Borussia Dortmund hat auf der Asientour 2022 alte Fans wiedergesehen und neue Freunde gefunden. Die anstrengende zehntägige Reise durch Singapur, Malaysia und Vietnam kann der BVB daher als Erfolg verbuchen. Er hat sich als Klub zum Anfassen präsentiert und viele Asiaten sowie Sponsoren begeistert.
Großes BVB-Interesse in Asien
Auch ohne die WM-Fahrer und damit ohne einige Stars war das Interesse auf allen Stationen groß. Ein schwarzgelbes Shirt mit Wappen reichte manchmal aus, um Autogrammwünsche zu erfüllen. Wie genau manche Fans informiert waren, verblüffte die Spieler selbst. So stressig die Tour auch war, der BVB hat an Image gewonnen, weil er diese PR-Tour ernstgenommen und sich nachhaltig in Erinnerung gebracht hat. Kurzfristig versüßt ein Überschuss von 2,5 Millionen Euro den Trip, mittel- und langfristig dürfte sich das Engagement für den Klub und die Bundesliga noch mehr auszahlen.
Die Internationalisierung, sonst oft und während Covid im Speziellen nur auf digitalen Kanälen möglich, gehört wegen der enormen Erlöspotenziale zu den Kernaufgaben in der Weiterentwicklung. Zehn bis 20 Prozent des Gesamtumsatzes generiert der BVB international. Borussia Dortmund geht den Weg konsequent und nachhaltig weiter und hat nach Südostasien und China die USA als nächsten großen Markt im Blick.
Wichtige Erkenntnisse für BVB-Trainer Terzic
Die Bundesliga hat auf diesem Terrain in den vergangenen zehn Jahren manche Chance verpasst. Die Überzeugung ist groß, mit kleinen Schritten die Lücke zur global führenden Premier League verringern zu können. Die Engländer setzen im Auslandsgeschäft mehr als zwei Milliarden Euro um, die Bundesliga zuletzt nur rund 170 Millionen Euro. Da hilft nur anpacken und Präsenz zeigen, um mittelfristig wertvolle Fortschritte zu erzielen, wie es der BVB jetzt einmal mehr getan hat.
Sportlich brachte die Reise für Edin Terzic auch einige Erkenntnisse. Die jungen Talente über einen längeren Zeitraum noch besser kennenzulernen, dürfte sich gelohnt haben. Manche von ihnen hätten die Gelegenheit genutzt, meinte der BVB-Trainer. Samuel Bamba dürfte er im Sinn gehabt haben, auch Justin Njinmah oder Göktan Gürpüz. Bei anderen mit großen Hoffnungen verpflichteten Nachwuchsspielern wie Prince Aning oder Jayden Braaf und Julian Rijkhoff scheint der Weg in den Profifußball noch ein weiter zu sein.
BVB-Jahresabschluss in Bukarest
Insgesamt war bei der Mannschaft nach den beiden Niederlagen zum Bundesliga-Abschluss in Wolfsburg und Mönchengladbach die Luft raus. Trotzdem hat der BVB mit seiner Mix-Mannschaft eine gute Visitenkarte abgegeben. In der kommenden Woche wird wieder in Dortmund trainiert, dann stehen noch ein Kurzturnier in Bukarest und das Weihnachtssingen im Stadion auf dem Programm. Und danach gibt es Urlaub bis zum 2. Januar.
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