Corona-Krise: BVB und Co. dürfen auf fünf Wechsel pro Partie hoffen

Borussia Dortmund

In der Corona-Krise dürfen die Bundesliga-Klubs bald auf fünf Auswechslungen pro Partie hoffen. Die FIFA will die hohe Belastung der Spieler im engen Kalender mindern.

von dpa

Dortmund

, 27.04.2020, 14:14 Uhr / Lesedauer: 2 min
Schon ab Mai könnten in der Bundesliga fünf statt bislang drei Auswechslungen erlaubt sein.

Schon ab Mai könnten in der Bundesliga fünf statt bislang drei Auswechslungen erlaubt sein. © imago / Sven Simon

Wegen der erwartet hohen Belastung der Spieler in der Coronavirus-Krise plant die FIFA eine vorübergehende Reform einer Grundregel im Fußball. Statt drei Auswechslungen will der Weltverband je nach Wettbewerb bis maximal Ende des kommenden Jahres fünf Personaländerungen während der regulären Spielzeit einer Pflichtpartie erlauben. Über diesen Vorschlag müssen noch die Regelhüter des International Football Association Board (Ifab) als letzte Instanz entscheiden, eine Zustimmung gilt als sehr wahrscheinlich.

Regeländerung könnte für die Bundesliga bereits im Mai greifen

Die Regeländerung könnte bereits bei einer Rückkehr der Bundesliga in den Spielbetrieb gelten. Organisatoren wie die Deutsche Fußball Liga haben die Möglichkeit, diese Regelung unter anderem für alle aktuellen Wettbewerbe sowie für Wettbewerbe, die dieses Jahr beginnen und 2021 enden, zu übernehmen, wie die FIFA am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Für Länderspiele könnte dies sogar mehr als anderthalb Jahre lang gelten. Zuerst hatte die englische Zeitung „The Sun“ über die grundsätzlichen FIFA-Pläne berichtet.


Wie begründet die FIFA ihren Vorschlag?

Der Weltverband erklärte, die Sicherheit der Spieler habe oberste Priorität. „Unsere Sorge ist, dass die höhere Frequenz von Spielen das Risiko möglicher Verletzungen, die aus einer Überlastung der Spieler resultieren, vergrößern könnte“, hieß es von der FIFA. Was ist das Ifab? Das Ifab entscheidet über grundlegende Regeländerungen im Weltfußball. Bei acht Sitzen haben die vier britischen Verbände England, Schottland, Wales und Nordirland jeweils eine Stimme, die FIFA vier. Für Regeländerungen sind sechs Stimmen erforderlich, die FIFA stimmt en bloc ab. Eine Entscheidung über den Vorschlag des Weltverbands ist zeitnah zu erwarten.

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Was sind die Details des FIFA-Vorschlags?

Jedes Team dürfte während der regulären 90 Minuten bis zu fünfmal auswechseln. Dafür soll es jeweils drei Zeitslots geben, dazu kann auch während der Halbzeitpause gewechselt werden. Damit könnte es beispielsweise in der zweiten Halbzeit zu zwei Doppelwechseln und einem einzelnen Wechsel pro Team kommen. Sollte ein Spiel in die Verlängerung gehen, wäre weiterhin noch eine weitere Auswechslung erlaubt.


Wie lange würde die Regelung gelten?

Die FIFA betont, dass diese „zeitweise Ausnahme“ von den jeweiligen Organisatoren der Wettbewerbe übernommen werden kann. Dies gilt für:

  • alle Wettbewerbe, die begonnen haben und 2020 enden
  • alle Wettbewerbe, die noch 2020 beginnen und 2020 oder 2021 enden
  • alle Wettbewerbe, die 2021 beginnen und auch enden

Was bedeutet das für den deutschen Fußball?

Sollte die DFL die Regel übernehmen, könnte sowohl die derzeit unterbrochene Bundesliga-Saison als auch die kommende Spielzeit mit bis zu fünf Auswechslungen ablaufen. Auch für das Ende des aktuellen DFB-Pokals und der nächsten Auflage wäre dies möglich, wenn der Deutsche Fußball-Bund zustimmt. Die Europäische Fußball-Union UEFA könnte entscheiden, ob die Regel bei der um ein Jahr verschobenen EM 2021 sowie der nächsten Nations League angewendet wird. Voraussetzung ist, dass alle genannten Wettbewerbe auch tatsächlich stattfinden. In Test-Länderspielen sind für Bundestrainer Joachim Löw bereits jetzt bis zu sechs Wechsel erlaubt.

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