BVB-Trainer Sahin und Sportdirektor Kehl mit klarer Forderung „Spieler müssen sich Gedanken machen“

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Der BVB dominiert die ersten 45 Minuten und quält sich trotzdem zum ersten Auswärtssieg der Saison. Nach dem 3:1-Erfolg beim VfL Wolfsburg richten Trainer Nuri Sahin und Sportdirektor Sebastian Kehl deutliche Worte in Richtung der Mannschaft. Die Stimmen:

Maximilian Beier (BVB-Offensivspieler): „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, dann kam die schwache zweite. Ich kann es mir selber nicht erklären, woran es liegt. Aber wir haben am Ende gewonnen, das zählt. Wir probieren jetzt einfach, im neuen Jahr einen Reset zu finden und besser zu spielen. Es kann nicht unser Anspruch sein, Sechster zu sein.“

Julian Brandt (BVB-Mittefeldspieler): „Unser Anspruch ist es natürlich, ein bisschen weiter oben zu stehen. Natürlich tut dieser Sieg immens gut. Am 2. Januar, wenn es wieder losgeht, wird keiner mehr darüber reden, was hier in der zweiten Halbzeit los war. Dann wird der Blick nach vorne gerichtet. Nichtsdestotrotz müssen wir uns immer wieder vor Augen führen, wie die zweite Halbzeit lief. Weil das der Grund ist, warum wir nicht auf Platz zwei, drei, vier oder fünf stehen. Eigentlich haben nur Leverkusen und Bayern konstant gepunktet. Wir müssen die Situation für uns nutzen, erwachsener werden und mehr Punkte holen.“

Nuri Sahin (BVB-Trainer): „Wir haben in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir völlig unnötig den Gegner ins Spiel geholt und dann musst du zittern und kriegst noch eine Rote Karte. (…) Und das ist genau das, was ich den Jungs immer wieder sage: Wir müssen endlich lernen, konstant zu werden. Jetzt guckst du auf die Tabelle und es sieht wieder besser aus, aber es würde viel besser aussehen, wenn wir gegen Hoffenheim das Ding ziehen. Und da müssen wir uns weiterentwickeln. Die jungen Spieler müssen sich entwickeln, aber nicht nur die, sondern auch die Spieler, von denen ich das erwarte. Und wir als Mannschaft müssen endlich lernen, konstant zu werden, weil wir gut sind. Wir sind wirklich gut. Das müssen wir nur jedes Mal auf den Platz bringen. (…) Ich habe in den vergangenen sechs Monaten sehr viel gelernt, sehr viel über mich. Neue Facetten. Ich bin auch irgendwie zum Teil stolz, dass ich immer ich selbst geblieben bin und das war mir extrem wichtig, als ich hier Trainer geworden bin, dass ich nicht die Realität aus den Augen verliere. Und jetzt habe ich zehn Tage Zeit, mit meiner Familie, mit meinen Kids, ein bisschen herunterzufahren und viel zu schlafen.“

Sebastian Kehl (BVB-Sportdirektor): „Wir haben sicherlich zu wenig Punkte in der Bundesliga geholt. In der Champions League haben wir eine richtig gute Ausgangsposition. Es gibt ein paar Themen, an denen wir arbeiten werden und müssen. Aber natürlich sind auch die Spieler gefragt, sich Gedanken zu machen in den nächsten Tagen, auch mal ein bisschen zu reflektieren. Ich glaube, dass wir mehr drauf haben. (...) Wir machen uns natürlich Gedanken in Sachen Transfers: Was können wir machen? Macht das Sinn? Was haben wir für wirtschaftliche Mittel? Es ist jetzt nicht so, dass wir irgendwas im Sommer zurückgehalten haben, um im Winter noch einmal nachzulegen. Am Ende müssen die Dinge passen, aber ich möchte die Erwartungshaltung einfach ein bisschen dämpfen. Es ist jetzt nicht geplant, dass wir irgendwelche verrückten Dinge machen. (...) Gefühlt ist dieses Wort Mentalität ja immer wieder im Umlauf. Ich habe nicht das Gefühl, dass diese Mannschaft dieses Problem hat. Natürlich müssen wir uns an unserer Leistung messen lassen und die Jungs müssen lernen, solche Spiele wie heute klarer zu Ende zu bringen, auch souveräner. Das ist manchmal ein Prozess.“