BVB-Youngster Samuel Bamba sammelt Profi-Erfahrungen „Das ist ein ganz anderes Niveau“

BVB-Youngster Samuel Bamba sammelt Profi-Erfahrungen: „Das ist ein ganz anderes Niveau“
Lesezeit

Samuel Bamba sagt völlig zurecht, er sei ein echter „Dortmunder Junge“. Seit der U9 spielt der 18-Jährige beim BVB. Im Trainingszentrum Hohenbuschei kennt er jeden Winkel, arbeitet nur einen satten Abstoß entfernt vom Trakt der Profis. Und dennoch ist er in Südostasien, 10.000 Kilometer Luftlinie entfernt von der Heimat, seinem großen Traum Profifußball noch einmal nähergekommen.

Motivationsschub für BVB-Jungspund Bamba

„Es ist ein tolles Erlebnis“, sagt Bamba, der gerne „Sammy“ genannt wird und weniger gerne „Sam“. Als einer von drei A-Jugendlichen gehört er – neben Julian Rijkhoff und Nnamdi Collins – zum Kader für den BVB-Trip nach Asien. „Ich habe mich sehr gefreut, als ich erfahren habe, dass ich dabei bin. Das erlebt man nicht oft.“ Die Tour ist für ihn nicht nur eine PR-Reise mit drei Freundschaftsspielen außerhalb der Saison, sondern auch ein großer Motivationsschub. Mit Mats Hummels oder Emre Can auf dem Platz zu stehen, wie ein Star durch die Welt zu fliegen, das weckt die Sehnsucht, gibt Ansporn und schärft vielleicht auch den Ehrgeiz.

Hinzu kommt die sportliche Herausforderung bei den Übungseinheiten. „Das sind hier erfahrene Männer. Deswegen ist es ein ganz anderes Niveau: körperlich, spielerisch, in allen Belangen.“ Als ein Beispiel nennt er das „Rondo“ genannte Kreisspiel. „Ich bin es nicht gewohnt, dass die Bälle so schnell laufen. Da ist der erste Kontakt ganz wichtig, darauf weisen sie mich hin, dass man immer bereit sein muss. Ansonsten“, hat er gelernt, „ist der Ball hier ganz schnell wieder weg.“ So bekommt er täglich aufgezeigt, in welchen fußballerischen Bereichen er sich noch weiterentwickeln kann und muss.

BVB-Torschütze Bamba: „Alle haben mir gratuliert“

Von den Tipps der BVB-Profis will er lernen und mehr als einen guten Eindruck hinterlassen. Im ersten Testspiel in Singapur ist ihm das mit zwei Toren gut gelungen. „Alle haben mir gratuliert. Über die netten Worte der Spieler und Trainer habe ich mich gefreut.“ Ein Erfolgserlebnis besonderer Art, von dem er wie auch von seinen Eindrücken während der Tour seinen Mitspielern aus der U19 viel am Telefon erzählt hat. Im Freundschaftsspiel in Malaysia bei den Johor Southern Tigers machte er mit einem weiteren Treffer erneut auf sich aufmerksam.








Dortmunds Trainer Edin Terzic findet seinen Gefallen daran. Er will den Umstand, dass sein Elitekader wegen Verletzungen und den WM-Abstellungen arg ausgedünnt ist, für einen Erfahrungsgewinn nutzen, für den im Ligaalltag weniger Zeit bleibt. „Wir haben einige junge Talente dabei, die sich zeigen können. Das ist für uns auch sehr wichtig“, erklärt der 40-Jährige in Singapur. „Wir sind bekannt dafür, dass wir Talenten immer eine Bühne geben. Sie können sich hier präsentieren und zeigen, wo sie stehen - und wo sie hinwollen.“

Samuel Bamba: Über die BVB-U23 zu den Profis?

Bamba zählt zu diesen hoffnungsvollen Jungen. Mit der U19 ist er Deutscher Meister geworden, oft zur U-Nationalmannschaft eingeladen worden (13 Einsätze), regelmäßig spielt er in der Youth League, der europäischen Königsklasse für den Nachwuchs. Im Februar wird er 19 Jahre alt, im Sommer endet seine Lehre in der Jugend. Bis 2024 steht er bei Borussia Dortmund im Wort, am liebsten will er sich hier durchsetzen, bei seinem Verein. Vielleicht erst im Sommer in der U23 und dann bei den Profis anklopfen.

Edin Terziuc klatscht mit Samuel Bamba ab.
BVB-Trainer Edin Terzic (l.) klatscht mit Samuel Bamba ab. © Kirchner-Media / Steinbrenner

Das individuelle Potenzial und punktuell herausragende Leistungen bescheinigen sie ihm beim BVB. Bamba bringt Tempo, Torgefahr und Kreativität mit, seine Beschleunigung ist klasse und für einen 18-Jährigen verfügt er bereits über eine gute Physis. Er kann – bevorzugt offensiv auf dem linken oder rechten Flügel – Spiele entscheiden. Die Erwartungshaltung an ihn lautet, diese Klasse auch regelmäßig und über 90 Minuten nachzuweisen, effizienter zu werden, seine Produktion zu steigern. Das wäre der nächste Schritt beim Anlauf zum möglichen großen Sprung.

Knauff und Moukoko als BVB-Vorbilder

Der erfolgreiche Übergang zum Männerfußball, die Chance, ein Profi zu werden – Samuel Bamba hat die Anlagen, und ehemalige Mitspieler wie Ansgar Knauff oder Youssoufa Moukoko haben den Weg aufgezeigt. Erlebnisse wie auf dieser Asienreise werden die Sehnsucht nochmal verstärken und das Bewusstsein, hart an sich zu arbeiten. Es wäre doch eine immer wieder erzählenswerte Geschichte, wenn der Dortmunder Junge in ein paar Jahren berichten könnte, wie seine Karriere damals Fahrt aufgenommen hat, 10.000 Kilometer entfernt von der Heimat.

BVB-Juwel Moukoko über seine Zukunft: „Ich würde wirklich gerne in Dortmund bleiben“

BVB-Stürmer Haller zum zweiten Mal operiert: „Der nächste Schritt zur Genesung“

Donyell Malen bringt sich beim BVB in Erinnerung: Terzic stellt klare Forderungen