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Coronafall beim BVB: Wie geht es weiter mit Hazard und Borussia Dortmund?
Borussia Dortmund
Thorgan Hazard ist positiv auf Covid-19 getestet worden. Wie lange wird er dem BVB fehlen? Wer muss in Quarantäne? Wo hat er sich angesteckt? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Die Nachricht machte am Montagmittag die Runde: BVB-Profi Thorgan Hazard hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Doch wie es geht nun weiter für Hazard und Borussia Dortmund? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
? Wie lange muss Thorgan Hazard in Quarantäne?
Prinzipiell müssen sich Personen, deren PCR-Test auf das Coronavirus SARS-CoV-2 positiv ausgefallen ist, in Quarantäne begeben. „Die Quarantäne endet, wenn keine Krankheitssymptome vorliegen beziehungsweise während der Quarantäne auftreten, frühestens nach 14 Tagen ab der Vornahme des ersten Erregernachweises“, teilt das Gesundheitsamt Dortmund auf Anfrage der Ruhr Nachrichten mit. „Bei Vorliegen von Krankheitssymptomen verlängert sich die Quarantäne, bis die Symptome über einen ununterbrochenen Zeitraum von 48 Stunden nicht mehr vorliegen.“ Personen, die mindestens 48 Stunden symptomfrei und durch eine Impfung immunisiert sind, können die Quarantäne laut des Gesundheitsamtes bereits nach fünf Tagen beenden, sofern ein dann durchgeführter PCR-Test negativ ausfällt. Da BVB-Profi Thorgan Hazard vollständig geimpft ist, kommt es nun auf die Schwere des Infektionsverlaufs an. Sollte er keinerlei Symptome aufweisen, bestünde nach fünf Tagen die Möglichkeit der Freitestung aus der Quarantäne.
? In welchen Spielen wird Hazard dem BVB fehlen?
Der Belgier wird Borussia Dortmund definitiv im Champions-League-Spiel am Mittwoch bei Sporting Lissabon fehlen, auch ein Einsatz am nächsten Samstag gegen den VfL Wolfsburg ist höchst unwahrscheinlich. Selbst bei einem symptomfreien Verlauf könnte sich Hazard erst am Samstag freitesten, zu spät für einen Platz im BVB-Kader für das Bundesliga-Spiel. Sollte ein weiterer Test dann allerdings negativ ausfallen, würde Hazard immerhin für den Kracher gegen die Bayern zur Verfügung stehen. Falls es keinen negativen Test innerhalb der 14-tägigen Quarantäne geben sollte, würde er auch diese Partie verpassen.
? Welche Personen sind neben BVB-Profi Hazard von der Quarantäne betroffen?
Im Rahmen der Kontaktpersonen-Nachverfolgung wird von Seiten des Gesundheitsamtes ermittelt, welche Personen in den vergangenen Tagen Kontakt zum infizierten Thorgan Hazard hatten. Je nach Art, Dauer, und Enge des Kontaktes sowie des Impf- bzw. Genesenenstatus wird für sie ebenfalls eine Quarantäne angeordnet. „Auf diesen Fall trifft zu, dass alle Kontaktpersonen entweder geimpft oder genesen sind. Daher gilt hier, dass Quarantänen für andere Personen des Vereins vermieden werden können“, so das Gesundheitsamt Dortmund in einem Schreiben. „In der Vergangenheit hat es zwischen dem Gesundheitsamt und der Vereinsführung sowie dem Mannschaftsarzt des BVB einen intensiven Austausch zum Thema Impfungen gegeben. Im Verein wurde daraufhin sehr viel Überzeugungsarbeit geleistet, damit sich Spieler und Betreuer impfen lassen. Dieser Fall zeigt, dass sich dies nun auszahlt.“
? Wo könnte Thorgan Hazard sich mit dem Coronavirus infiziert haben?
Darüber lässt sich nur spekulieren. Wegen der Inkubationszeit ist es denkbar, dass sich Hazard während der jüngsten Länderspielreise infiziert hat. Zuletzt waren zwei weitere belgische Nationalspieler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Am vergangenen Mittwoch bekam Kevin De Bruyne den Befund mitgeteilt, einen Tag nach dem Spiel der „Roten Teufel“ in Wales (1:1). Der Star von Manchester City befindet sich ebenso in Isolation wie Koen Casteels vom VfL Wolfsburg. Der Torhüter hatte am späten Sonntagabend über Symptome geklagt und ist anschließend positiv getestet worden. Sowohl Hazard als auch Casteels hatten am Wochenende noch für ihre Mannschaften in der Bundesliga gespielt.
