BVB-Verteidiger Hummels plötzlich wieder gefragt Zukunft bleibt aber weiter ungewiss

BVB-Verteidiger Hummels plötzlich wieder gefragt: Zukunft bleibt aber weiter ungewiss
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Als Nico Schlotterbeck auf dem Rasen der Allianz Arena saß und Mimik und Gestik beim 23-jährigen Innenverteidiger der Borussia andeuteten, dass es für ihn nicht mehr weitergehen würde, intensivierte Mats Hummels an der Seitenlinie sein Aufwärmprogramm. Das ist ohnehin Teil der Routine während der ersten Hälfte eines Spiels, damit die Bankspieler nicht vollkommen kalt in eine Partie geschickt werden müssen. Nun aber drückte der Schuh.

Hummels rückt in den BVB-Fokus

Hummels war noch einer der wenigen, die Gegenwehr zeigten nach dem Totalzusammenbruch, der nach dem bitteren Zustandekommen des 0:1-Gegentreffers einen Spieler der Borussia nach dem anderen ereilte. Und ab sofort wird der 34-Jährige Ex-Abwehrchef wieder deutlich mehr seinen Mann stehen müssen.

Die Muskelblessur von Positionskollege Nico Schlotterbeck spült den Vizekapitän jetzt wieder in die Stammelf. Möglicherweise bis weit in den Mai hinein, denn wie schnell die Sehne im Oberschenkel Schlotterbecks wieder voll belastbar ist, steht noch in den Sternen. Mit mindestens vier Wochen Ausfallzeit wird nach Informationen der Ruhr Nachrichten gerechnet, auch ein vorzeitiges Saison-Aus für den Ex-Freiburger steht im Raum. Das wäre der Worst Case für die Borussia im Titel-Endspurt der Bundesliga.

Mats Hummels und Nico Schlotterbeck schütteln die Hände.
Eine Szene mit Symbolcharakter: Mats Hummels ersetzt den verletzten BVB-Innenverteidiger Nico Schlotterbeck. © IMAGO/ActionPictures

Zu Hummels‘ bislang 29 Pflichtspiel-Einsätzen in dieser Saison werden also etliche weitere hinzukommen. Wie es mit dem Routinier nach dem Ende der laufenden Spielzeit weitergeht, ist hingegen immer noch offen. Mit Sportdirektor Sebastian Kehl pflegt Hummels ein enges Verhältnis, beide kennen sich schon aus Kehls Zeiten als Spieler und Kapitän. Beide verbindet die Ära mit den zwei Sensationsmeisterschaften in den Jahren 2011 und 2012.

Kein BVB-Deadline für Hummels

Aus dem Klub-Umfeld ist zu hören, dass der BVB einem seiner verdientesten Spieler so viel lange Leine wie möglich lassen wird. Eine festgelegte Deadline für eine Entscheidung gibt es nach Informationen dieser Redaktion nicht. Hummels steckt in einer schwierigen Entscheidungsfindung. Seine Rückkehr nach Dortmund vor vier Jahren unterstreicht sein besonderes Verhältnis zu diesem Klub, der ihn auf die große Fußball-Bühne hievte und bei dem er zum Nationalspieler und Weltmeister reifte. Finanzielle Dinge sind bei seiner Entscheidung zweitrangig, eher geht es dem 34-Jährigen um eine klar erkennbare sportliche Perspektive, die seinem Status entspricht.

Wert für den BVB unbestritten

Auch wenn Hummels im Winter seinen Stammplatz in der Innenverteidigung verlor, ist sein Wert für diese Mannschaft belegt und unbestritten – zuletzt in München und auch beim Derby auf Schalke zeigte er, wie wichtig seine Erfahrung und Abgeklärtheit für diese Mannschaft noch sein können. Dem Vernehmen nach traut sich der Ex-Münchner noch ein, zwei Jahre auf diesem Niveau zu. Alternativ soll aber auch eine neue, möglicherweise „exotische“ Erfahrung fernab der europäischen Top-Ligen für Hummels einen Reiz ausüben.

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Klar ist allerdings, dass Borussia Dortmund nicht bis zum Ende der Saison auf ein erklärendes Wort von Mats Hummels warten kann. Sich erst im Mai mit dem Szenario zu beschäftigen, für eine Kern-Position in der Abwehr einen gestandenen Ersatz zu benötigen, diesen zeitlichen Luxus kann sich Kehl nicht erlauben. In der Länderspiel-Pause hat Kehl in einigen der noch offenen Personalien Fortschritte erzielen können, auch mit Hummels hat der Sportdirektor nach Informationen der Ruhr Nachrichten ein weiteres Zukunftsgespräch geführt – noch ohne finales Ergebnis. Dieses wird aber noch im April erwartet.

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Gut möglich auch, dass sich die Borussia unabhängig von der Entscheidung bei Hummels um einen weiteren Innenverteidiger bemüht. Den vierten Platz im Kader nimmt aktuell Soumaila Coulibaly ein, der 19-Jährige hat sich allerdings auch in seinem zweiten BVB-Jahr nicht im Profikader etablieren können. Ein Sommer-Wechsel des noch bis 2026 unter Vertrag stehenden Franzosen ist nicht ausgeschlossen.

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