Zur Winterpause hechelt Borussia Dortmund der Konkurrenz in der Tabelle hinterher. Vom Spitzenreiter Bayern München trennen den BVB neun Punkte. Dennoch will Niklas Süle die Deutsche Meisterschaft noch nicht abschreiben. Es seien erst 15 Partien absolviert. „Die Tabellensituation ist nur eine vorläufige. Ich kann mich noch gut erinnern, dass der BVB einmal neun Punkte vor den Bayern stand und am Ende dann doch die Bayern Meister geworden sind“, sagte Süle in einem Interview mit der „Welt“.
Der Verteidiger zeigte sich kämpferisch: „Noch ist nichts verloren. Falls wir die zwei noch ausstehenden Hinrundenspiele gewinnen sollten, wären wir wieder ganz vorn mit dabei. Es sind nur drei Punkte bis zum zweiten Platz. Wir müssen uns hinterfragen und versuchen, es besser zu machen als bisher. Wir sind weit davon entfernt, unsere Ziele schon aufzugeben. Wir stehen in der Champions League im Achtelfinale, sind im DFB-Pokal weiter. Und wir möchten in der Bundesligatabelle klettern.“
Dass die Schwarzgelben unnötig Punkte liegen gelassen haben, hat aus Süles Sicht zwei Ursachen. „Erkrankungen, Verletzungen, außerdem sind wir mitten in einem Umbruch. Es kamen etliche neue Spieler, ein neuer Trainerstab, neue Staffmitglieder, auf der Position des Sportdirektors gab es einen Wechsel. Es war klar, dass es Zeit benötigen wird, bis sich alles findet.“ Dennoch seien Spiele dabei gewesen, „die wir nicht hätten verlieren müssen, durch eigenes Verschulden aus der Hand gegeben haben. Das ist hier schon jedem bewusst.“
Nervig findet der 27-Jährige auch, dass der BVB innerhalb der 90 Minuten immer wieder Schwankungen unterliegt. Das 2:2 gegen die Bayern sei diesbezüglich „sinnbildlich“ gewesen. Es sei „ärgerlich, dass wir zwischenzeitlich einfach nachgelassen haben. Das hat etwas damit zu tun, wie ich Herausforderungen annehme. Halte ich mich an unseren Plan – oder werde ich nervös? Es hat leider zu viele Spiele gegeben, in denen es uns nicht gelungen ist, unseren Plan durchzuziehen.“
Süle hat „Bock auf die Zukunft“ beim BVB
Das soll in der zweiten Saisonhälfte deutlich besser gelingen. Dann könnte Borussia Dortmund auch Ausrutscher der Konkurrenz womöglich besser nutzen. „Nach den ersten fünf Spielen wurden sie hochgejubelt, dann hatten auch sie eine kleine Schwächephase“, hat Süle mit Blick auf die Bayern registriert. Er hadere damit, „dass wir diese Phase nicht nutzen konnten.“
Das soll künftig anders sein. Er habe sich im Sommer „aus vollster Überzeugung für den BVB entschieden“ und „unfassbar Bock auf die Zukunft hier.“ Niklas Süle blickt zuversichtlich nach vorn und sieht den BVB gewappnet: „Ich habe großes Vertrauen, dass wir auch in der kommenden Saison eine Mannschaft haben werden, die vorne mitspielen kann.“
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