? Was schreibt das Hygienekonzept der DFL vor?
Von den Teams wird regelmäßig der aktuelle Status an vollständiger Impfung oder einer durchgemachten Covid-19-Infektion abgefragt und überprüft. Wer 2G nicht nachweisen kann, muss sich regelmäßig testen lassen mit zwei PCR-Tests pro Kalenderwoche - ein Test maximal 48 Stunden vor dem erwarteten Spielende – oder einem Antigentest an allen Trainings-, Spiel- und Reisetagen. Ferner heißt es: „Sollte es im Rahmen der Pandemie zu Entwicklungen kommen, die eine Anpassung des medizinisch-hygienischen Konzeptes erfordern“, genannt werden Re-Infektionen oder Virusvarianten, gegen die die Impfung nicht wirkt, könne in Gänze oder in Teilen auf das bisherige medizinisch-hygienische Konzept des Sonderspielbetriebs in den Spielzeiten 2019/2020 und 2020/21 zurückgegriffen werden.
? Werden Spieler von Borussia Dortmund dennoch regelmäßig getestet?
Nach Informationen der Ruhr Nachrichten werden bei Borussia Dortmund nach wie vor Testungen für Spieler, Trainer und Betreuer durchgeführt - unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus. Diese Tests sind laut des aktuellen und für alle Vereine der 1. und 2. Bundesliga geltenden medizinisch-hygienischen Arbeitsschutzkonzepts der „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ von DFL und DFB allerdings für Geimpfte und Genesene nicht mehr verpflichtend. Demnach müsste der BVB seine Spieler, Trainer und Betreuer prinzipiell nicht testen, tut dies aber dennoch in regelmäßigen Abständen.
? Muss der BVB aufgrund des Falles jetzt behördliche Maßnahmen umsetzen?
Nein. „Allerdings wird unverändert durch den Verein das obligate Test-Protokoll für alle Spieler umgesetzt“, teilt das Gesundheitsamt mit. Dieses bedeute, dass wöchentlich mehrfache Routinetestungen durchgeführt würden. Begleitend werde regelmäßig der Gesundheitszustand kontrolliert. „Seit über einem Jahr hat sich dieses Hygiene- und Testkonzept für die Profivereine im Fußball in Dortmund bewährt.“
? Sind alle Spieler von Borussia Dortmund geimpft?
Nach Angaben des Vereins sind „alle Mitglieder des BVB-Kaders der Profimannschaft und der U23 sowie die jeweiligen Betreuerteams“ zu 100 Prozent geimpft oder genesen.
? Wie geht es jetzt weiter beim BVB?
Nach dem positiven Testergebnis von Thorgan Hazard wurde nach Informationen der Ruhr Nachrichten am Montag noch einmal bei BVB-Spielern, Trainerstab und Betreuern eine Testreihe durchgeführt. Somit will der Klub sicherstellen, dass am Dienstagmittag niemand in den Flieger Richtung Lissabon steigt, der mit dem Coronavirus infiziert ist.
Sascha Klaverkamp, Jahrgang 1975, lebt im und liebt das Münsterland. Der Familienvater beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit der Sportberichterstattung. Einer seiner journalistischen Schwerpunkte ist Borussia Dortmund.

Schon als Kind wollte ich Sportreporter werden. Aus den Stadien dieser Welt zu berichten, ist ein Traumberuf. Und manchmal auch ein echt harter Job. Seit 2007 arbeite ich bei den Ruhr Nachrichten, seit 2012 berichte ich vor allem über den BVB. Studiert habe ich Sportwissenschaft. Mein größter sportlicher Erfolg: Ironman. Meine größte Schwäche: Chips.

Jahrgang 1991, tritt seitdem er Vier ist selbst gegen den Ball, hat mit 14 das erste Mal darüber berichtet, wenn es andere tun. Wollte seitdem nichts anderes machen und hat nach Studium und ein paar Jahren Lokaljournalismus seine Leidenschaft zum Beruf gemacht: Seit 2021 BVB-Reporter.
