BVB trotz 1:2 gegen Zenit St. Petersburg im Viertelfinale

Champions League

Nicht ohne einige bange Momente des Zitterns hat sich Borussia Dortmund am Mittwochabend wie im Vorjahr für das Viertelfinale der Champions League qualifiziert und gehört nun zum erlauchten Kreis der acht besten Mannschaften Europas. Der BVB verlor nach dem 4:2 in Russland das Rückspiel gegen Zenit St. Petersburg nach einer extrem dürftigen Leistung mit 1:2 (1:1).

DORTMUND

, 19.03.2014, 22:42 Uhr / Lesedauer: 2 min
Der Dosenöffner: BVB-Kapitän Sebastian Kehl (M.) erzielt per Kopf das 1:1.

Der Dosenöffner: BVB-Kapitän Sebastian Kehl (M.) erzielt per Kopf das 1:1.

Kapitän Sebastian Kehl mit einem wuchtigen Kopfball-Aufsetzer sorgte in der ersten Halbzeit dafür, dass nach dem 0:1 für die Gäste die Spannung nicht noch zusätzlich anwuchs (38.). Zenit war bereits nach 16 Minuten durch einen fulminanten Linksschuss ihres 50-Millionen-Euro-Brasilianers Hulk in Führung gegangen. Nach der Pause sorgte Rondon für den Siegtreffer der Petersburger, die sich damit für die Heimniederlage rehabilitierten. Der BVB blieb trotz des Weiterkommens vieles schuldig und kassierte wettbewerbsübergreifend schon die sechste Heimniederlage in dieser Saison.

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Champions League, Achtelfinale: BVB - Zenit St. Petersburg 1:2 (1:1)

Borussia Dortmund ist mit Mühe und Not in das Viertelfinale der Champions League eingezogen. Der Revierclub verlor am Mittwoch vor eigenem Publikum gegen Zenit St. Petersburg nach einer schwachen Vorstellung mit 1:2 (1:1). Nur dank des komfortablen 4:2-Polsters aus dem Hinspiel folgte der BVB damit dem FC Bayern in die Runde der besten acht in der europäischen Fußball-Königsklasse.
19.03.2014
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Pierrre-Emerick Aubameyang.© Foto: dpa
Die Mannschaft ist erleichtert über ihren Einzug in die Runde der besten Acht.© Foto: dpa
Die Schwarzgelben bejubeln den Einzug ins Viertelfinale.© Foto: Defodi
Jürgen Klopps Truppe ist in der Runde der besten Acht.© Foto: Defodi
Mannschaftskreis vor dem Spiel.© Foto: DeFodi
Pierre-Emerick Aubameyang (r.) hätte schon wenige Minuten nach Anpfiff die Führung für die Borussen erzielen können.© Foto: Defodi
Robert Lewandowski (l.) ist nach seiner Gelben Karte im Viertelfinal-Hinspiel gesperrt.© Foto: dpa
Mats Hummels (r.) setzt sich im Zweikampf durch.© Foto: dpa
BVB-Trainer Jürgen Klopp in Aktion.© Foto: DeFodi
Henrikh Mkhitaryan (l.) im Kopfballduell.© Foto: DeFodi
Pierre-Emerick Aubameyang (r.) verfolgt Hulk.© Foto: dpa
Hulk (r.) erzielt das 1:0 für Zenit.© Foto: DeFodi
Hulk bejubelt seinen Treffer zum 1:0.© Foto: dpa
Jürgen Klopp ist nach dem Zenit-Führungstreffer sauer.© Foto: dpa
Sebastian Kehls (r.) Kopfball zum Ausgleich.© Foto: dpa
Sebastian Kehls Treffer zum 1:1.© Foto: dpa
Sebastian Kehl sorgte mit seinem Treffer zum 1:1 für etwas Ruhe.© Foto: dpa
Torschütze Sebastian Kehl (r.) jubelt mit Pierrre-Emerick Aubameyang.© Foto: dpa
Die Schwarzgelben jubeln nach Sebastian Kehls Treffer zum 1:1.© Foto: dpa
Jürgen Klopp nach dem Ausgleichstreffer.© Foto: DeFodi
Sebastian Kehl (r.) im Laufduell mit Hulk.© Foto: dpa
José Salomón Rondón (M.) trifft per Kopf zum 2:1.© Foto: dpa
José Salomón Rondón (r.) jubelt gemeinsam mit Hulk.© Foto: dpa
José Salomón Rondón (r.) bejubelt sein Tor.© Foto: dpa
Nach einem Zusammenprall mit Robert Lewandowski muss Tomas Hubocan verarztet werden.© Foto: Defodi

