Sieg gegen Monaco

BVB-Trainer Favre lobt Jugend und Reife gleichzeitig

Zwei Spiele, zwei Siege und Tabellenführung in der Champions League: Der BVB füllt das Vorhaben mit Leben, sich auf europäischem Parkett zu rehabilitieren.

Dortmund

, 04.10.2018 / Lesedauer: 3 min

Lucien Favre sagte nach dem 3:0 gegen Monaco: „Es war ein verdienter Sieg, aber nicht vergessen: Es war sehr schwer.“ © imago

Mit sechs Punkten und 4:0 Toren führt der BVB die Gruppe A an vor Atletico Madrid, dem Gegner in den nächsten beiden Partien. Nach derzeitigem Stand dürften die beiden Klubs die ersten beiden Plätze und die Qualifikation für das Achtelfinale unter sich ausmachen.

„Wir sind ruhig geblieben“

In den ersten 45 Minuten gegen Monaco verbreitete der BVB weder Angst noch Schrecken. Zwei Schüsse in Richtung Tor, aber wenig Dampf und Druck. Trotz der Top-Joker Paco Alcacer und Jadon Sancho in der Startelf. „Geduld war heute der Schlüssel zum Sieg. Für uns war es schwierig, Chancen zu kreieren“, analysierte Borussias Kapitän Marco Reus korrekt. Und er lieferte den Schlüssel für die Leistungssteigerung gleich mit. „Aber wir sind ruhig geblieben. Und in der zweiten Halbzeit haben wir etwas mehr Druck gemacht.“

Das reichte gegen ein biederes AS Monaco, das zum zehnten Mal in Serie in der Champions League nicht als Sieger vom Platz ging. Der Glanz der Saison 16/17 ist verblichen bei den Monegassen. Immerhin zweimal war Dortmunds Torhüter Roman Bürki gefordert, beide Male stand er gekonnt seinen Mann. „Wir haben solide gespielt, hinten wenig zugelassen“, befand der BVB-Keeper. Und im Laufe der Partie habe die Mannschaft „vorne wieder gezeigt, was wir können. Wir haben viele junge Spieler, die momentan einen überragenden Job machen.“

„Sie haben eine gute Basis“

Geduld und Reife - Komponenten, die Trainer Lucien Favre auch von seinen jungen Spielern verlangt. „Sie haben eine gute Basis“, sagte er mit Blick auf Sancho, Bruun Larsen, Zagadou oder Diallo. „Und sie spielen mit viel Vertrauen.“

Jadon Sancho als unberechenbares Element in der Startelf, Jacob Bruun Larsen als belebender Faktor nach der Pause: Die beiden Teenager drückten dem Offensivspiel des BVB ihren Stempel auf. Angeführt von Marco Reus, der zwar wie seine Mitspieler 45 Minuten benötigte, um auf Temperatur zu kommen, dann aber unaufhaltsam loslegte und an nahezu jeder gefährlichen Aktion der Schwarzgelben beteiligt war. Wenn Paco Alcacer in der Länderspielpause ab kommender Woche knapp zwei Wochen Zeit bekommt, um seine Defizite in der Fitness abzubauen, wird die zu Saisonbeginn unter Wert spielende Offensive auch dauerhaft Alarm verbreiten.

Standfeste Defensive

„In der zweiten Halbzeit haben wir mehr Räume gelassen, die dem Gegner geholfen haben“, erklärte Monacos Trainer Leonardo Jardim. „Wir haben Fehler in der Defensive gemacht, die wir teuer bezahlen. Das darf man sich auf dem Niveau der Champions League nicht erlauben. Der Gegner war sehr effizient.“

Darüber hinaus feierte der BVB nach vier Spielen ohne Sieg wieder einen Heimerfolg in der Champions League und spielte dabei nach sechs Partien mit Gegentreffern erstmals wieder zu Null. Ein Verdienst der insgesamt standfesten Defensive, die nun in vier von neun Pflichtspielen ohne Gegentor geblieben ist. Auch in wechselnden Formationen steht die Viererkette, selbst der 19-jährige Dan-Axel Zagadou spielt mit einer Ruhe und Selbstverständlichkeit, als habe es die monatelange Verbannung auf Ersatzbank oder Tribüne nie gegeben. Mit der zuletzt praktizierten Doppelsechs im 4-2-3-1 und der Paarung Thomas Delaney/Axel Witsel verbreitet der BVB im Zentrum aktuell zwar kein Glanz und Gloria - aber Stabilität und ein Netz, in dem viele Bälle frühzeitig abgefangen werden.

„Es war sehr schwer“

Nach dem Seitenwechsel nutzte der BVB dann die Umschaltsituationen für schnellere Angriffe. „Bei Balleroberungen haben wir dann besser nach vorne gespielt“, lobte Favre seine Mannschaft. „Es war ein verdienter Sieg, aber nicht vergessen: Es war sehr schwer.“