Das kongeniale BVB-Duo ist endlich wieder vereint
Götze und Reus
Mario Götze hat seinen Bänderriss auskuriert. Für 2018 hat er sich viel vorgenommen, er freut sich auch auf lange vermisste gemeinsame Momente mit seinem kongenialen Partner Marco Reus. Davon gab es zu wenige.
Auf gerade einmal 146 gemeinsame Minuten auf dem Platz kommen Mario Götze (l.) und Marco Reus seit Sommer 2016. © Kirchner/Inerlied
Mario Götze hat zu Beginn des Trainingslagers ein Bild auf Instagram gepostet, auf dem er zusammen mit Marco Reus zu sehen ist. "Happy to see you back on the pitch", schrieb er dazu, er sei also glücklich, Reus wieder auf dem Rasen zu sehen.
Nur 146 gemeinsame Minuten
Die spielerische Wucht, die das Duo Götze/Reus entwickeln kann, hat Borussia Dortmund beinahe zum Triumph in der Champions League 2013 geführt und die Fans in schöner Regelmäßigkeit verzückt. Seit der Rückkehr Götzes aus München aber kann man die Zahl der Spiele, in denen beide gemeinsam auf dem Rasen standen, tatsächlich an einer Hand abzählen. 51 Bundesliga-Spiele gab es in den vergangenen 18 Monaten nach Götzes Verpflichtung im Juli 2016, gemeinsam bestritt das einst so kongeniale Duo aber nur ganze 146 (!) Minuten.
Das war Verletzungen sowohl des einen wie des anderen geschuldet. Reus kam nach der wegen einer Schambein-Entzündung verpassten EM 2016 erst im Herbst der ersten Saison nach Götzes Rückkehr aus München zurück. 32 Minuten spielte er beim 1:2 in Frankfurt, die einzigen gemeinsamen 90 Minuten in dieser Spielzeit standen dann beide beim 2:2 gegen Hoffenheim auf dem Rasen.
"Marco ist ein begnadeter Spieler"
Beim Rückrundenstart in Mainz (1:1) Ende Januar 2017 wurde Götze in der 66. Minute eingewechselt, macht noch einmal 24 gemeinsame Minuten. Es war das letzte Spiel, bevor der BVB Götzes Stoffwechsel-Erkrankung bekanntmachte. Und als er dann im Sommer wieder fit war, lag Reus gerade wegen seines Kreuzbandanrisses unterm Messer.
Mit einem fitten Duo Reus/Götze verbinden sich beim BVB einige Hoffnungen. "Wenn wir beide unser Top-Level erreichen, wird das der Mannschaft helfen", sagt Götze selbstbewusst. "Marco ist ein begnadeter Spieler. Er wird uns und mir gut tun." Götze war einer der wenigen, der persönlich von der Herbstdepression der Borussia weitgehend verschont blieb. Dann kam die nächste Verletzung, als er im Derby gegen Schalke abseits des Spielfeldes auf einem Kunstrasenstück umknickte.
Systemwechsel unter Stöger
Die Winterpause half, den Bänderriss im Sprunggelenk auszukurieren, mit der ersten Einheit in Marbella konnte der 25-Jährige ganz normal ins Training einsteigen. Götze hat die Feiertage genutzt, um an seiner Fitness zu arbeiten, er wirkt drahtiger als noch direkt nach seiner Rückkehr im Sommer. Dabei halfen auch Rennrad-Touren durch Wüstensand in Dubai, eine coole Erfahrung sei das gewesen.
Er sehe sich auch unter dem neuen Trainer Peter Stöger im Mittelfeldzentrum, sagt Mario Götze. Was er nur zwischen den Zeilen andeutet ist, dass der mit dem Trainerwechsel sich andeutende Systemwechsel auch ihm persönlich entgegenkommen dürfte. Mit Götze als klassischem Zehner sollte das Offensivspiel der Borussia noch einmal deutlich mehr Impulse bekommen.
"Ein lohnenswerter Wettbewerb"
Weil die Ursachen für seine fehlende Spritzigkeit gefunden und erfolgreich behandelt werden konnten, hat Götze 2017 persönlich als kein so schlechtes Jahr empfunden. Und für 2018 hat er sich viel vorgenommen. "Wir wollen unsere Ziele erreichen", sagt er, nach dem Aus in der Champions League sei auch die Europa League "mit vielen guten Mannschaften ein lohnenswerter Wettbewerb."
Dann ist da ja noch die WM in Russland im kommenden Sommer, auf die sich Götze, der Siegtorschütze aus dem Finale 2014, ganz besonders freut. Und nach der WM soll geheiratet werden. Der Weg für die kommenden Monate ist vorgezeichnet. Mario Götze scheint bereit, ihn zu gehen.