Eine gewisse Zerstreutheit in den Reihen der Schwarzgelben deutete sich schon vor dem Anpfiff an, als Stadionsprecher Norbert Dickel übers Mikro seiner Hoffnung Ausdruck verlieh, dass der Zwei-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel doch eigentlich fürs Erreichen des Achtelfinales reichen müsste. Auch auf dem Feld lief dann längst nicht alles reibungslos. Viele Fehlpässe mischten sich ins Spiel des BVB, der vor allem in der Zentrale den Laden in den ersten 45 Minuten nicht dicht bekam.

Weil Kehl oft auf die linke Seite ausweichen musste, um Marcel Schmelzer beim Doppeln gegen Hulk zu unterstützen, beackerte Nuri Sahin eine große Fläche im Zentrum oftmals ganz allein. Dem ersten Ausrufezeichen der Borussia, als Schmelzer aus vollem Lauf flankte und Aubameyang schneller als Lombaerts zum Kopfball ging und nur knapp verfehlte (5.), folgte viel Leerlauf. Dann kam der große Auftritt von Hulk, der mit einem Haken Kehl stehen ließ, viel schneller als Sahin war und aus gut 25 Metern mit links abzog. Immer länger wurde der Ball und schlug unhaltbar für Roman Weidenfeller ein (16.).

Das Gegentor hinterließ seine Spuren im Spiel des BVB. Mkhitaryan, den Trainer Jürgen Klopp wie erwartet als einzige Änderung im Vergleich zum 1:2 gegen Gladbach zurück ins Team beorderte, setzte nur wenige Impulse, Spiel über die Außen fand, wenn überhaupt, nur über Schmelzers linke Seite statt. Ihm gegenüber hatte Lukasz Piszczek arge Probleme gegen Shatov, dem Dortmunds Pole viel zu viel Platz ließ. Das wäre fast bestraft worden, als Shatov sich im Eins-gegen-Eins durchsetzte und mit links abzog - der Ball rauschte knapp am langen Pfosten vorbei (37.).

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Die möglichen Viertelfinal-Gegner des BVB

