Shad Forsythe feuert die BVB-Profis von der Seitenlinie aus an.

Macht die BVB-Profis fit: Shad Forsythe. © imago / RHR-Foto

Der Forsythe-Effekt: BVB-Profis überzeugen mit Wucht und Tempo

rnBorussia Dortmund

Der BVB dreht das Spiel in Freiburg mit einem fulminanten Schlussspurt. Die Statistik zeigt: Borussia Dortmunds harte Vorbereitung unter Shad Forsythe trägt schon früh in der Saison Früchte.

Dortmund

, 17.08.2022, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Von Minute zu Minute zog sich die Schlinge immer enger zu – und der SC Freiburg bekam zu spüren, dass die lange realistische Chance auf den nächsten Coup gegen den BVB immer kleiner wurde. Mit dem in der Entstehung extrem glücklichen Ausgleichstreffer als Initialzündung legte Borussia Dortmund einen Schlussspurt hin, der die Breisgauer mehr und mehr aus der aktiven in eine passive Rolle zwängte. Dass das nicht gut gehen würde, war jedem SC-Spieler schon vor Dortmunds 2:1-Führungstreffer klar, der die Partie vollends kippen ließ.

Der BVB schnürt die Freiburger in der eigene Hälfte ein

Lob gebührte anschließend BVB-Trainer Edin Terzic, der vier Mal wechselte und mit allen Einwechslungen ins Schwarze traf. In der Statistik aber versteckten sich einige Daten, die Terzic und sein Trainerteam als Belohnung für die fünfwöchige Vorbereitung verstehen dürfen. Nicht nur wegen der frischen Spieler auf dem Feld war der BVB in der Lage, spät noch mehrere Gänge hochzuschalten. Anders als in den Vorjahren, als die Borussia zwar durchweg beständig auch in der Schlussphase eines Spiels traf (20 Treffer in der Schlussviertelstunde), aber in der Kategorie der Gegentore in den letzten 30 Minuten (34) nur zum unteren Durchschnitt zählte, war Dortmund im Breisgau in der Lage, defensiv stabil zu bleiben und offensiv gleichzeitig deutlich zuzulegen.

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Mit Wucht und Tempo berannte der BVB das gegnerische Tor. 58 Sprints zog der BVB in der Schluss-Viertelstunde an, der SC 22 weniger. In allen fünf 15-Minuten-Intervallen zuvor waren es beim BVB nie mehr als 40 gewesen. In Summe stand am Ende aber die Zahl 242, ein Sprint weniger als die Freiburger, die wie die Feuerwehr losgelegt hatten, danach aber kontinuierlich abbauten.

Der BVB schleppt sich mit zahlreichen Verletzungen durch die Saison

Wer in den öffentlichen Trainingseinheiten im Schweizer Trainingslager in Bad Ragaz genauer hinschaute, der sah reichlich Spieler, die nach den Einheiten förmlich „auf dem Zahnfleisch“ zum Autogrammeschreiben zu den Fans kamen. Unter dem amerikanischen Athletik-Guru Shad Forsythe hat sich Borussia Dortmund in den Punkten Fitness und Widerstandsfähigkeit signifikant verbessert.

Shad Forsythe im Gespräch mit BVB-Neuzugang Anthony Modeste.

Shad Forsythe (l.) im Gespräch mit BVB-Neuzugang Anthony Modeste. © imago / Team 2

Dem Vernehmen nach musste Terzic seinen Wunschkandidaten für diese Positionen manchmal sogar bremsen aus Sorge vor einer Überbelastung seiner Spieler. Doch Grundbedingung für ein sauberes Passspiel unter hoher Pulsfrequenz gerade in der Endphase eines intensiven Spiels ist absolute Fitness. Im Vorjahr, das stützen auch die Daten, musste sich der BVB regelmäßig voll verausgaben, um dieses Level zu erreichen – mit bekannten Folgen, was muskuläre und wiederkehrende Verletzungen der Profis anbelangte.

Ab September steigt die Belastung für die BVB-Profis deutlich an

Auf den Prüfstand wird der Fitnesszustand der aktuellen Mannschaft kommen, wenn im September die Champions League startet. Spiele im Drei-Tages-Rhythmus bedeuten eine besondere Belastung, in dieser Phase wird auch der schnellstmöglichen Regeneration eine entscheidende Bedeutung zukommen – ein weiterer Punkt in der Tiefenanalyse einer Saison, in der Borussia Dortmund rekordverdächtig oft Spieler wegen muskulärer Verletzungen fehlten.

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Dass der BVB deutlich besser durch die aktuelle Saison kommt, benötigt ein optimales Zusammenspiel von vielen verschiedenen Faktoren, die Einfluss auf die Leistungsfähigkeit seiner Mannschaft haben. Terzic wird am Freitag zumindest zufrieden registriert haben, dass er die Qualitäten von der Bank ausschöpfen und voll nutzen kann – auch wenn der Ertrag nicht immer so messbar sein wird wie im Europa-Park Stadion, in dem die Dortmunder Einwechselspieler an allen vier Treffern als Torschütze und Vorbereiter beteiligt waren.