BVB zeigt Moukoko-Beratern die Grenzen auf Perfides Gezerre um Dortmunds Wunderkind

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Fast ein Jahr lang haben die Gespräche gedauert. Verhandlungen so zäh wie ausgelutschter Kaugummi. Dortmund machte seinem „Wunderkind“ von Anfang an ein wertschätzendes Angebot. Doch erst beklagte die Spielerseite zu wenig Einsatzzeiten. Und als Youssoufa Moukoko beim BVB spielte und Tore erzielte, stellte die Berateragentur fast obszöne Forderungen für Boni und Handgelder. Mehr als 20 Millionen Euro für die Vertragsverlängerung eines 18-Jährigen. Geht‘s noch gieriger?

Moukoko als Person des öffentlichen Interesses

Weil Rekord-Moukoko nunmal kein gewöhnlicher Spieler ist und seit Jahren eine Person des öffentlichen Interesses, sorgte jeder (vermeintliche) neue Zwischenstand für Aufsehen. Auch das nutzten seine Berater, um Druck aufzubauen. Ob das Hin und Her letztlich auch dem Ansehen des Spielers selbst schadet, muss jeder für sich selbst beurteilen. Allein im Interesse des Spielers, so viel steht fest, haben seine Agenten nicht immer gehandelt.

Diese Erfahrung ist tragischerweise und leider nicht neu für den jungen Mann. Auch sein mutmaßlicher Adoptivvater hatte wohl nicht nur das Beste für Youssoufa, sondern vor allem für sich selbst im Sinn. Sollten die Anschuldigungen und Andeutungen stimmen, die auch in seriösen Medien überdeutlich anklingen, könnte das Drehbuch für einen sozialkritischen Krimi taugen, der ein ungutes Gefühl im Magen hinterlässt. Es war sicher kein Zufall, dass diese Geschichten in den vergangenen Wochen vermehrt wieder aufkamen.

BVB schnürt 35-Millionen-Euro-Paket für Moukoko

Zur Diskussion gehört auch die Frage nach Moukokos Herkunft und seinem tatsächlichen Alter. Sie begleitet ihn, seit er 2014 nach Deutschland kam. Jüngst flogen in einer U17-Nationalmannschaft Kameruns 21 von 30 Spielern auf, deren angebliches Alter nicht mit medizinischen Untersuchungen übereinstimmte. Ob der BVB-Spieler nun biologisch 18 oder 22 Jahre alt ist, macht vor allem für seinen Marktwert in der Branche einen immensen Unterschied.

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Englische Klubs sollen jüngst auch wegen dieser Unsicherheiten Abstand genommen haben von einer möglichen Verpflichtung. Auch die Borussia geht ins Risiko. Ein 35-Millionen-Euro-Paket ist üppig für einen Stürmer, der hinter Sebastien Haller bald nur noch die zweite Wahl sein könnte. Bei dem Vertragspoker den Beratern letztlich klare Grenzen aufgezeigt zu haben, stärkt den Klub um Sportdirektor Sebastian Kehl und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Aus seiner fundierten Verhandlungsposition heraus hat der BVB sein Profil geschärft, in der Außendarstellung und nach innen. Denn auch für Moukoko gilt das neue Prinzip, tatsächliche Leistung höher zu entlohnen als reines Potenzial.

Perfides Hickhack um Moukoko

Für „Mouki“, wie er im Mannschaftskreis gerufen wird, dürfte der Verbleib in Dortmund allemal die beste Entscheidung sein. Hier hat er Menschen in seinem Umfeld, die ihn kennen, denen er vertrauen kann, die ihm wohlgesonnen sind. Dass dieses teils perfide Hickhack bei einem Teenager Spuren hinterlässt, die man von außen nicht sieht, wäre nicht weiter verwunderlich. Ein unbescholtener Musterknabe ist Moukoko nicht, was er durchgemacht hat, wünscht man niemandem. Doch Zeit und Tore können Wunden heilen.

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