Am Freitag ab 12 Uhr entscheidet sich, gegen wen der BVB im Viertelfinale der Champions League antreten muss. Sehen Sie hier die wichtigsten Infos über die möglichen Gegner.
19.03.2014
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Was im Achtelfinale noch nicht möglich war, könnte im Viertelfinale wahr werden: ein deutsches Duell. Einzig verbliebener nationaler Konkurrent des BVB wäre der FC Bayern...© Foto: dpa
Sollte es zum brisanten Duell zwischen Borussia Dortmund und Bayern München kommen, wäre es die Neuauflage des Finals von 2013. Der deutsche Rekordmeister gilt weiterhin als Titelfavorit - die Mannschaft um Franck Ribery und Co. ist sicherlich der schwerste verbliebene Gegner.© Foto: dpa
Atletico Madrid ist ein harter Brocken: Die Spanier warfen im Achtelfinale den AC Mailand mit zwei Siegen (1:0, 4:1) aus dem Turnier.© Foto: dpa
In der heimischen Liga liefert sich Atletico gemeinsam mit Real und dem FC Barcelona einen Dreikampf um die Meisterschaft. Einen nicht geringen Anteil am Erfolg hat Diego Costa (M.), dem in der Champions League 7 und in der Meisterschaft 22 Treffer in der laufenden Saison gelangen.© Foto: dpa
Vielleicht kommt auch Neymar in den Signal Iduna Park. Der brasilianische Ausnahmekönner vom FC Barcelona würde auch den viermaligen Weltfußballer Lionel Messi mitbringen.© Foto: dpa
Unter dem aktuellen Bayern-Trainer Pep Guardiola gewann Barca 2009 und 2011 die Champions League. Im Achtelfinale schaltete die Mannschaft das ebenfalls hochgehandelte Manchester City aus (2:0, 2:1).© Foto: dpa
Kommt der FC Chelsea nach Dortmund, kommt auch André Schürrle. Der deutsche Nationalspieler hatte nach seinem Wechsel im Sommer einen schweren Stand in London, mittlerweile setzt Coach José Mourinho immer häufiger auf den Ex-Leverkusener.© Foto: dpa
2012 holten die "Blues" den Titel in der Königsklasse, ausgerechnet beim "Finale dahoam" gegen Bayern München. In der Premier League belegt das Team um John Terry (l.) den ersten Rang, im Achtelfinale wurde Galatasaray Istanbul ausgeschaltet.© Foto: dpa
Immer nach oben: das dürfte als Motto bei Paris St. Germain gelten. Seit 2011 ein Scheich in den Klub investiert, läuft es rund beim Europapokalsieger von 1996. In der letzten Saison scheiterte PSG nur knapp im Viertelfinale am FC Barcelona (2:2, 1:1)...© Foto: dpa
In dieser Saison wird sich Paris mit dem Viertelfinale nicht zufrieden geben. Allen voran Zlatan Ibrahimovic will den ersten Champions-League-Titel seiner Karriere erringen. Auf dem Weg wurde Bayer Leverkusen im Achtelfinale ausgeschaltet (4:0, 2:1).© Foto: dpa
Nach den Bayern ist Real Madrid momentan die wohl zweitbeste Mannschaft Europas. Das liegt insbesondere an Gareth Bale und Weltfußballer Cristiano Ronaldo, die es gemeinsam auf eine Ablösesumme von knapp 200 Millionen Euro bringen.© Foto: dpa
Real Madrid hat gegen den BVB auf jeden Fall einiges gut zu machen. Im Halbfinal-Hinspiel der vergangenen Saison wurden die "Königlichen" in Dortmund mit einem 0:4 gedemütigt. Ein 2:0-Erfolg im Rückspiel reichte nicht mehr, die Borussia durfte feiern. Für Real gibt es in diesem Jahr ohnehin nur ein Ziel: den Titel. Zuletzt setzten sich die Madrilenen 2002 Europas Krone auf.© Foto: dpa
Für Manchester United läuft es in dieser Spielzeit einfach nicht. In der Liga kämpft der Champions-League-Sieger von 1999 und 2008 um die Qualifikation für das internationale Geschäft, im Achtelfinale setzte sich United erst nach einer 0:2-Hinspielniederlage gegen Olympiakos Piräus durch.© Foto: dpa
Die Pflichtübung in der Gruppenphase überstanden Wayne Rooney (M.) und seine Teamkollegen schadlos. Unter anderem wurde Bayer Leverkusen zweimal besiegt (4:2. 5:0).© Foto: dpa

Mit der Frage, wie ein 0:2 auf den BVB gewirkt hätte, musste sich Klopp gottlob nicht lange beschäftigen. Und es war wie in Freiburg Sebastian Kehl, der mit einem wichtigen Tor den BVB in die Spur brachte. Seinen wuchtigen Kopfball-Aufsetzer konnte Zenit-Keeper Malafeev nicht mehr parieren (39.).

Erleichterung machte sich breit, doch zu mehr Sicherheit im Spiel der Dortmunder führte der Ausgleich auch nach der Pause nicht. Der BVB stand zwar nun zumeist mit einer Überzahl hinter dem Ball. Allerdings leistete sich Dortmund nicht nur über den im Passspiel weiter fahrigen Mats Hummels zahlreiche Ungenauigkeiten.Zenit ging trotz fortschreitender Zeit noch nicht das letzte Risiko, so blieb es ein zähes Ringen um die Hoheit im Mittelfeld, ohne große Torszenen. Und doch gingen die Gäste aus dem Nichts wieder in Führung, als der BVB die Gäste weder durch Kehl noch Sahin energisch störte, Criscito außen scharf vors Tor passte, wo Hummels Rondon im Rücken laufen ließ. Der traf per Flugkopfball zum 1:2 (73.), das war auch der Endstand. Die Heimniederlage passte zum erneut tristen Auftritt des BVB. Freude über das Weiterkommen kam kaum auf.

TEAMS UND TORE
Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Sokratis, Hummels, Schmelzer (77. Durm) - Sahin, Kehl - Aubameyang (90.+1 Hofmann), Mkhitaryan (69. Jojic), Großkreutz - Lewandowski
Zenit St. Petersburg: Malafejew - Anjukow, Hubocan, Lombaerts (46. Neto), Criscito - Witsel, Faisulin (84. Smolnikow) - Hulk, Schatow, Danny - Kerschakow (63. Rondon)
Tore: 0:1 Hulk (16.), 1:1 Kehl (38.), 1:2 Rondon (73.)
Schiedsrichter: Alberto Undiano Mallenco (Spanien)
Zuschauer: 65 829 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Jojic (1), Kehl (2), Lewandowski (3, gesperrt) / Lombaerts (2)

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