

Zur Lizenzspielerabteilung gehören neben den Profifußballern auch das Trainer- und Betreuerteam sowie Ärzte, Köche etc., deren Gehälter jedoch bei Weitem nicht an die der Kicker heranreichen. Grob überschlagen lässt sich also ausrechnen: Die BVB-Profis verdienen im Durchschnitt mehr als 500.000 Euro im Monat. Mit diesen Gehaltskosten liegen die Schwarzgelben in der Bundesliga auf Rang zwei hinter dem FC Bayern München, der geschätzt doppelt so viel in sein Spielermaterial investiert.

Diese galoppierenden Kosten wieder einzufangen, ist ein erklärtes Ziel der Geschäftsführung, die in Zukunft in neuen Verträgen niedrigere Grundgehälter und höhere Prämien vereinbaren möchte. Bei der Steigerung ist zu berücksichtigen, dass die BVB-Profis während der Hochphase der Corona-Pandemie und den Geisterspielen in der Bundesliga auf zusammengerechnet 13 Millionen Euro an Gehalt verzichteten. In der Folge konnte der Klub von Kurzarbeit und betriebsbedingten Kündigungen absehen.

BVB-Geschäftsführer Watzke verdient rund 300.000 Euro mehr

Auch bei den Geschäftsführern Hans-Joachim Watzke, Thomas Treß und Carsten Cramer hat sich die Festvergütung erhöht. Watzke als Vorsitzender der Geschäftsführung machte demnach den größten Sprung und erhielt 2021/22 2,2 Millionen Euro (Vorjahr: 1,9 Millionen Euro), liegt damit jedoch unter dem Betrag etwa von 2019 (2,62 Mio.) Treß verdiente 952.000 Euro (905.000 Euro), Cramer 970.000 Euro (873.000 Euro). Hinzu kommen kleinere Beträge als sonstige Vergütung, aber seit dem Geschäftsjahr 2019/20, das als erstes von der Covid-Pandemie betroffen war, hat die Geschäftsführung keine erfolgsabhängigen Vergütungen mehr erhalten, die im mittleren bis hohen (Watzke) sechsstelligen Bereich lagen.

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Im Gegenteil: Die Gehaltssteigerung erklärt sich zum Teil auch mit dem vorhergehenden Gehaltsverzicht in Corona-Krisenzeiten, der nach Informationen der Ruhr Nachrichten in der Chefetage bei 20 Prozent und teils deutlich darüber gelegen haben soll. Das Trio hatte außerdem im März 2021 seine Verträge bis Juni respektive Dezember 2025 verlängert. Aktionärsschützer äußern keine Einwände. Zum Vergleich: Die Bezüge der Dax-Verstände stiegen im vergangenen Jahr durchschnittlich um 24 Prozent.

Borussia Dortmund verzeichnet mehr als 150 Millionen Euro Verlust

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