BVB verhindert mit Ach und Krach das Aus in Europa
Götze sieht Verbesserungsbedarf
Borussia Dortmund steht zum sechsten Mal in Serie im Achtelfinale eines europäischen Klubwettbewerbs. Selten hat er dazu so viel Glück benötigt wie im Sechzehntelfinale gegen Atalanta Bergamo. Das Beste am Spiel des BVB ist noch das Ergebnis.

Bester BVB-Spieler gegen Bergamo: Mario Götze (M.). © imago
"Es gehört ja auch zum Spiel dazu, dass man ein gewisses Spielglück hat", sagte Mario Götze nach dem schmeichelhaften 1:1 bei Atalanta Bergamo, das nach dem 3:2-Sieg im Hinspiel zum Einzug in die Runde der letzten 16 reichte.
"Das hatte nicht viel von Männerfußball"
"Am Ende ist es entscheidend, dass wir weitergekommen sind", meinte Torschütze Marcel Schmelzer. Dass er den entscheidenden Treffer erzielt habe, mache ihn persönlich sehr, sehr glücklich. Dass für den Achtelfinal-Einzug auch viel Glück vonnöten war wegen der insgesamt schwachen Dortmunder Leistung, sei da erstmal egal.
Im Hinspiel hatte der BVB kurz vor Schluss noch das Spiel umgebogen. Im Rückspiel sah es mehr als 80 Minuten danach aus, als ende für Borussia Dortmund die internationale Saison an einem kalten, nassen Februarabend in Atalantas Ausweich-Spielort Reggio nell’Emilia. Trainer Peter Stöger fand klare Worte zu den ersten 45 Minuten: "Wir haben kaum Zweikämpfe gewonnen, das hatte nicht viel von Männerfußball."
Nur eine Niederlage in elf Spielen
Beschönigen wollte auch Schmelzer das nicht. "Es wissen alle, dass das nicht unser bestes Spiel war", sagte er. Mehr als eine Stunde hatten die Borussen sich vergeblich bemüht, die Kontrolle über das Spiel zu bekommen und Torchancen herauszuspielen. Wenig davon gelang, stattdessen hätte Atalanta mehrfach mit dem zweiten Treffer die Entscheidung herbeiführen können.
Wie schon in Gladbach, wie im ersten Aufeinandertreffen mit Bergamo und eigentlich während der gesamten positiven Serie unter Trainer Peter Stöger (nur eine Niederlage in elf Spielen) gelang es dem BVB nicht, seine PS auf den Rasen zu bringen. Die fraglos vorhandene individuelle Qualität bleibt viel zu oft verborgen. "Wir müssen unsere Stärken noch besser ausspielen. Noch klarer zum Tor kommen", erklärte Mario Götze. "Das sind Dinge, die wir noch nicht gut umsetzen. Da müssen wir uns verbessern."
Starken Gegner kommen erst jetzt
Diesen nächsten Entwicklungsschritt zu machen, sieht der auch in Bergamo an den meisten gefährlichen Szenen beteiligte Götze als nächste Aufgabe. Bislang stimmen zwar die Ergebnisse, "wir sind zufrieden, wie es läuft", sagte er. "Wir haben einen guten Lauf, wir haben einen guten Trend. Wir bauen weiter darauf auf."
Mit ähnlich dürftiger Performance wie bei den beiden Auswärtsspielen in dieser Woche werden die guten Resultate aber nicht mehr lange bleiben, das dürfte auch den Borussen klar sein. In der Liga kommen die stärkeren Gegner jetzt erst, in der Europa League dürfte es ab dem Achtelfinale auch nicht leichter werden. Im Gegenteil.