BVB-Verteidiger Akanji wird immer besser: Die Daten sprechen für sich

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BVB-Verteidiger Akanji wird immer besser: Die Daten sprechen für sich

rnBorussia Dortmund

BVB-Profi Manuel Akanji verbessert sich in vielen Statistiken. In dieser Saison spielt er fast immer – und immer öfter richtig gut. Von Sportdirektor Michael Zorc gibt es Lob.

Dortmund

, 27.04.2021, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seine herausragende Begabung im Kopfrechnen hat Manuel Akanji ein ums andere Mal unter Beweis gestellt. Da ist er manchmal schneller als der Taschenrechner. Für das prickelnd-packende Saisonfinale in der Bundesliga muss er keine Blitzaufgaben überschlagen, da genügt ihm seit Samstag einfache Schätzung. Die Champions-League-Chancen des BVB? „Wir machen Druck und wollen jedes Spiel gewinnen. Und dann glaube ich, dass es reicht.“


BVB-Innenverteidiger Manuel Akanji spielt regelmäßig stark auf

An der Rückkehr der Zuversicht im Dortmunder Lager verzeichnet der 25-jährige Innenverteidiger große Anteile. Grob überschlagen, spielt der Schweizer seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs vor knapp einem Jahr regelmäßig stark auf. Seit seinem Comeback nach einem Muskelfaserriss im März ist seine Form bestechend, mit der Galavorstellung in Manchester an der Spitze. Daran, dass einer von wenigen inkonsequenten Zweikämpfen, kurz vor dem 1:2 gegen Frankfurt, noch repariert werden kann, arbeitet er intensiv, konzentriert und abgeklärt.

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„Manuel“, sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten voll des Lobes, „spielt seit vielen Monaten auf seinem sehr guten Niveau. Seine Aufgaben löst er hervorragend, in Wolfsburg wäre ihm fast noch ein Kopfballtor gelungen. Wir sind sehr zufrieden mit ihm.“ Die Analyse des Sportdirektors fußt auf seinen Eindrücken als Augenzeuge und auf den Zahlen.

BVB-Defensive: Akanji dominiert mit großer Zweikampfstärke

In der Rückrunde dominiert Akanji, in aller Regel an der Seite von Mats Hummels, mit großer Zweikampfstärke. In der Rückrunde gewinnt der Modellathlet dank seines Tempos und seines guten Timings 61 Prozent seiner Duelle, damit liegt er auf dem Wert seiner Bestmarken und nur unwesentlich hinter dem ligaweit besten Zweikämpfer Mats Hummels (65 Prozent) und Emre Can (63 Prozent). Auch die umsichtigen Balleroberungen bestätigen den Eindruck des Aufwärtstrends. 285 abgefangene Bälle bedeuten bereits drei Spieltage vor Saisonschluss einen Topwert.

BVB-Verteidiger Akanji wird immer besser: Die Daten sprechen für sich

© Grafik: Klose

Weil Akanji in der Vergangenheit immer mal wieder offensichtliche Fehler und Konzentrationsschwächen über 90 Minuten nicht verbergen konnte, litt sein anfangs hervorragender Ruf in Dortmund. Ihm mit Weltmeister Hummels einen noch erfahreneren Nebenmann an die Seite zu stellen, brachte im ersten gemeinsamen Jahr noch nicht die gewünschten Effekte, im zweite umso mehr. Akanji reduzierte seine Fehlerquote. Borussias letzte Linie gehört individuell zu den widerstandsfähigsten der Liga. Zorc meint: „Er spielt mindestens so stark wie in der ersten Zeit, nachdem er im Winter 2018 zu uns gekommen ist.“

Akanji erhält ein besonderes Lob von BVB-Sportdirektor Zorc

Grundsätzlich liegen die Vorzüge von Akanji auf der Hand. Er sei ein „ziemlich kompletter Abwehrspieler“, sagte Zorc, er bringt die notwendige Statur mit, überdurchschnittliches Tempo, gutes Kopfballspiel. Und was das Thema Wackelfuß betrifft: In der Bundesliga rangiert er auf Platz vier bei den angekommenen Pässen (93,6 Prozent), nur minimal hinter einem Ballmagneten wie Axel Witsel (94,6).

Zur Stabilisierung seiner Leistungen mag auch seine private Situation beigetragen haben. Seit einem Jahr ist Akanji Vater, das Leben verändert sich, andere Gedanken kommen auf. Wurde ihm manchmal ein über Gebühr selbstbewusstes Auftreten nachgesagt, nimmt er sich selber vor: „Ich versuche, mich nicht zu überschätzen.“

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Wie sehr Akanji (Vertrag bis 2023) die Wertschätzung seiner Trainer genießt, lässt sich auch diese gut an Zahlen belegen. Wettbewerbsübergreifend hat Akanji nach Mats Hummels (3702 Minuten) und Erling Haaland (3270) die meisten Spielminuten (3082) auf dem Platz verbracht – und das trotz zehn verpasster Spiele wegen einer Covid-Infektion im Herbst, Knieproblemen im Winter und einem Muskelfaserriss im Frühjahr. Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, wird er auch bei den Einsätzen seinen bisherigen BVB-Bestwert steigern. Fakten, die auch ohne Geniestatus im Kopfrechnen einleuchten.