Slapstick-Strafstoß

BVB-Torjäger Aubameyang sorgt für Diskussionen

Pierre-Emerick Aubameyang sorgt mit einem Slapstick-Strafstoß in Augsburg für Diskussionen. Augsburgs Torhüter Marwin Hitz hatte keine Probleme, um den in Zeitlupentempo gechippten Ball mit beiden Händen zu fangen. Die BVB-Klubbosse halten dennoch zu ihrem Torjäger.

DORTMUND

, 01.10.2017 / Lesedauer: 3 min

Der Fehlschuss: Pierre-Emerick Aubameyang erlebte einen schwarzen Nachmittag in Augsburg.

Bis auf die dunklen Locken ähneln sich Pierre-Emerick Aubameyang und der junge Michael Zorc wenig. So wie Zorc früher Borussia Dortmunds Elfmeterschütze vom Dienst war, ist es heute der Gabuner. Was die Treffsicherheit anbelangt, sollte der Torjäger von heute bei seinem Sportdirektor ein paar Nachhilfestunden nehmen.

Keine Punkte gekostet

"Ich könnte die Elfmeter gar nicht so schießen wie Auba", sagte Zorc nach dem 2:1 des BVB in Augsburg. Mit einem Lächeln um die Lippen wohlgemerkt, denn der Slapstick-Strafstoß von Aubameyang hatte den Borussen keine Punkte gekostet. 

Diese "Panenka"-Variante hatte der Torjäger der Schwarzgelben zuletzt beim DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt (2:1) sehenswert ins Ziel gebracht, in der Champions League im Achtelfinal-Hinspiel bei Benfica Lissabon (0:1) Mitte Februar scheiterte er vergleichbar kläglich an Ederson. Auch damals an einem Abend, an dem ihm sonst nichts gelang.

"Alles okay"

Von einer Schelte seines Stürmers wollte Zorc nichts wissen. "Auba hatte einen schwarzen Tag. Er hat uns schon viele Spiele gewonnen, heute haben wir trotzdem gewonnen." Daher sei doch "alles okay".

 

An die kühle Präzision eines Michael Zorc, der mit 86 Prozent verwandelter Elfmeter (49/57) immer noch weit vorne liegt in der Bundesliga-Historie, reicht Aubameyang nicht heran. Elf verwandelten Strafstößen stehen fünf misslungene Versuche gegenüber (69 Prozent). Drei davon stammen aus der Vorsaison, hinzu kommt jetzt der Fauxpas beim FCA. Das ist keine befriedigende Quote.

Gutes Händchen beweisen

Trainer Peter Bosz hat bereits angekündigt, dies nicht als Anlass für einen Wechsel bei den Schützen zu nehmen. Aubameyang sei sehr wichtig für die Mannschaft, er habe schon so viele Tore geschossen, allein acht in dieser Saison. Und wer tritt beim nächsten Strafstoß an? "Auba schießt!"

Dennoch muss der Niederländer ein gutes Händchen beweisen, wenn er seinen Torfabrikanten Nummer eins zu größerer Ernsthaftigkeit bei der Verwertung von Chancen ermahnen will. Gegen Augsburg, bisher ein Lieblingsgegner bei acht Toren in acht Spielen, verdaddelte Aubameyang bereits vor der Pause eine Eins-gegen-eins-Situation gegen Hitz.

Altmeister Michael Zorc

Was in Augsburg galt, dürfte auch mit Blick auf den Rest der Saison beruhigen: Die Borussia ist beim Scoren inzwischen weniger von ihrem Torjäger abhängig. Und bei den Strafstößen hilft Aubameyang vielleicht ein guter Rat von Altmeister Michael Zorc.