Selbstkritisch präsentierten sich die BVB-Profis Emre Can und Gregor Kobel nach dem 1:1 beim VfL Bochum. Sportdirektor Sebastian Kehl liefert Erklärungsansätze. Die Stimmen zum Reviederby:
Emre Can (BVB-Kapitän):
„Es war wieder kein gutes Spiel von uns. Wir spielen zu viele lange Bälle, haben mit dem Ball zu wenig gute Lösungen. Vielleicht waren die Bochumer einfach gieriger und griffiger. (...) Wir kommen nach Bochum und wissen, was uns hier erwartet. Wir ziehen nicht unser Spiel durch, sondern spielen einfach Bochums Spiel mit. (...) Wir trainieren gut, wir geben Gas. Wir müssen nächste Woche versuchen, unser Spiel zu Hause gegen Heidenheim zu gewinnen.“
Gregor Kobel (BVB-Torhüter):
„Bei dem Resultat ist natürlich Unzufriedenheit da in der Mannschaft. In Bochum wollen wir gewinnen. Die Bochumer waren extrem aggressiv in der ersten Halbzeit. Es war auch der Grund, warum die in der zweiten Halbzeit nicht mehr ganz so die Luft hatten. Wir haben es dann auch besser gemacht. (...) Sie haben sehr viele Chancen gehabt, sind immer wieder gefährlich geworden, auch zu oft gefährlich geworden. Wenn man die Chancen anguckt, dann ist es okay mit dem Unentschieden. Da haben wir einen anderen Anspruch, ganz klar. (...) Wir können und müssen von Spiel zu Spiel besser werden. Das ist ganz klar. Wir haben auch noch viel Luft nach oben, was das Spielerische angeht. Wir müssen die nächsten Wochen hart arbeiten.“

... über den Gegentreffer:
„Das hat Kevin überragend gemacht. Er hat den Ball perfekt getroffen. Es ist ein Flatterball, der von mir weggeht. Davor hat er gar keine Anzeichen gemacht, dass er schießt, sondern nur in die Mitte geguckt. Er hat mich auf jeden Fall überrascht mit dem Schuss von da. Es ist auf jeden Fall ein Ball, den man auch halten kann, Torwartfehler würde ich nicht sagen.“
Sebastian Kehl (BVB-Sportdirektor):
„Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt. Uns hat komplett die Schärfe gefehlt, auch in den Zweikämpfen, in der Bereitschaft. Das war nicht gut. Wir wussten, was die Bochumer machen, wir wussten, wie sie es machen. Trotzdem haben wir nicht gut darauf reagiert. Das haben wir in der zweiten Halbzeit ein Stück weit korrigiert, aber das ist zu wenig mit der Leistung. Das muss man so festhalten. Wir wollten heute einen Schritt nach vorne machen nach dem Köln-Spiel, aber das war kein großer Schritt.“
... über Zweifel an der Einstellung einiger BVB-Spieler:
„Die Kritik werden wir uns gefallen lassen müssen, gerade in der ersten Halbzeit nicht richtig dagegen gehalten zu haben. Auch 50:50-Bälle haben wir nicht mit der nötigen Intensität bestritten, da hat uns die Schärfe gefehlt. (…) Wenn man eine Halbzeit verpennt, hat man nicht mehr verdient als einen Punkt.“

... über Parallelen zu Punktverlusten in der vergangenen Saison:
„Ich würde jetzt nicht gerne saisonübergreifend Analysen betreiben. Wir haben einen anderen Kader, einige andere Themen. Heute haben wir kein gutes Spiel gemacht, aber jetzt von einem grundsätzlichen Problem zu reden, das letzte Saison in dem ein oder anderen Spiel begründet war, das sehe ich nicht. Wir haben in der letzten Saison sehr, sehr viele Punkte geholt, auch gegen kleinere Mannschaften. Wir haben letzte Woche gegen Köln das Spiel auch noch gedreht. Heute gab es auch noch ein, zwei Möglichkeiten, um das Spiel noch zu drehen. Wir haben es heute nicht verdient, müssen den Punkt mitnehmen und uns steigern, denn ansonsten wird es schwierig.“
... über fehlende Abstimmung im BVB-Mittelfeld:
„Wir haben immer gesagt, das wir schon noch ein paar Spiele brauchen. Wir haben Spieler, die jetzt noch nicht so lange dabei waren, Spieler waren verletzungsbedingt raus. Wir versuchen, Rhythmus zu finden, um uns auch einspielen. Es gab sicherlich heute auch ein paar gute Lichtblicke und einige Spieler, die auch eine gute Leistung gezeigt haben. In Summe ist es dann einfach zu wenig. Von daher müssen wir an diesen Abläufen arbeiten, um uns gegen Mannschaften wie Bochum zu wehren, schneller zu verlagern.“
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