Borussia Dortmund

BVB-U23-Trainer Christian Preußer: Heimspiel gegen die alte Liebe

Den SC Freiburg II führte Christian Preußer in die 3. Liga. Dort trifft er nun mit der BVB-U23 auf seine alte Liebe. Der 38-Jährige blickt zurück.

Dortmund

, 26.08.2022 / Lesedauer: 4 min

Am 12. Juni vergangenen Jahres war es vollbracht, da machte die U23 von Borussia Dortmund endgültig den Aufstieg in die 3. Liga klar. Bereits eine Woche zuvor war das der U23 des SC Freiburg gelungen. Ein historischer Erfolg für die Breisgauer, die mit ihrem Unterbau zuvor niemals über die Regionalliga Südwest hinausgekommen waren. Starke 93 Punkte in 42 Partien sammelte der SCF. Der Architekt des Erfolgs von damals: Christian Preußer.

BVB-U23-Trainer Preußer: Zwei Aufstiege in fünf Jahren mit Freiburg

Für den 38-Jährigen war es der bis dato größte Erfolg in seiner Trainer-Karriere. Das war auch anderen Klubs nicht verborgen geblieben. Schon vor dem Meistertitel stand fest, dass Preußer die Freiburger nach zwei Aufstiegen in fünf Jahren verlassen würde. Wenige Tage später stand er bereits als Coach des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf wieder auf dem Rasen. Dort lief es dann nicht ganz so rund, weshalb sich die Wege nach sieben Monaten wieder trennten. Und weil auch der BVB nach dem Weggang von Enrico Maaßen einen neuen Fußball-Lehrer für die U23 suchte, ist Preußer nunmehr seit Juli in Dortmund angestellt.

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Der Spielplan will es so, dass Preußer nun am Sonntag (13 Uhr) im Signal Iduna Park mit der BVB-U23 sein altes Team willkommen heißt. „Es ist ein komisches Gefühl, wenn man die Jungs sieht, die man teilweise trainiert hat“, sagt Preußer im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Thomas Stamm, sein Nachfolger und jetziger SCF-Coach der U23, war in Preußers Amtszeit Trainer der U19 in Freiburg. Beide kennen und schätzen einander. „Wir haben fünf Jahre super zusammengearbeitet“, sagt Preußer.

BVB-U23-Coach Preußer hat enges Verhältnis zu Christian Streich

Das gilt auch für Christian Streich. „Es hat großen Spaß gemacht, mit ihm zusammenzuarbeiten – sowohl inhaltlich als auch zwischenmenschlich. Es ist ein sehr vertrautes Verhältnis. Wir haben uns viel über Spieler ausgetauscht, darüber, was der richtige Weg ist, wie wir die Spieler am besten entwickeln. Er hat mir sehr viele Einblicke gegeben. Ich durfte überall dabei sein, er hat mich überall reinschauen lassen. Es war eine tolle Zeit“, schwärmt Preußer. Streich, der in der Branche aufgrund seiner Integrität und seines Wertekompasses hohes Ansehen genießt, sei jemand, von dem man als Trainer viel lernen könne. „Christian Streich ist unheimlich gut darin, Spieler besser zu machen. Er ist taktisch sehr flexibel, sein Spiel ist sehr auf den Gegner ausgerichtet“, sagt Preußer.

Arbeiteten fünf Jahre lang beim SC Freiburg Hand in Hand: Christian Preußer (links) und Christian Streich. © imago images/Eibner

Dass ihn der Boulevard wegen seiner Verbundenheit zum Chef „Mini-Streich“ taufte, findet der 38-Jährige unpassend. „Ich habe sicherlich einiges von ihm mitgenommen, ebenso wie aus meiner Zeit in Düsseldorf und Erfurt. Aber man entwickelt als Trainer natürlich auch eigene Ideen. Das ist ein permanenter Prozess“, sagt Preußer.

BVB-Gebilde noch wacklig - Architekt Preußer arbeitet an der Statik

In Freiburg war er der Architekt des Erfolgs, in Dortmund sucht Preußer noch nach den richtigen Stützpfeilern für ein bislang wackliges Gebilde. Ausgerechnet der SC Freiburg könnte nun dafür sorgen, dass das Gerüst fragil bleibt, sollte der BVB daheim nicht den zweiten Saisonsieg einfahren. Andersherum könnte die Borussia mit eben genau jenem Sieg gegen die Breisgauer die Statik verbessern. Die aktuelle Situation ist knifflig.

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„Wir kennen sie, aber wir reden nicht so viel über die Tabelle. Es sind offensichtlich ein paar Dinge nicht so gut gelaufen. Aber wir müssen das vernünftig einordnen. Es ist ein schmaler Grat. Wir müssen Fehler offen ansprechen, die individuell, aber auch mannschaftstaktisch nicht gut waren, ohne gleichzeitig zu denken, dass wir nicht gut genug wären“, erläutert Christian Preußer. Die bisherige Ausbeute von vier Zählern und ihr Zustandekommen hat Preußer aufmerksam registriert. Nervös macht sie ihn nicht. Cool bleiben.

BVB-Hauptmanko: Torchancen kreieren - Tore erzielen

„Es sind noch 33 Spiele und das ist noch eine ganze Menge. Ich glaube, dass man nach zehn bis zwölf Spieltagen eine richtige Tendenz erkennen kann. In der Zeit kann viel passieren. Es kann sein, dass wir unten dabei sind, aber auch genauso gut, dass wir uns stabilisiert haben und im Mittelfeld stehen“, so Preußer. Aus seiner Zeit in Freiburg wisse er, dass U23-Teams Schwankungen unterliegen.

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Das bisherige Hauptmanko ist schnell ausgemacht: „Wenn wir die ersten Spiele sehen, ist es ganz offensichtlich, dass wir mehr Torgefahr brauchen, uns mehr Chancen erspielen und mehr Tore schießen müssen.“ Ob das ausgerechnet gegen defensiv sehr stabile Freiburger klappt? Andererseits: Wenn einer weiß, wo die Breisgauer verwundbar sind, dann wohl Christian Preußer.

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