Jamie Bynoe-Gittens stößt bald zu den Profis © Jens Volke

Borussia Dortmund

Bynoe-Gittens auf den Spuren von Sancho: Kehl erklärt, wann er zu den BVB-Profis wechselt

Die U19 des BVB ist in das Viertelfinale der Youth League eingezogen. Einen großen Anteil daran hatte Jamie Bynoe-Gittens. Lizenzspieler-Chef Sebastian Kehl erklärt, wann er zu den Profis stößt.

Dortmund

, 03.03.2022 / Lesedauer: 4 min

Es war ein Abend, der in die Vereinsgeschichte des BVB einging. Noch nie hatte ein U19-Team des Klubs den Einzug in das Viertelfinale der Youth League realisiert. Es war der Engländer Jamie Bynoe-Gittens, der sich am Dienstag gegen Mitternacht in Manchester den Ball schnappte und zum entscheidenden Elfmeter antrat. „Nein, ich war nicht nervös. Ich war sehr fokussiert und bereit, für unser Team das Spiel zu gewinnen“, erklärte der 17-Jährige am nächsten Tag.

Er verwandelte eiskalt zum 5:3-Sieg nach Elfmeterschießen gegen den Nachwuchs von Manchester United. Die große Jubelorgie begann. „Auf jeden Fall denkt man daran, dass man als fünfter Schütze den entscheidenden Elfmeter schießt. Deswegen habe ich den fünften auch geschossen. Ich wollte das Spiel gewinnen und habe gehofft, das letzte Tor zu schießen“, erklärte Jamie Bynoe-Gittens.

Die Mitspieler feiern den Torschützen Jamie Bynoe-Gittens © BVB/Jens Volke

Seine Familie saß im Stadion. In der ersten Reihe. Sie sah, wie ihr Liebster während der 90 Minuten beide Treffer für den BVB zum 2:2 erzielte. „Ich habe sie während des Spiels gesehen und sie haben eine gute Performance gesehen“, so Bynoe-Gittens über seine Familie. Und was für eine gute Performance sie gesehen haben. Der BVB zeigte auf der großen Bühne der europäischen Nachwuchsteams abermals eine überzeugende Leistung. „Uns war klar, dass Manchester mehr Individualisten hat. Die kamen aus drei verschiedenen Mannschaften, deshalb mussten wir als Team bestehen, denn wir haben nur mit unserer U19 gespielt“, erklärte ein überglücklicher BVB-Coach Mike Tullberg.

Auch der BVB hat einen überragenden Individualisten

Ein überragender Individualist trat auch in schwarzgelb auf. War es auf Seiten von Manchester United der Tunesier Hannibal Mejbri, der für die „Ahs“ und „Ohs“ unter den Zuschauern sorgte, so war das beim BVB der 17-jährige Engländer Bynoe-Gittens. Dabei ist der noch lange nicht bei 100 Prozent. „Er ist noch nicht fit. Das ist aber logisch, er hat sein letztes komplettes Spiel in der U15 absolviert“, sagte Tullberg.

„Um in solch einem Wettbewerb zu bestehen, braucht man Spieler wie Jamie Bynoe-Gittens, der eine hohe Qualität hat. In der Vergangenheit hatte er mit Verletzungen zu kämpfen. Wichtig ist es nun, ihn belastungsstabil zu kriegen. Danach soll er viele Spiele machen und viele Trainingseinheiten haben“, lobte auch Lars Ricken, Leiter des BVB-Nachwuchsleistungszentrums.

Im Testspiel bei den BVB-Profis verletzt

Im August 2021 hatte Bynoe-Gittens sich als 16-Jähriger im Testspiel der Profis gegen Athletic Bilbao (0:2) zuletzt das Außenband im Sprunggelenk gerissen und fiel lange aus. Erst am 28. November meldete er sich in der U19-Bundesliga zurück. Und das gleich mit einem Tor und einer Vorlage beim 9:1 gegen Fortuna Düsseldorf. Über die gesamten 90 Minuten ist er bei seinen drei U19-Bundesliga-Einsätzen noch nicht gegangen. Auch nicht in den ersten drei Einsätzen in der Youth League. Zum ersten Mal dann am Mittwoch beim Erfolg im Elfmeterschießen gegen Manchester United.

Die BVB-U19 steht im Viertelfinale der Youth League. © Jens Volke

In den insgesamt sieben Einsätzen in der U19-Bundesliga und der Youth League hat er mit acht Toren eindrucksvoll bewiesen, welch Potenzial in ihm steckt. „Er muss fit werden und sich defensivtaktisch verbessern. Nach vorne hin ist es allerhöchstes Niveau. Er kann mit beiden Füßen dribbeln und schießen“, sagte Tullberg. Im Sommer traue er ihm dann den Sprung zu den Profis zu, aber das sollen alle so im Verein sehen.

Lizenzspieler-Chef Sebastian Kehl, der im Sommer die Nachfolge von Sportdirektor Michael Zorc antritt, sieht das so. „Er hat sich richtig gut entwickelt und spielt in unseren Profikader-Planungen für den Sommer natürlich eine Rolle. Wir wussten schon bei seiner Verpflichtung, dass er das Potenzial dafür besitzt.“ Er tritt dann in die Fußstapfen von Jadon Sancho. Der englische Nationalspieler kam damals aus der Jugend von Manchester City zum BVB und trumpfte hier groß auf. Bynoe-Gittens stammt ebenfalls aus dem Nachwuchs von Manchester City und will nun bei den BVB-Profis ebenfalls tiefe Spuren hinterlassen. Borussia Dortmund hatte ihn im September 2020 verpflichtet.

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Als ehemaliger City-Spieler schaute er natürlich auch gerne auf den Sieg gegen den alten Manchester-Rivalen zurück. „Ich mochte es, zurückzukommen. Für mich gab es ja die persönliche Rivalität, es war schön, wieder in meine Stadt zu kommen.“ Und noch mehr hat es ihm gefallen, die Partie zu gewinnen. Sancho und Bynoe-Gittens ähneln sich auch von der Spielanlage her. Beide lieben das Eins-gegen-eins, sind kaum vom Ball zu trennen und suchen den Abschluss.

Auf die BVB-U19 wartet jetzt Real Madrid oder Atletico Madrid

Gegen Manchester waren es zwei Kontersituationen, die zu seinen Treffern führten. Zweimal war er im Eins-gegen-eins nicht zu halten. „Ich wusste nicht, ob Jamie die 90 Minuten gehen kann. Mir war aber klar, dass er nicht jeden Weg nach hinten gehen kann. Deshalb habe ich ihn erst vorne geparkt“, erklärte Tullberg, warum Bynoe-Gittens am Mittwoch häufig in der Spitze zu finden war. Eigentlich kommt er als Außen lieber mehr aus der Tiefe und hat so Spiel und Gegner vor sich.

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Bevor der heute 17-Jährige dann als noch A-Jugendlicher zu den Profis aufrückt, hat er noch große Ziele mit der BVB-U19. Das Team, das aktuell ungeschlagen auf Platz eins der Bundesliga West steht, peilt die Deutsche Meisterschaft an, steht im DFB-Pokal-Halbfinale (12. März beim SC Freiburg) und im Viertelfinale der Youth League. Hier wartet am 15. oder 16. März Atletico Madrid (3:2 gegen Real Madrid). Der BVB besitzt das Heimrecht.

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