BVB-Einzelkritik zum 1:1 gegen Bochum Can, Sabitzer und Wolf im Revierderby von der Rolle

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Borussia Dortmund schließt beim 1:1 (0:1) in Bochum an seine schwache spielerische Leistung zum Saisonauftakt gegen den 1. FC Köln an. Vor allem das zentrale Mittelfeld um Emre Can und Marcel Sabitzer weist zahlreiche Defizite auf. Die BVB-Spieler in der Einzelkritik:

Gregor Kobel: Bei Philipp Hofmanns Kopfball gedankenschnell – war aber abgepfiffen (9.). Kevin Stögers Vollspannkracher aus spitzem Winkel flog mit Schallgeschwindigkeit an ihm vorbei, aber an einem besseren Tag hätte er vielleicht eine Hand an den Ball bekommen. (13.). Glänzend und sprungkräftig beim abgefälschten Schuss von Stöger (67.). Schwach mit dem Fuß. Note: 3,5

Marius Wolf: Ein krasser Fehlpass zeigte seine Mängel im Spiel mit dem Ball (8.), dann im Kopfballduell gegen den 1,73 Meter kleinen Maximilian Wittek unterlegen – das 0:1 folgte (13.). Danach von der Rolle. Auch in Hälfte zwei eher ein unsicherer Kantonist, vor allem mit dem Spielgerät. Note: 5,0

Mats Hummels: Diesmal rechter Innenverteidiger, wo ihn der quirlige Takuma Asano mit seinem tiefen Körperschwerpunkt häufig Schwierigkeiten bereitete. Gute Zweikampfbilanz (70 Prozent), aber überlegene Sicherheit strahlte auch der Abwehrchef nicht aus. Mit Rückenproblemen zur Pause raus. Note: 3,5

Nico Schlotterbeck: Bekam überraschend den Vorzug gegenüber Niklas Süle. Von Hofmann gleich wuchtig übersprungen, aber Foul (9.). Bochums Sturmtank bereitete ihm immer wieder physisch große Schwierigkeiten. Keine Ruhe am Ball. Bei Brandts Freistoßflanke mit falschem Timing (44.). Straffte sich, aber souverän sieht anders aus. Note: 3,5

Ramy Bensebaini: Begann robust, ließ sich dann von der Verunsicherung anstecken (25.), im Kopf zu langsam (41.), im Vorwärtsgang zu oft falsch positioniert. Das Abwinken sollte er sich schnell abgewöhnen. Verbesserte sich in den direkten Duellen. Gefahr stiften konnte er allerdings nie. Note: 4,0

Marcel Sabitzer: Nicht nur bei Asanos Volleyschuss (23.) mit schwachem Umschaltverhalten auf Defensive. Von Bochums Manndeckung weitgehend aus dem Spiel genommen. Nur ein weiter Schlag auf Brandt gefiel (38.). Die guten ersten Eindrücke aus der Vorbereitung hat der Neuzugang in den Pflichtspielen bisher nicht bestätigten können. Stratege ohne Plan, raus nach einer Stunde (62.). Note: 5,0

Emre Can: Eine völlig konfuse Anfangsphase des Sechsers, die unter anderem in einem B-Jugend-Fehlpass quer vor der Abwehr her mündete (34.). Immer wieder stand er zu tief und lud damit zum Pressing ein, fehlte dann im Zentrum als Anspielstation und war mehrfach zu lange am Ball. Fälschte Stögers Schuss noch ab (67.), sah dann auch noch Gelb wegen Meckerns (75., nach einer Fehlentscheidung von Schiedsrichter Robert Schröder). Note: 5,0

Donyell Malen: Vom rechten Flügel erarbeitete er sich mehrere Szenen, bei den Zuspielen und Abschlüssen fehlte ein Tick Präzision wie nach einer knappen halben Stunde (29.). Nur wer schießt, kann treffen: Dank Manuel Riemanns Mithilfe reichte der Flachschuss aus 20 Metern zum 1:1 (56.). Seine PS konnte er zu selten ins Rollen bringen, eine Frage von Positionierung und Zuspielen. Note: 3,0

Felix Nmecha: Zuordnung und Aufgabenteilung in Dortmunds Zentrum funktionierten überhaupt nicht. Das lag auch am orientierungslosen Nmecha, der die Arbeit gegen den Ball vernachlässigte und bei Hofmanns Kopfball an den Querbalken schlecht aussah (33.). Suchte dann im besseren zweiten Durchgang offensiv häufiger die Tiefe, kam zum Abschluss (58.), öffnete das Spiel im Zentrum. Note: 4,0

Julian Brandt: Führte sich mit einer starken Vorarbeit auf dem rechten Flügel ein (7.). Noch ein Schüsschen (38.), aber wie er nach perfekter Ballannahme sechs Meter vor dem Torschuss das Gleichgewicht verlor und umfiel, das passte zum BVB-Auftritt vor der Pause (45.). Zog zu oft in die Mitte, das half den Gastgebern mehr als den Gästen. Wieder gut bei ruhenden Bällen – jetzt müssen die Mitspieler nur noch wach sein! Note: 4,0

Sebastien Haller: Einmal Kopfballsieger gegen den kleinen Felix Passlack, da war Manuel Riemann zur Stelle (7.). Von Bochums Dreierkette kaltgestellt wie eine Flasche Fiege im VfL-Kühlschrank. Negativer Höhepunkt vor der Pause: Ein Fehlpass mit der Hacke 25 Meter vor dem eigenen Tor. Fand dann bessere Räume, gute Ablage auf Nmecha (62.). Hohe Bälle auf ihn blieben zeitweise Dortmunds einziges Mittel im Vorwärtsgang. Note: 4,0

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Niklas Süle: Der Vizekapitän kam nach der Pause für Hummels (Rückenschmerzen). Von Stöger einmal verladen (67.), die Bochumer Joker Antwi-Adjej und Broschinski hatte er mit Nebenmann Schlotterbeck gut im Griff. Note: 3,5