Die Tränen sind getrocknet. Die Enttäuschung ist langsam verwunden. Trotz des bitteren Ausscheidens im DM-Halbfinale gegen Werder Bremen (1:1 im Hinspiel, 0:3 im Rückspiel) am vergangenen Sonntag dürfen Borussia Dortmunds Fußball-B-Junioren auf eine sehr ordentliche Saison zurückblicken.
Bilder des Rückspiels im U17-Halbfinale zwischen dem BVB und Werder Bremen.
Dem in Expertenkreisen als Topfavorit gehandelten Nord/Nordost-Meister zu unterliegen, kam nicht überraschend. Eher überraschend allerdings war die Tatsache, dass sich der BVB gegenüber den Hanseaten absolut auf Augenhöhe bewegt hat. Beim 1:1 im Hinspiel an der Weser scheiterte der West-Vize einzig an der mangelhaften Chancenverwertung, hätte gewinnen können, ja müssen.
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U17-Halbfinale: BVB - Werder Bremen 0:3 (0:1)
Bilder des Rückspiels im U17-Halbfinale zwischen dem BVB und Werder Bremen.
Und im zweiten Vergleich beim 0:3 war nicht unmaßgeblich die strittige Rote Karte für Innenverteidiger Niclas Knoop nach nur wenigen Minuten für den Ausgang verantwortlich. Dennoch – Respekt – hielten die Borussen die Partie bis zum zweiten Bremer Treffer in der Schlussphase offen. Es besteht überhaupt keine Veranlassung, Zweifel am vorhandenen Potenzial aufkommen zu lassen.
Einer der vier Besten
Durch den erneuten Einzug in die Endrunde mit den vier besten deutschen Teams hatte der BVB sein grundsätzliches Ziel ohnehin erreicht. „Wir dürfen die Saison jetzt nicht an dem 0:3 gegen Werder festmachen, sondern haben bei allen Höhen und Tiefen reichlich erfreuliche Erinnerungen und eine insgesamt positive Entwicklung geschaffen“, fällt das Resümee für Trainer Sebastian Geppert, der die Arbeit von Vorgänger Benjamin Hoffmann, durch den Wolf-Abgang zum VfB Stuttgart zu den A-Junioren beordert, ab dem siebten Spieltag nahtlos fortsetzte, durchweg positiv aus.
Stellvertretend für den allgemeinen Aufwärtstrend stehen für ihn der vom Hombrucher SV gekommene Durchstarter Florian Rausch, Mittelfeldmotor Constantin Fath, Kapitän Tobias Raschl und die Jungjahrgänge Luca Unbehaun zwischen den Pfosten sowie Innenverteidiger Ramzi Ferjani. Seit Sonntag ist die Spielzeit Geschichte, der Blick bei den Verantwortlichen ist nur noch nach vorne gerichtet.
Die Kaderplanungen sind so gut wie abgeschlossen. Die im Winter aus der eigenen U 16 aufgerückten Ferjani und Reda Khadra sowie Knoop und Alaa Bakir verbleiben. Auch Nationaltorwart Unbehaun könnte noch ein Jahr bei den B-Junioren spielen, ist aber schon für den U 19-Bereich von Benjamin Hoffmann vorgesehen.
Ausnahmetalent kommt
Als einer von fünf Neuzugängen gelang wie berichtet die Verpflichtung von Manuel Pherai vom AZ Alkmaar. Der Mittelfeldakteur, betreut von Spielerberater Mino Raiola, gilt als absolutes Ausnahmetalent, und zog einen Wechsel zum BVB allen Angeboten der englischen Spitzenklubs und von Ajax Amsterdam vor.
Hinzu gesellen sich die beiden Angreifer Samuel Örs (Arminia Bielefeld) und Malte Wengerowski (VfL Osnabrück). Als Jungjahrgänge kommen Mittelfeldspieler Albin Thaqi (FC Schalke 04) und Torwart Nick Deubel (Arminia Bielefeld).
Gut möglich, dass als sechste externe Verstärkung noch ein Nachwuchstalent aus Österreich den Weg zum BVB findet. Hier steht eine Entscheidung aus.
18 interne Zugänge
Aus den eigenen Reihen rücken 16 Jungs von der U 16 auf (Aboagye, Amissah, Berisha, Camprobin, Fleer, Göckan, Kahraman, Klantzos, Lübke, Schlüsselburg, Schönnenbeck, Turan, Terzi, Thesen, Wagner, Wendt). Ohne Umwege starten von den C-Junioren Youssoufa Moukoko und Rilind Hetemi ins schwarzgelbe U 17-Bundesliga-Aufgebot mit unverändertem Trainerteam um Sebastian Geppert durch.