BVB- und DFB-Abwehrchef Hummels zeigt klare Kante – Seitenhieb gegen Uefa
Nationalmannschaft
BVB-Profi Mats Hummels ist auch im DFB-Team ein Führungsspieler. Die Haltung seiner Mitspieler befürwortet er und er hat eine klare Meinung zur Regenbogen-Beleuchtung.
An einem Tag mit vielen Diskussionen um das Verbot der Regenbogen-Beleuchtung der Münchner Arena zum Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn erschien BVB-Profi Mats Hummels mit einem auffällig bunten T-Shirt zur Pressekonferenz vor dem dritten Gruppenspiel. Der Dortmunder Abwehrchef äußerte sich aber nicht nur zur seiner Meinung nach selbstverständlichen Pflicht zu Offenheit und Toleranz.
Das sagte BVB- und DFB-Abwehrchef Mats Hummels über…
…das Verbot der Regenbogen-Beleuchtung: „Es gibt aus Sicht der Uefa bestimmt Gründe. Ich finde aber gut, dass diese Entscheidung zu einer generellen Debatte anregt. Am Montag hat sich ja ein NFL-Spieler geoutet, das ist überfällig und sollte selbstverständlich sein. Ich hätte eine Beleuchtung in Regenbogenfarben persönlich schön gefunden. Ich bin auch ein absoluter Freund davon, Botschaften dieser Art klar in die Welt zu senden.“
…die politisch motivierte heutige Spielergeneration: „Ich finde das gut. Da gibt es auch bei uns viele Spieler, die über den Tellerrand hinausschauen. Und durch Social Media hat man heute auch die Möglichkeit, sich klar zu positionieren.“
…die Erwartungen an das Spiel: „Wir wollen die gleiche Energie auf den Platz bringen wie gegen Portugal. Wir wollen von Anfang an zeigen, dass wir in einem Heimspiel vor unseren Fans die nächste Runde klar machen wollen. Wir wollen ihnen Freude bereiten und die guten Sachen aus dem Portugal-Spiel weiter verbessern.“
…das Fragezeichen hinter Thomas Müllers Einsatz: „Er ist ein richtiger Anführer, gestenreich im positiven Sinn. Er initiiert unser Pressing, er geht voran. Wenn er nicht dabei sein könnte, würde er uns natürlich sehr fehlen. Aber wir könnten das durch andere Qualitäten kompensieren. Wir haben gute Spieler auf der Bank, wir könnten viel Qualität bringen.“
…Gegner Ungarn: „Sie haben bewiesen, dass sie aus einem 5-3-2 sehr diszipliniert und kompakt spielen können. Sie bringen extrem viel Leidenschaft auf den Platz, sind aber nicht nur eine reine Defensivmannschaft. Wir müssen sie laufen lassen und die Bälle gefährlich vorne reinbringen. Ein frühes Tor wäre natürlich hilfreich. Wir kennen ja einige Spieler aus der Bundesliga. Die Ungarn haben definitiv genügend Qualität, um uns wehzutun.“
…Gedanken an das Ausscheiden bei der WM 2018: „Ich muss niemanden daran erinnern. Wir sind alle gewarnt, wir wissen, dass das Spiel am Mittwoch kein Selbstläufer werden wird. Es ist bei uns niemand da, der das Spiel schon als gewonnen ansieht. Der Spirit ist jetzt auch ein anderer, die Atmosphäre ist anders. Ich habe ein deutlich positiveres Gefühl und hoffe, dass ich damit nicht falsch liege.“
…die Probleme mit seinem Knie: „Das ist eine Geschichte, die mich schon etwas länger beschäftigt. Aber ich bin hier in besten Händen, hier wird sich sehr gut um mich gekümmert. Es ist mal besser, mal schlechter, logischerweise ist es unter einer Spielbelastung etwas mehr mit den Schmerzen. Das sollte aber auf den weiteren Turnierverlauf keinen großen Einfluss haben. Ich werde aber vielleicht mal das ein oder andere Training auslassen müssen.“