
© BVB/Jens Volke
BVB-U23 verliert auch in Berlin unglücklich: „Sah so aus wie beim Futsal oder Handball“
Borussia Dortmund II
Die U23 von Borussia Dortmund steckt in einer kleinen Ergebniskrise. Vier der vergangenen fünf Partien verlor der BVB II - zuletzt am Samstag bei Viktoria Berlin. Woran liegt das? BVB-Trainer Enrico Maaßen klärt auf.
Der Oktober 2021 war alles andere als golden für den Drittliga-Aufsteiger Borussia Dortmund U23 – zumindest, wenn nur die Ergebnisse in Betracht gezogen werden. Zwar startete der Monat mit einem 2:0-Erfolg über die Würzburger Kickers positiv, danach jedoch fuhr der BVB II in drei Spielen keinen Zähler mehr ein, verlor drei Mal in Serie. Nach dem 2:4 in Braunschweig und dem 0:1 zuhause gegen Viktoria Köln gab es am Samstag bei Viktoria Berlin eine 1:2-Niederlage. Der BVB, der so phänomenal in diese Saison gestartet ist, ist dadurch in der Tabelle abgerutscht – steht derzeit auf Rang 10. Nur, warum knirscht es derzeit beim BVB II so?
Es waren erneut Nuancen, die den BVB in Berlin von etwas Zählbarem trennten. Das war gegen Braunschweig so, das war gegen Köln so – in beiden Spielen vergab der BVB riesige Chancen, und das war nun auch gegen Berlin so. In allen Partien war der BVB nicht die schlechtere Mannschaft, hätte Punkte verdient gehabt. Bei der Viktoria geriet Schwarzgelb in der 38. Minute durch Enes Küc in Rückstand, vorausgegangen waren dabei zwei Fehlpässe des BVB-Schlussmanns Stefan Drljaca.
BVB-Offensivmann Berkan Taz gleicht aus
Der BVB benötigte allerdings – wie auch häufiger schon gesehen – nicht lange, um eine Antwort darauf zu finden. Berkan Taz erzielte drei Minuten vor der Pause den verdienten Ausgleich - in einer ersten Halbzeit, in der der BVB durchaus feldüberlegen war. Dass die Borussia am Ende dennoch leer ausging, lag an Lucas Bradley Falcao Cini, der in der Schlussphase (86.) den Siegtreffer zum 2:1 für die Viktoria erzielte.
„Wir spielen gut, bekommen dafür viel Lob, müssen uns aber auch belohnen. Wir sind jetzt zuletzt drei Mal durch individuelle Fehler in Rückstand geraten. Gegen Berlin haben wir eine Reihe von sehr gefährlichen Situationen. Da müssen wir zwingender und geradliniger sein. Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor ist das, was uns auszeichnet. Da wollen wir wieder hin“, sagt BVB-Trainer Enrico Maaßen, der am Samstag neun potenzielle Stammspieler ersetzen musste.
BVB-U23 muss neun potenzielle Stammspieler ersetzen
Niklas Dams und Immanuel Pherai haben krankheitsbedingt gefehlt, Luca Unbehaun, Marco Pasalic und Kolbeinn Finnsson mussten verletzungsbedingt passen und Lennard Maloney, Steffen Tigges, Ansgar Knauff sowie Antonios Papadopoulos standen am Samstag im Bundesliga-Kader gegen den 1. FC Köln. Tigges erzielte dabei sogar sein erstes Tor in der Bundesliga. Kaufen kann sich Maaßen dafür allerdings nichts. Immerhin feierte BVB-Dan-Axel Zagadou nach langer Verletzungspause bei der U23 ein ordentliches Comeback, spielte rund 60 Minuten.
Dennoch: Es ist klar, dass sich dieser personelle Aderlass auch auf die Resultate der U23 auswirkt. Maaßen gehen allmählich die Alternativen aus. Einigen Akteuren, die am Samstag in Berlin in der Elf standen, fehlt verständlicherweise die notwendige Spielpraxis. Auch daraus resultieren kleinste Konzentrationsfehler, die in dieser ausgeglichenen Liga extrem schnell bestraft werden können - wie es in Braunschweig, gegen Köln und jetzt gegen Berlin der Fall war.
Maaßen erklärt weiter: „Grundsätzlich ist die Art und Weise, wie die Mannschaft Fußball spielt, gut. Hinten brauchen wir mehr Klarheit. Wir dürfen uns nicht zu schade sein, den Ball auch mal ins Aus zu spielen. Vorne müssen wir die Angriffe mit Tempo zu Ende spielen. Teilweise sah es so aus wie beim Futsal oder beim Handball, weil der Gegner sich verbarrikadiert hat. Da werden wir in der Woche vermehrt dran arbeiten.“
Weiter geht es dann in der kommenden Woche mit einem Heimspiel für die schwarzgelbe U23. Zu Gast am Stadion Rote Erde ist dann der SV Meppen, der den BVB in der Tabelle überholt hat. Die Meppener sind derzeit Neunter, haben mit 21 Punkten einen Zähler mehr auf dem Konto als der BVB II (20).
BVB II: Drljaca - Bah-Traore, Pfanne, Zagadou (69. Coulibaly) - Hober, Raschl, Viet (80. Krebs), Pohlmann, Taz - Tachie (88. Broschinski), Tattermusch (69. Bornemann)
Tore: 1:0 Küc (38.), 1:1 Taz (42.), 2:1 Falcao (86.)
Ist bereits seit Kindesbeinen an von Ballsportarten – insbesondere Fußball – fasziniert. Stets neugierig auf der Suche nach Geschichten, auch abseits des Ballsports. Die Liebe zum Journalismus entdeckte er über sein großes Hobby: Fotografie.
