Prince Aning im Zweikampf mit Philipp Rößler.

Prince Aning (links) überzeugte mit Abstrichen als Linksverteidiger gegen Bövinghausen. Ansonsten war bei der BVB-U23 noch viel Luft nach oben. © Nils Foltynowicz

BVB-U23: Das 0:1 gegen Bövinghausen stimmt nachdenklich

rnBorussia Dortmund

Die BVB-U23 verliert den Test gegen Bövinghausen. Nur wenige Spieler können sich empfehlen. Dafür tritt ein Manko deutlich zu Tage. Die Stürmer-Suche geht weiter.

Dortmund

, 23.08.2022, 20:39 Uhr / Lesedauer: 2 min

Borussia Dortmunds U23 hat in dieser Saison bislang arge Probleme, Tore zu erzielen. Drei Treffer nach fünf Pflichtspielen in der 3. Liga zeugen von der schwarzgelben Ladehemmung. In Bradley Fink hat den BVB jüngst auch noch ein Angreifer zum FC Basel verlassen. Nach adäquatem Ersatz halten sie in Dortmund weiter Ausschau. Entscheidende Fortschritte hat der BVB dabei nach Angaben des Sportlichen Leiters Ingo Preuß noch nicht gemacht.

BVB-U23 steht sich mit miserabler Passschärfe selbst im Weg

Dass seinem Team ein Zielspieler mit Vollstrecker-Qualitäten gut zu Gesicht stehen würde, zeigte auch das Testspiel am Dienstagabend gegen den TuS Bövinghausen. Trotz Überlegenheit und Chancenplus unterlag die U23 der Borussia dem Oberligisten mit 0:1. Den Siegtreffer für den aktuellen Klub von Ex-BVB-Spieler Kevin Großkreutz erzielte in der 89. Minute Keni Uzun aus abseitsverdächtiger Position. Sei’s drum, der BVB hatte zuvor seine Chancen durch Falko Michel (15.), Bjarne Pudel (44.) und Dennis Lütke-Frie (54.) vergeben.

Das lag auch daran, dass es bei Schwarzgelb an vielem mangelte – allen voran an Präzision und Passschärfe. „Wir hatten unfassbar viele Möglichkeiten, die im Konter durch schwaches Passspiel im Keim erstickt werden – das war offensichtlich“, sagte Trainer Christian Preußer im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Er setzte bewusst vor allem die Spieler ein, die zuletzt kaum Spielpraxis gesammelt hatten. Das war allerdings auch auf dem Platz spürbar, wo viele Abläufe nicht ineinandergriffen. Selbst einfache Bälle verfehlten ihren Adressaten häufig. Mal mangelte es am richtigen Timing, mal an der grundsätzlichen Geschwindigkeit.

BVB-U23-Innenverteidiger Bjarne Pudel mit überzeugendem Auftritt

Eine wohltuende Ausnahme war in dieser Hinsicht Bjarne Pudel. Neben dem viel kommunizierenden Mario Suver verteidigte er sehr offensiv im Innenblock, nahm den Gegner ein ums andere Mal schon auf Höhe der Mittellinie in Empfang, klärte viele Bälle umsichtig. Positiv auf sich aufmerksam machte auch Aday Ercan, der auf der Doppelsechs neben Lütke-Frie engagiert die Bälle eroberte. Und auch die beiden Linksverteidiger Prince Aning und Guille Bueno sammelten trotz einiger Fehlpässe Pluspunkte.

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Alles in allem aber bot die BVB-U23 wenig an, das Ingo Preuß am Spielfeldrand positiv stimmte. Eine gute Woche hat der Sportliche Leiter noch Zeit, um die Mannschaft zu verstärken. Ob Antonios Papadopoulos künftig noch zum Kader gehören wird, daran sind berechtigte Zweifel erlaubt. Der Innenverteidiger wird vom Karlsruher SC umworben – und könnte bald die Biege machen. Sein Weggang wäre ganz sicher ein (Substanz-)Verlust in der Defensive.

BVB-U23-Trainer Preußer hat genug Ansätze für den Übungsbetrieb

„Mit dem Spiel müssen wir arbeiten“, sagte Christian Preußer und wählte somit pragmatische Worte. Die 90 Minuten boten ihm genügend Ansätze. „Die Jungs, die keine Spielzeit hatten und nicht im Kader waren, haben 90 Minuten gespielt – den Zweck hat der Test also erfüllt. Aber das Ergebnis nervt uns natürlich schon“, sagte der BVB-Coach.

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Bjarne Pudel drückte es weniger diplomatisch aus. Nach Abpfiff vergrub er sein Gesicht in seine Hände und resümierte: „Wahnsinn, das ist ja Wahnsinn.“

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