BVB verliert vorbildlichen Kämpfer: Delaney unterschreibt in Sevilla bis 2025

Borussia Dortmund

Borussia Dortmund verliert einen vorbildlichen Kämpfer. Thomas Delaney wechselt mit sofortiger Wirkung zum FC Sevilla. Der BVB wird das Geld in den kommenden Tagen reinvestieren.

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, 25.08.2021, 21:27 Uhr / Lesedauer: 2 min
Thomas Delaney hat beim FC Sevilla einen Vertrag bis 2025 unterschrieben.

Thomas Delaney hat beim FC Sevilla einen Vertrag bis 2025 unterschrieben. © FC Sevilla

Am Mittwoch um 21.15 Uhr Uhr bestätigte die Vollzugsmeldung den Transfer, der sich seit Wochen angebahnt hatte: Thomas Delaney (29) verlässt Borussia Dortmund und wechselt zum FC Sevilla. Beim spanischen Champions-League-Starter unterschreibt der Däne einen Vierjahresvertrag. Der BVB erhält als Ablöse einen Sockelbetrag von sechs Millionen Euro, der sich mit diversen Nachschlägen noch merklich erhöhen kann.

„Ich bin unglaublich stolz, für den BVB gespielt zu haben. Dieser Klub ist einer der größten der Welt. Die Atmosphäre im Signal Iduna Park werde ich immer vermissen. Das ist ein ganz besonderer Ort auf der Welt. Ich kann nur gute Dinge über Borussia Dortmund und die Menschen, die den Verein ausmachen, sagen. Es ist traurig für mich, den BVB zu verlassen, aber wir gehen alle als Freunde auseinander. Ich habe die gemeinsame Zeit mit dem Team, den Mitarbeitern und den Fans sehr genossen und kann von mir behaupten, dass ich mich immer zu 100 Prozent für sie eingesetzt habe. Jetzt nehme ich eine neue Herausforderung an und widme mich neuen Zielen“, erklärte Delaney.

Dahoud und Bellingham haben Delaney den Rang abgelaufen

Als Persönlichkeit wird der vorbildliche Kämpfer Delaney, den Sportdirektor Michael Zorc immer zu Unrecht „etwas unter dem Radar“ fliegen sah, vermisst werden. „Thomas Delaney ist mit dem Wunsch auf uns zugekommen, die Chance in Sevilla anzunehmen und mit nunmehr 29 Jahren den Schritt in die spanische Liga wagen zu dürfen. Er hat immer alles für den BVB, für seine Mannschaft, für jeden einzelnen Teamkollegen gegeben. Ein vorbildlicher Profi, der hier Spuren hinterlässt“, sagte Zorc. Delaney gehörte für zwei Jahre dem Mannschaftsrat an und galt mit seiner anpackenden und positiven Art als Vorbild. Sportlich wiederum gehört zur Wahrheit, dass der 29-Jährige in den beiden abgelaufenen Spielzeiten aufgrund mehrerer Verletzungen nur elf (2019/20) beziehungsweise 20 (2020/21) Einsätze in seiner Statistik stehen hat.

Teamintern haben ihm Mahmoud Dahoud und Jude Bellingham den Rang abgelaufen. In der von Trainer Marco Rose bisher bevorzugten Grundordnung mit einer Mittelfeld-Raute wäre nur ein Platz auf der Sechser-Position - für den es mit Dahoud, Axel Witsel oder Emre Can starke Konkurrenz gibt. In einer offensiveren Position, wie sie Delaney etwa in Dänemarks Nationalelf spielt, haben Bellingham, Giovanni Reyna oder Julian Brandt größere Vorzüge.

Beim BVB werden weitere Transfers in den kommenden Tagen folgen

Wirtschaftlich betrachtet konnte der BVB wegen des im kommenden Sommer auslaufenden Vertrags nur jetzt noch eine Ablöse generieren. Dass die Summe auf den ersten Blick niedriger ausfällt als vorab erwartet, ist im Wesentlichen in den Auswirkungen der Corona-Pandemie begründet. „Thomas ist ein verdienter Borusse, den wir nicht nur sportlich, sondern auch menschlich vermissen werden. Sein Wort hatte Gewicht, sein Charme hat dafür gesorgt, dass er im gesamten Klub Freunde gefunden und Wurzeln geschlagen hat. Thomas wird immer Teil der BVB-Familie bleiben“, erklärte Lizenzspielleiter Sebastian Kehl.

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Unterm Strich gibt die Borussia also einen Spieler ab, den sie nicht mehr dringend benötigt hat, und bekommt dadurch den finanziellen Spielraum, die Lücken auf anderen Positionen zu schließen. Tätig wird der BVB in den kommenden Tagen. Ein Wunschkonzert ist die Ausgangslage auch mit dem Delaney-Transfer noch lange nicht. Vor allem auf den beiden Außenbahnen herrscht nach einhelliger Meinung Bedarf. Im durch Corona gebremsten und verzögerten Transfermarkt versuchen Klubs, Spieler und Berater bis kurz vor Toreschluss noch ihre Lage zu verbessern. Viele Szenarien sind besprochen, welche zum Zug kommen und sich bis kommenden Dienstag realisieren lassen, das wird zum Zeit- und Geduldsspiel.

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